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Vorwort

Dass dieser Sommer langweilig ist, kann wohl kaum niemand behaupten. Picknick im Grünen oder Museum? Grillen mit Freunden oder Spieleabend im Wohnzimmer? Freiluft-Kino oder Planetarium? Draußen oder Drinnen? Selten war etwas so sicher wie die Unbeständigkeit des Wetters in diesen Monaten. Das sehe ich auch an den Zugriffszahlen auf die Seiten von Comedix.de. In diesem Jahr sind sie durchschnittlich im Juni und Juli etwas höher als in den Jahren zuvor gewesen. Das ist ein gutes Indiz, das auch noch nach Jahren einen Rückschluss zulässt, wie das Wetter war oder ob gerade eine Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden hat.

Ich habe die regenreichen Tage genutzt um mit einem Forum-Update ein wenig hinter den Kulissen zu arbeiten und andererseits ein Spiel in den Fokus zu holen, das ich selbst mal gespielt habe und das im Asterix-Archiv bisher fast unberücksichtigt geblieben ist. Über das Onlinespiel "Asterix & Friends" berichte ich ausführlich in diesem Newsletter und dazu habe ich auch ein kleines Gewinnspiel untergebracht. Apropos Gewinnspiel - ich möchte nochmal auf das Gewinnspiel aus dem letzten Newsletter erinnern:

Wenn jemand im Asterix-Park oder generell in Frankreich unterwegs ist und spannende Erlebnisse hat, die mit Asterix und den Geschichten zu tun haben oder wer Bilder mit einem Bezug zu Asterix gemacht hat, kann einen Sonderband "Asterix bei den Belgiern" gewinnen. Haltet einfach die Augen offen. Ich berichte im nächsten Newsletter im September über eure Erlebnisse. Zum Dank erhalten die drei überraschendsten, spannendsten oder interessantesten Urlaubsberichte oder Bilder jeweils einen brandneuen Sonderband von "Asterix bei den Belgiern", der Mitte Juli erschienen ist. Schickt eure Beiträge bitte bis 10. September an die Mailadresse urlaub@comedix.de - ich freue mich auf eure Rückkehr und viele E-Mails!

Viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe!

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Termine im September

Ein Dauergast in dieser Rubrik ist auch diesmal wieder dabei. Das Spiel "Asterix & Obelix - Das kooperative Kartenspiel" von Pegasus Spiele (EAN: 4250231706578) soll nun im September erscheinen. Hintergrund der inzwischen schon mehr als ein Jahr andauernden Verzögerungen ist nach meinen Informationen das aufwändige Prozedere im Rahmen eines Produkts, bei dem der Lizenzgeber ein Mitsprachrecht hat. Durch diese Verzögerungen hätte man sich nun entschieden, das Spiel nahe am Zeitpunkt der Veröffentlichung des neuen Asterix-Albums "Asterix in Italien" im Oktober 2017 zu veröffentlichen. Ich bin gespannt.

Darüber hinaus werden Fans der Mundarten "Schwäbisch" und "Meefränggisch" (Mainfränkisch aus der Würzburger Ecke) im September auf ihre Kosten kommen. Am 7. September erscheinen sowohl Asterix Mundart Schwäbisch in einem Mundart-Sammelband (96 Seiten für etwa 20 Euro, ISBN: 978-3-7704-3951-5) und die fünfte Ausgabe Meefränggisch "Asterix un di Schlåchtbladdn", eine Umsetzung von "Asterix und der Arvernerschild". Der Sammelband des Asterix-Mundart-Erfinders Klaus Mühlsteffen beinhaltet die längst vergriffenen Abenteuer "Dr Grosse Graba" und "Asterix em Morgaländle" (ISBN-13: 978-3770439867).

Alle geplanten Neuigkeiten und Ereignisse auf einen Blick:
http://www.comedix.de/news/index.php

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Aktuelles zu "Asterix in Italien"

Seit vier Wochen veröffentlicht die Online-Ausgabe der "Welt" jeweils freitags eine Szene aus dem neuen Asterix-Album "Asterix in Italien", das am 19. Oktober 2017 erscheinen wird. Exklusiv für Deutschland verraten die Szenen mit deutschsprachigen Sprechblasen viele Details ohne ein Gesamtbild abzugeben. Das hat vor Asterix-Veröffentlichungen schon Tradition und soll natürlich bei den Asterix-Fans (und der Presse) für Diskussionen und nicht zuletzt auch für Spekulationen sorgen.

Insgesamt werden bis 18. August fünf Szenen veröffentlicht, die zuvor bei der französischen Zeitung "Le Monde" erscheinen durften. Gut zu erkennen ist jedenfalls, dass die neuen BIlder von Didier Conrad viel Liebe zum Detail zeigen. Die Figuren stehen nicht einfach nur herum. Man sieht beispielsweise ein Pferd, das ganz im Gegensatz zu der allgemeinen Aufregung verträumt an einer Blume schnuppert oder die Frau von Automatix, die sichtlich wenig begeistert ist vom Fischgeruch ist und ihre Nase rümpft. Wenn sich dieser Detailreichtum durch das neue Album zieht, dann "verheißt das jedenfalls für den zu erwartenden visuellen Comicgenuß Gutes und stellt gegenüber den bisherigen Bänden von Conrad auch nochmal eine Steigerung dar", wie ein Nutzer im Asterix-Forum schrieb.

Eine englischsprachige Internetseite berichtete zudem, dass der neue Asterix mit einer Auflage von 5 Millionen Exemplaren startet. Jeweils 2 Millionen für Deutschland und Frankreich und 1 Million auf den Rest des Kontinents. Es verwundert, dass für "den Rest der Welt" nur etwa 20 Prozent vorgesehen sind. Selbst in Spanien, einem Land mit langer Asterixtradition, betrug die Gesamtauflage über fünf Teilsprachen (u.a. Kastilianisch und Katalanisch) beim letzten Album "Der Papryrus des Cäsar" weniger als 200.000 Exemplare.

Quelle El Mundo: http://www.elmundo.es/cultura/2015/10/12/561bca7946163f7b1d8b4591.html
Quelle Bleeding Cool: https://www.bleedingcool.com/2017/07/20/asterix-5-million-run-first-printing/

Die Seite zum Album bei Comedix:
http://comedix.de/medien/lit/hefte/asterix_in_italien.php

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"Asterix & Friends" Gewinnspiel

2013 ging ein Onlinespiel an den Start, das man damals nur mit dem Browser spielen konnte. Das österreichische Unternehmen Sproing brachte mit "Asterix & Friends" zum ersten Mal die Welt der Gallier in einem Aufbauspiel auf den Markt, das auch ich gleich zu Beginn begeistert gespielt habe. Wie es mit Spielen im Allgemeinen ist, erfordern sie einen gewissen Zeitaufwand, den ich damals nicht mehr aufbringen wollte. Trotzdem hinterließ das Spiel im Asterix-Archiv eine Lücke, denn bisher habe ich kaum darüber berichtet, geschweige denn das Spiel in der Bibliothek der Asterix-Produkte berücksichtigt. Das wollte ich nun ändern und habe einen ausführlichen Bericht veröffentlicht, den ich in Auszügen hier im Newsletter etwas weiter unten präsentiere.

Zu diesem Zweck habe ich vom Hersteller nicht nur Grafiken zur Verfügung gestellt bekommen, sondern kann im Zusammenhang mit dem Artikel zum Spiel auch ein Gewinnspiel präsentieren, in dem Spieler von "Asterix & Friends" einen Bonuscode gewinnen können, mit dem man einmalig kostenlose Gegenstände für das Spiel erhält. Löst man diesen Code über den Marktplatz ein, erhält der Spieler folgende Gegenstände:

Wichtig: Dieser Code kann nur bei der Browserversion (Desktop PC/Facebook-Spiel) eingelöst werden. In den MobileApps gibt es diese Funktion aufgrund von Restriktionen seitens Apple nicht. Via Facebook Connect kann man aber seinen Facebook Spielaccount mit den eingelösten Items auf das Smartphone übertragen. Der verschickte Code ist für jeden Spieler maximal 1 Mal bis 31.12.2017 anwendbar.

Die wichtigste Frage zum Schluss: Wie bekomme ich den Code? Du beantwortest folgende Frage und schickst deine Antwort an: asterixundfriends@comedix.de Wie heißt der Gallier, den du im Spiel "Asterix & Friends" spielst? Die Antwort findest du im Spiel oder auf der Artikelseite zum Spiel:
http://www.comedix.de/medien/lit/onlinespiel_asterix_und_friends.php

Viel Glück!

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Forum-Update

In der vergangenen Woche habe ich fast einen ganzen Tag in das im letzten Newsletter angekündigte umfangreiche Update des Internationalen Asterix-Forums "AsterIX - Asterix Information eXchange" investiert. Neben der Sicherheit ist mir auch die zukunftsorientierte Nutzung wichtig, damit die kleine aber feine Fan-Gemeinde auch in den nächsten Jahren spannende und interessante Nachrichten aus diversen Quellen finden und darüber schreiben und diskutieren kann. Ich setze dabei auf die Software phpBB, die ständig weiterentwickelt wird. Die Mitgliedschaft im Forum ist übrigens genauso kostenlos wie das Lesen. Nur das Schreiben kostet Zeit. Macht aber auf die Dauer auch viel mehr Spaß als einfach nur zu lesen - probiert es doch mal aus.

Das Asterix-Forum:
http://www.comedix.de/pinboard/index.php

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Kurioses aus der Comedix-Datenbank: Sparta

Der bedeutende Stadtstaat der Antike wird in den Asterix-Abenteuern zum ersten Mal auf Seite 32 des Albums "Asterix bei den Olympischen Spielen" erwähnt. Die griechischen Athleten, die sich unter der Aufsicht der Alipten auf die Olympischen Spiele vorbereiten, bestätigen, dass die Spartaner Entsagungen gewöhnt sich, schließlich weigern sie sich unter den vorherrschenden Bedingungen zu trainieren. Hier widerlegt ein Grieche die Aussage nicht, dass Spartaner nichts als Olivenkerne und fettes Fleisch essen würden, aber in ihrer Heimat hätten sie auch keine Wilden, die sich den ganzen Tag den Bauch mit den schönsten Leckerbissen vollschlagen würden.

Noch einmal werden Spartaner beim Einmarsch der Athleten in das Stadion auf Seite 38 gezeigt, wo darauf hingewiesen wird, dass die Spartaner barfuß liefen. Natürlich belegen sie bei mindestens einem Wettbewerb auch alle drei Plätze auf dem Podium und nehmen den Ölzweig entgegen. Auch im Abenteuer "Obelix auf Kreuzfahrt" erinnert der Name des Sklaven Spartakis über sein historisches Vorbild Spartakus ebenfalls an Sparta.

Das antike Sparta war ein griechischer Stadtstaat im Süden der Peloponnes und Hauptort der peloponnesischen Landschaft Lakonien und des spartanischen Staates. Die Stadt bestand aus vier weitläufigen, gartenreichen Quartieren, welche zusammen einen Umfang von etwa neun Kilometer hatten. Die Einwohnerzahl mag sich um 600 vor Christus auf 40.000 bis 50.000 belaufen haben.

Der Artikel bei Comedix:
http://www.comedix.de/lexikon/db/sparta.php

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Rezension Sonderausgabe von "Asterix bei den Belgiern" von Erik

Im letzten Newsletter habe ich über die Sonderausgabe von "Asterix bei den Belgiern", die Mitte Juli erschienen ist, berichtet und eine Rezension verfasst. Eine zweite, etwas ausführlichere Meinung steuert nun der langjährige Forum-Nutzer und Asterix-Sammler "Erik" zu:

"Albert Uderzo ist am 25. April 2017 90 Jahre alt geworden. Ein runder Geburtstag des Altmeisters und Asterix-Vaters muss natürlich - das erwartet der treue Asterix-Konsument - mit einer Sonderpublikation begangen werden. Zu den letzten runden Geburtstagen gab es Hommagen-Bänden (1997 "Uderzo ... von einen Freunden gezeichnet" und 2007 "Asterix und seine Freunde"), jeweils in Albenformat und in voller Albenstärke. Nun zum 90. Geburtstag das "Richtige" zu finden, war für den französischen Verlag Hachette gewiss nicht einfach. Ein weiterer Hommagen-Band wäre kaum mehr als eine zweite Wiederholung von bereits Dagewesenem geworden. Und neues Asterix-Material "außer der Reihe", etwa in Form einer Kurzgeschichte des neuen Autoren-Duos Ferri und Conrad wäre vielleicht etwas viel verlangt gewesen, zumal in diesem Jahr noch das 37. Abenteuer erscheinen wird.

Entschieden hat man sich also, auch weil dieses Jahr zu dem runden Uderzo-Geburtstag der 40. Todestag von René Goscinny hinzukommt - ein Datum, an das in der Vergangenheit selten durch Publikationen erinnert wurde - für eine "limitierte" Sonderausgabe des letzten gemeinsamen Asterix-Werkes von Uderzo und Goscinny, "Asterix bei den Belgiern". Die Ausgabe beinhaltet einen sich an das traditionelle Festbankett anschließenden 16-seitigen Sonderteil unter dem Titel "Asterix bei den Belgiern unter die Lupe genommen!". Entsprechende Sonderausgaben mit 16 Zusatzseiten - entsprechend einem Druckbogen - hat es auch in der Vergangenheit schon zu verschiedenen Anlässen gegeben. Im Januar 2015 ist "Die Trabantenstadt" anlässlich des Erscheinens des Animationsfilms "Im Land der Götter" mit speziellem Titelbild und Sonderseiten erschienen, im Juni 2015 stellte Idefix' 50. Geburtstag den Anlass für die 16 Extra-Seiten dar. In diese Ausgaben reiht sich die aktuelle Sonderausgabe von "Asterix bei den Belgiern" durchaus ein, was die grafische und inhaltliche Gestaltung der Sonderseiten angeht. Ein eigenes Titelbild wurde für die Sonderausgabe hingegen nicht kreiert, wenn man von dem textlichen Hinweis auf die "16 Seiten extra!" einmal absieht. Die Limitierung ist, wie in den entsprechenden Sonderausgaben zuvor, nicht auf eine benannte Stückzahl von Exemplaren bezogen, sondern offenbar auf eine Auflage, die nicht nachgedruckt werden soll, deren Größe der Käufer und Leser aber nicht erfährt.

Inhaltlich handelt es sich um eine locker aufbereitete, thematisch sortierte Zusammenstellung von interessanten Fakten und Hintergründen rund um das Album "Asterix bei den Belgiern" und die Belgier in den Asterix-Comics an sich. Jeweils eine Seite oder Doppelseite ist einem Thema gewidmet, z.B. der Geschichte der Entstehung und Fertigstellung des Albums nach Goscinny's Tod, den Karikaturen in dem Album, allen Auftritten von Belgiern in Asterix-Comics, dem Thema Zitate, das in "Asterix bei den Belgiern" eine besondere Rolle spielt oder den belgischen Gerichten, die in dem Band zur Sprache kommen. Dabei wird vereinzelt auch über den reinen Comicbereich hinausgegriffen, wenn etwa Mannekenpix, der "Koch der Titanen" aus dem Film "Asterix erobert Rom" und dem jüngst Grunderneuerten Begleitbuch, in Bild und Text zur Sprache kommt. Die Seiten sind insgesamt durchaus reich bebildert, sowohl mit passenden Zeichnungen aus den Asterix-Comics, als auch mit Exponaten aus den Archiven von Anne Goscinny und einigen Sammlerstücken aus dem Merchandising-Bereich. Sie sind damit sowohl sehr ansehnlich gestaltet, als auch informativ, denn neben einigen in Sonder- und Sekundärpublikationen immer wieder wiederholten Hintergrundgeschichten finden sich auch hier und da Detailerklärungen zu Anspielungen und Hintergründen, die selbst dem langjährigen Asterix-Liebhaber und -Fan nicht geläufig - weil ganz neu oder jedenfalls nicht stets erinnerlich - sein werden.

Insofern bilden diese Sonderseiten durchaus einen Mehrwert für den Lesegenuss des Albums, wenn man das entsprechende Interesse mitbringt. Und doch bleiben ein paar kleine Schönheitsfehler nicht aus. So ansprechend die Seiten und die Texte als "leichte Lektüre" mit Informationsgehalt auch sind, ihnen fehlt zuweilen ein wenig der rote Faden und insbesondere jeder Bezug zu ihrem Anlass. Die Seiten beginnen nach dem Titelbild mit einem Abschnitt "Geschichten aus Belgien", in dem zunächst über die Anfänge der Zusammenarbeit von Goscinny und Uderzo berichtet wird und die Rolle, die Belgien dabei spielt. Es ist also die Rede von den 1950er Jahren - angesprochen wird die Asterix-Vorgängerserie "Pitt Pistol" und das Kennenlernen mit anderen Comicautoren, die später einmal Größen ihrer Zunft werden sollten. Der Schnitt und zeitliche Sprung, wenn im folgenden Absatz dann von einem Festival im Jahr 2002 und anschließend von den Feierlichkeiten um Band 33 im Jahr 2005 ist, ist schon extrem und lässt den Leser erst einmal mit einem Erstaunen zurück. Die zuvor begonnene Geschichte um die Anfänge des Goscinny-Uderzo-Teams in Belgien wird nicht fortgeführt. Die Themen auf den folgenden Seiten sind ebenfalls für sich genommen jeweils interessant, bleiben aber isoliert, ohne jede Überleitung.

Die Anlässe des Erscheinens des Sonderbandes, Uderzos 90. Geburtstag und Goscinnys 40. Todestag, werden nirgends erwähnt. Natürlich ist es nicht unbedingt zu erwarten, dass nun die Memoiren der beiden Jubilare (einer im positiven, der anderen im traurigen Sinne) hier in Kurzform dargestellt werden. Aber gerade wenn es doch eine limitierte Sonderausgabe, also eine Ausgabe zum Sammeln und etwas nicht Wiederholtes für die "Ewigkeit" ist, dann wäre ein innerer Bezug zu ihrem Erscheinungsanlass - und wenn auch nur auf einer Doppelseite - schon zu wünschen gewesen. Wird man sich in 25 Jahren noch ohne weiteres des Anlasses erinnern - ohne die Bibliothek des Deutschen Asterix Archivs zu bemühen (die es dann hoffentlich noch geben wird)?

Und schließlich stört beim Lesen doch zuweilen der - wie schon in vorigen Sonderausgaben dieser Art - übertrieben belobigende Stil der Texte. Es wird dem Leser - der diese Ausgabe doch mutmaßlich erstanden hat, weil er bereits ein interessierter Asterix-Leser oder gar -Liebhaber ist - gefühlt in jedem zweiten oder dritten Satz mitgeteilt, dass Goscinny und Uderzo etwas "wunderbar", "meisterhaft", "genial" getan haben, wie "köstlich" ihr Humor und wie groß ihr Talent war. Ich weiß nicht woran das liegt. Ist das einfach ein kulturelles Phänomen, dass man in Frankreich überschwänglicher schreibt? Traut man dem Leser im Jahr 2017 noch immer nicht zu, dass er die Qualität der Asterix-Bände allein einschätzen kann? Möchte man unbedingt Werbung machen, damit auch der letzte Leser sich noch veranlasst sieht, die anderen 35 Asterix-Bände nachzukaufen? Oder soll dies einfach den Eindruck erwecken, hier habe ein Fan für die anderen geschrieben? - Vielleicht ist es auch einfach Geschmackssache, aber mir erschiene ein etwas zurückhaltenderer, objektiverer Schreibstil für redaktionelle Seiten in einer Sonderausgabe angemessener und angenehmer, weil man nicht ständig den Eindruck hätte, es solle gehypt und mystifiziert werden. Wer der Autor dieser Seiten ist, erfährt man übrigens nicht, auch nicht im Impressum.

Insgesamt ist der Band - als Comic ohnehin, aber mit den Zusatzseiten insbesondere - eine lohnende, kurzweilige und interessante Ergänzung auch einer kleinen Asterix-Sammlung. Ob es als Sonderpublikation zu einem runden Geburtstag von Albert Uderzo in einer Reihe mit den genannten Hommagen-Bänden eine zufriedenstellende und dem Anlass genügende Begehung ist, darüber kann man diskutieren. Wenn es zu etwas Größerem in diesem Jahr - in dem ja ohnehin noch ein weiterer Band ansteht - nicht gereicht hat, so ist diese Ausgabe aber jedenfalls für das, was man von einer Sonderedition ihres Zuschnitts erwarten kann, ganz überwiegend gelungen. Es dürften zu weiteren Anlässen gerne mehr solcher Ausgaben zu anderen Asterix-Abenteuern folgen."

Der bebilderte Artikel bei Comedix:
http://www.comedix.de/medien/lit/hefte/asterix_bei_den_belgiern.php

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Onlinespiel "Asterix & Friends"

Die folgende Beschreibung enthält, weil der Originaltext deutlich länger ist, auszugsweise den Artikel aus der Comedix-Bibliothek zum Onlinespiel "Asterix & Friends", das in der Asterix-Produktwelt eine Besonderheit darstellt und über das bislang im Deutschen Asterix-Archiv kaum berichtet wurde.

Das Spiel ist ein klassisches Online-Aufbauspiel, das dem Prinzip "Free-to-play" (Englisch für "kostenlos zu spielen") folgt. Dabei können mindestens die grundlegenden Spielinhalte kostenlos genutzt werden. Ein Hersteller dieser Spiele verdient in der Regel an kostenpflichtigen Zusatzangeboten, die dem Spieler Vorteile gegenüber anderen Spielern verschaffen, das Spiel für den Spieler individualisieren oder vom Hersteller geschaltete Werbung entfernen. Bei "Asterix & Friends" können alle Spielinhalte auch ohne den Einsatz von Geld gespielt werden.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Galliers Rumklix, mit der er zuerst ein kleines Dorf im Stile des bekannten gallischen Widerstandsnestes errichten muss. Für den Ausbau des Dorfes müssen Holz, Stroh und Steine für den Ausbau gesammelt und neue Gebäude gebaut werden, in denen dann anschließend Werkzeuge, Waffen und andere Ausrüstung produziert werden können. Neben dem Aufbau des Dorfes geht der Spieler regelmäßig auf Wildschweinjagd und zum Fischen, die als Nahrungsressourcen für das Fortkommen im Spiel essentiell wichtig sind. Und obwohl der Spieler selbst nicht mit Asterix und Obelix spielt, stößt er in verschiedenen Missionen immer wieder auf die bekannten Helden aus den Comics.

Für die Langzeitbeschäftigung und Motivation gibt es viele Aufgaben, einige wiederkehrend. Mit der Freundesliste auf der Übersichtskarte lassen sich Bündnisse - bei "Asterix & Friends" heißen diese Bündnisse "Gilden" - schließen, um nahende Legionen, die das Dorf bedrohen, gemeinsam zu bekämpfen oder Gegenstände zu handeln. Ein Boxring im Dorf ermöglicht die Dorfprügelei mit anderen Spielern, um in der Rangliste des Turniers Ehre und Ruhm zu ernten. Als Abenteuer wurde eine Reise nach Ägypten eingebaut, wo man Numerobis beim Bau des Palastes unterstützt.

Als Asterix-Leser hatte ich mich 2013 gleich zu Beginn für das Spiel interessiert. Das erste Jahr habe ich mitgespielt, dann aber im Verlauf festgestellt, dass sowohl durch die fortwährende Produktion, die in Echtzeit abläuft, als auch für die auch während der Abwesenheit weiterlaufende Spielzeit, ein gewisser Drang entstehen kann, mehrmals täglich das Spiel aufzurufen. Gut, wenn man dann die Finger davon lassen kann. Schlecht, wenn es zu einem Zwang oder schließlich gar zu einer Sucht wird, die nicht nur Zeit verschlingt, sondern womöglich noch den übermäßigen Einsatz von echtem Geld notwendig macht, wenn man beispielsweise die Produktion beschleunigen will.

Anlässlich dieses Artikels habe ich mich nach drei Jahren wieder mit dem Spiel beschäftigt und wurde sofort wieder in seinen Bann gezogen. Die Grafik und jede Aktion, beispielsweise der Handel, die Dorfprügelei oder das Abenteuer in Ägypten, sind sehr gut umgesetzt und sehr nahe an der Asterix-Serie. Alles kommt dem Leser bekannt vor - nicht nur wegen der bis auf "Rumklix" wieder verwendeten Charaktere aus den Heften. Während meiner mehrjährigen Abwesenheit hat sich das Spiel sehr stark weiter entwickelt und läuft sehr stabil. Es hat den Eindruck als wäre das Spiel, das Handelssystem und die Spielbalance sehr ausgereift.

Mein Fazit: Das Spiel macht durchaus Laune und viel Spaß. Für einen gewissen Zeitraum ist die Motivation hoch. Wenn man sich davor hütet, übermäßig viel Zeit und Geld zu investieren, kann ich das Spiel empfehlen, nicht nur für Asterix-Fans. Um es zu betonen: Ich erkenne durchaus die Leistung von Entwicklern an und es spricht nichts gegen das Honorieren deren Arbeit durch den gelegentlichen Einsatz von Geld. Aber es ist wie bei anderen Dingen auch: Die Menge macht das Gift. Und würde man die erfahrenen Spieler dauerhaft an das Spiel fesseln wollen, brauchen sie neues Futter - sprich neue Abenteuer und Funktionen. Dass sich dazu auch der Lizenzgeber etwas mehr ins Zeug legen muss, dürfte unabdingbare Voraussetzung dafür sein.

Der bebilderte Artikel bei Comedix:
http://www.comedix.de/medien/lit/onlinespiel_asterix_und_friends.php

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