Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

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KlausJöken

Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48196Beitrag KlausJöken »

Hallo Peter,

vielen Dank für den Link zu Meedia.de.
Wie gesagt ist es bedauerlich, dass die ganze Softcoverausgabe in Deutschland nicht als Buchverkauf zählt, sondern zu den Zeitschriften gerechnet wird. Und da verzerrt sich das Bild, weil ein Asterix-Band gegen Zeitschriften wie den insgesamt 52 Nummern des "Spiegel" gezählt werden. Erstaunlich, dass die "Pikten" trotzdem noch da mithalten können.

Eine Niederrhein-Ausgabe des Asterix wird es wohl nie geben, weil unser Platt eben eigentlich ein niederländischer Dialekt ist und wirklich nur in Kleve mit Umgebung gesprochen wird. Im ganzen Rest von Deutschland ist der wirklich völlig unverständlich.

herzliche Grüße aus Gallien
Klaus
jaap_toorenaar
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48201Beitrag jaap_toorenaar »

Na, Klaus, in dem Fall sollten wir uns wirklich mal treffen - wegen des ndl. Dialektes meine ich;)!
Jaap
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Comedix
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48235Beitrag Comedix »

Hallo,

in Vorbereitung auf den Themenbereich zu Klaus habe ich ein Bild von ihm bekommen, das ihn 2008 bei Ausgrabungen im gallischen Oppidum von Herisson zeigt, dort haben sie die erste gepflasterte gallische Straße freigelegt (Er ist der mit der Schaufel vorne). Wem fällt bei diesem Bild etwas auf?
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Ausgrabung, Klaus im Bild vorne mit Schaufel.
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Comedix
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48236Beitrag Comedix »

36) Wie verstehst du die Liedtexte, die immer wieder verwendet werden. Einigen Lesern stoßen sie als Fremdkörper auf, andere wissen nicht so richtig etwas mit der Verbindung zu den Pikten anzufangen. Hast du eine Erklärung, ob es sich um eine Anspielung handelt?
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Erik
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48241Beitrag Erik »

Hallo,
Comedix hat geschrieben:(Er ist der mit der Schaufel vorne).
welche Schaufel? Meinst Du nicht vielmehr den, der sich auf die Spitzhacke stützt?

Was ist denn der Hintergrund dieser Ausgrabung? Ist der Asterix-Übersetzer etwa passenderweise auch noch Hobby-Archäologe? :-)

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
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Maulaf
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48242Beitrag Maulaf »

Comedix hat geschrieben:Hallo,
in Vorbereitung auf den Themenbereich zu Klaus habe ich ein Bild von ihm bekommen, das ihn 2008 bei Ausgrabungen im gallischen Oppidum von Herisson zeigt, dort haben sie die erste gepflasterte gallische Straße freigelegt (Er ist der mit der Schaufel vorne). Wem fällt bei diesem Bild etwas auf?
Hi Marco,
eigentlich müsste das eine Ausgrabung auf Korsika sein :-D
Viele Grüße
Gregor
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Comedix
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48243Beitrag Comedix »

Maulaf hat geschrieben:eigentlich müsste das eine Ausgrabung auf Korsika sein :-D
Stimmt, und hier der Vergleich. Warum er an Ausgrabung teilnimmt, kann ich mir nur mit seinem privaten Intersse erklären, zumal er auch Geschichte studiert hat (es gibt auch ein Foto, auf dem er einen Römerhelm trägt). Beim Teutates!
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Remix

Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48245Beitrag Remix »

Sehr schön, die fürs Foto nachgestellte Szene...
KlausJöken

Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48246Beitrag KlausJöken »

Freut mich, dass euch das Foto gefällt. Ich bin der Mann, der sich vorne auf die Spitzhacke stützt. 2008 habe ich als freiwilliger Helfer an Ausgrabungen im gallischen Oppidum von Herisson (geleitet vom Archäologen David Lallemand) teilgenommen. Ich wollte mich auch mal von dieser Seite her in das Thema Gallier einleben. Die Unterbringung war mehr als rustikal. Ich musste auf einer Luftmatratze schlafen, in einem seit über 15 Jahren geschlossenen, sonst nur noch von Flöhen und Fledermäusen bewohnten Hotel. Dabei habe ich eine Menge über die Gallier gelernt, so dass jeden einzelnen Flohstich wert war.

Von der dabei ausgegrabenen Toranlage habe ich ein Modell angefertigt, dass ich bei Gelegenheit auch mal einstellen kann, wenn es jemanden interessiert.

Grüße aus Gallien
Klaus
KlausJöken

Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48247Beitrag KlausJöken »

zu 36. Meiner Meinung nach sollte man in die Liedtexte in "Asterix bei den Pikten" nicht zu viel hineininterpretieren. Mac Aphon leidet nun mal unter Sprachstörungen, und wenn die sich bemerkbar machen, hat Ferri ihm diese Songtexte in den Mund gelegt, weil die britischen Inseln die Heimat von Beat und Rock sind. Die Songs sind entsprechend der Situation angepasst, was ja doch ganz lustig ist. Ich habe sie so stehen lassen wie im Original, die funktionieren für die Deutschen ja genauso wie für die Franzosen. In so einem Fall darf man als Übersetzer nicht am Text herumpfuschen, sondern muss die Absicht des Autors respektieren.
Aber auch wenn das jetzt nicht die absoluten Brüller sind, finde ich das immer noch witziger, als Mac Aphon herumstottern zu lassen im Stil von: "Äh Äh Äh..."
Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, was viele Leser daran gestört hat. Mit solchen Anachronismen wird in Asterix von der ersten Seite des ersten Bandes an gespielt. Das ist sozusagen das Salz der Serie.
KlausJöken

Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48249Beitrag KlausJöken »

Nur weil vor einiger Zeit schon mal danach gefragt wurde:
Wie ich eben sehe, soll nun auch ein Band 13 der Gesamtausgabe erscheinen (also die mit den blauen Einbänden) mit Band 34 und 35 der Asterix-Reihe, also "Asterix und Obelix feiern Geburtstag" und "Asterix bei den Pikten" letzteres auch mit den Strichzeichnungen von Conrad. Nachzulesen unter:

http://www.egmont-comic-collection.de/i ... eihenintro
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methusalix
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48250Beitrag methusalix »

Hallo Kaus,
lese grade die Sprechblase vom Dezember 2013 Nr.229 . "Was meint die Szene zum neuen Asterix"
"Endlich ist er da:`Asterix bei den Pikten` , der erste Band ohne Mitwirkung von Albert Uderzo."
37) Ist denn nicht allgemein bekannt das Uderzo doch an dem Band "etwas" mitgewirkt hat .

Auch Wolf Stegmeier berichtet hier von euer gemeinsamen Arbeit im dunklen Turmzimmer in Wien .

Und die "Oberlehrerin" aus Hamburg (Etsche Hoffmann-Mahler). Die scheinbar nicht oft was zu lachen hat oder lachen kann , berichtet hier, das sie an mehreren Stellen bei der "Produktionsphase" lauthals am lachen war .

Dann würde mich auch die Frage interessierenn die da auch unter anderem gestellt wurde :

38)"Warum die Kerle bei Asterix keine Nippel haben

Die "Szeneristen" beurteilen im großen und ganzen den Band als gelungen .

Dann habe ich noch zu guter letzt noch eine allerletzte Frage :
39) Warum wurde Asterix und Obelix in der Geschichte nicht mit dem Kilt gezeichnet. In den Werbungen sind ja einige Bilder mit Kilt. Dürften dann ja wohl Seltenheitswert haben, da ja bisher nach meinem Wissensstand alle Bilder die die Werbung verwendet , aus den Heften stammen .

Wenn Du Interesse an der Sprechblase vom Dezember 2013 Nr.229 hast , kann ich dir gerne ein Exemplar zuschicken .



Gruß Peter
Wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, der war wohl selber nie im fremden Land auf Reisen.

Rückert, Friedrich
KlausJöken

Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48253Beitrag KlausJöken »

zu 37) Stimmt, Uderzo hat beim Pikten-Band zwar freie Hand gelassen bei der Auswahl des Themas und der Umsetzung, hat andererseits aber noch eine Kontrollfunktion übernommen. Das kam vor allem bei den Zeichnungen zum Zuge, weil Conrad sich extrem kurzfristig einarbeiten musste und darum ganz dankbar war für Uderzos Korrekturen.

zu 38) Über die Nippel-Frage habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Eine Erklärung wäre, dass Asterix aus einer ganz anderen Zeit mit anderen Regeln stammt. Zum Beispiel hatten Ehefrauen in einer Jugendzeitschrift wie Pilote bieder und gehorsam zu sein, nur mit dem Haushalt und Kinderkriegen beschäftigt. Auf keinen Fall durften sie eine erotische Asstrahlung haben, sonst schritt in Frankreich sofort die Zensur ein. Selbst sekundäre Geschlechtsmerkmale waren Tabu. Das hat sich erst nach 1968 geändert, also ab Band 15, als die kurvenreiche Frau Methusalix eingeführt wird. Aber da war Obelix grafisch schon so festgelegt, dass es ein Stilbruch gewesen wäre, ihm Nippel anzumalen.
Das wäre jetzt meine Deutung.

zu 39) Asterix und Obelix reisen zwar oft, aber sie kleiden sich nie in der Tracht der Einheimischen, es sei denn, die Geschichte verlangt, dass sie sich verkleiden müssen, um unerkannt zu bleiben, oder weil sie z.B. als Legionäre eine Uniform tragen müssen. Insofern war es ganz folgerichtig, dass unsere Gallier keinen Kilt angezogen haben. Für die Werbezeichnungen ist wohl die Publicrelations-Abteilung verantwortlich. Die wurden ja schon veröffentlicht, als Ferri und Conrad noch mitten in der Arbeit steckten.
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Michael_S.
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48255Beitrag Michael_S. »

Hallo Klaus!
KlausJöken hat geschrieben:Von der dabei ausgegrabenen Toranlage habe ich ein Modell angefertigt, dass ich bei Gelegenheit auch mal einstellen kann, wenn es jemanden interessiert.
Sehr gerne! Für archäologische Modelle bin ich immer zu haben.

MfG
Michael
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Nullnullsix
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Re: Klaus Jöken beantwortet eure Fragen

Beitrag: # 48263Beitrag Nullnullsix »

Comedix hat geschrieben:26. Auf Seite 18 sagt Asterix, dass er Verleihnix versprochen habe, "sein Boot dieses Mal heil zurückzubringen". Das impliziert, dass es zuvor schon einmal kaputt gegangen sei. Im Französischen steht "J'ai promis à Ordralfabetix de lui ramener intact son nouveau bateau", also ein neues Boot. Daraus entsteht ein anderer Sinn. Hattest du einen besonderen Grund die Übersetzung so auszuführen?
KlausJöken hat geschrieben:26. Gute Frage: In "Die Große Überfahrt" leihen Asterix und Obelix das Boot von Methusalix und verlieren das prompt mitten im Atlantik. Dieses Boot konnten unsere beiden Freunde also nicht nehmen, um zu den Pikten zu fahren. Darum müssen sie das Boot von Verleihnix nehmen, aber der verleiht normalerweise nix. In "Asterix in Spanien" bringt Verleihnix unser Helden darum persönlich ins Land der Iberer und segelt es auch unbeschadet wieder zurück. In "Asterix bei den Pikten" zeigt sich Verleihnix darum besonders großzügig, als er sein Boot unseren gallischen Kriegern überläßt. Ein Beweis dafür, wie dringend er (und seine Kumpanen) den Pikten loswerden wollen. Trotzdem versucht Asterix ihn hinsichtlich seines Bootes zu beruhigen und versichert, dass mit dem Kahn nicht dasselbe passiert wie mit dem Boot von Methusalix.
Das wollte ich in meiner Version besser herausarbeiten. Durch den Platzmangel (immer das Problem mit den Sprechblasen) konnte ich keinen zusätzlichen Satz einschieben, was besser gewesen wäre.
Ich hätte da noch ne Erklärung anzubieten:

Die Chronologie ist ja eine andere: Verleihnix schippert sie erst, dann leihen unsere Helden sich Methusalix' Boot und dann verspricht Asterix, ein Boot heil zurück zu bringen.
Gut möglich, dass von den Machern keiner mehr daran dachte, dass das verlorene Boot das von Methusalix war, sondern alle wie selbstverständlich davon ausgingen, dass es Verleihnix' Boot wäre. Dann würde das "neue" Boot "heil" zurück zu bringen, am meißten Sinn machen.

Es ist zwar schwer vorstellbar, aber doch immer wieder zu beobachten, dass sich die Autoren in ihren eigenen Serien zuweilen nicht so gut auskennen. Eins der bekanntesten Beispiele dafür ist Mike Steve Blueberry, der zu seinem zweiten Vornamen kam, weil sich Charlier nicht mehr an den ersten, richtigen erinnern konnte. Auch Uderzo kennt "seinen" Asterix nicht wirklich gut, was sich zum Beispiel daran zeigte, dass er Asterix' und Obelix' Geburtstag auf ein und denselben Tag legte, was im Goscinny'schen Asterix so nicht angelegt war (siehe Band 23). Es gibt ja sogar Rezensenten, die Obelix deutlich jünger als Asterix eingeschätzt haben, also nicht mal im selben Jahr geboren, geschweige denn am selben Tag.
Eigentlich hätte was passieren müssen, als ich auf den Knopf drückte!
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