Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
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Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
- Seite 20, Bild 7 und 8 --> Zaubertrank an Jugendliche Anspielung auf jugendlichen Alkoholkonsum
- Seite 21, Bild 3 --> "eins auf den Helm kriegen", Redewendung "eins auf die Mütze kriegen"
- Seite 26, Bild 3 --> Ludwikamadeus --> hieß er als Gote vielleicht ursprünglich nur "Ludwik"? Der Name könnte eine Anspielung auf den Marineoffizier Ludwig Amadeus von Savoyen sein --> https://de.wikipedia.org/wiki/Luigi_Ame ... voia-Aosta
- Seite 26, Bild 8 --> "Barbarische Rhythmen" hatten wir schon in Band 9, Seite 8, Bild 8
So, nun muss ich aufgrund anderer Verpflichtungen für Erste aufhören, eventuell später mehr.
- Seite 21, Bild 3 --> "eins auf den Helm kriegen", Redewendung "eins auf die Mütze kriegen"
- Seite 26, Bild 3 --> Ludwikamadeus --> hieß er als Gote vielleicht ursprünglich nur "Ludwik"? Der Name könnte eine Anspielung auf den Marineoffizier Ludwig Amadeus von Savoyen sein --> https://de.wikipedia.org/wiki/Luigi_Ame ... voia-Aosta
- Seite 26, Bild 8 --> "Barbarische Rhythmen" hatten wir schon in Band 9, Seite 8, Bild 8
So, nun muss ich aufgrund anderer Verpflichtungen für Erste aufhören, eventuell später mehr.
Zuletzt geändert von Terraix am 25. Oktober 2019 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
Freund großzügiger Meerschweinchen
Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
Ja, wie schon im Parallelforum geschrieben, zählt das für mich zu den gelungenen Running Gags in diesem Band "Ein Schlückchen kann doch nicht schaden", "ich erinnere mich noch genau, wie ich damals das erste Mal..."
Hu, ist der so bekannt?Terraix hat geschrieben: ↑25. Oktober 2019 11:18 - Seite 26, Bild 3 --> Ludwikamadeus --> hieß er als Gote vielleicht ursprünglich nur "Ludwik"? Der Name könnte eine Anspielung auf den Marineoffizier Ludwig Amadeus von Savoyen sein --> https://de.wikipedia.org/wiki/Luigi_Ame ... voia-Aosta
Ansonsten ist die Figur wohl eine Anspielung auf Oskar Matzerath aus der "Blechtrommel", ein auch im Ausland sehr bekannter deutscher Roman. Die rotweiße Trommel sieht so ähnlich aus, wie sie im Roman beschrieben wird und im Film zu sehen ist, und der Zenturio sagt ja auch "trommle nicht so ein Blech".
Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
Nein, der ist vermutlich nicht sonderlich bekannt. Ich habe ihn auch nur entdeckt, weil ich in dem Namen eine Anspielung vermutet habe und in der Wikipedia nach einem "Ludwig Amadeus" gesucht habe. Doch vielleicht könnte Klaus Jöken, falls er diesen Namen nicht einfach übernommen hat, diese historische Persönlichkeit im Sinn gehabt haben.Bratensos hat geschrieben: ↑25. Oktober 2019 11:33 Hu, ist der so bekannt?
Ansonsten ist die Figur wohl eine Anspielung auf Oskar Matzerath aus der "Blechtrommel", ein auch im Ausland sehr bekannter deutscher Roman. Die rotweiße Trommel sieht so ähnlich aus, wie sie im Roman beschrieben wird und im Film zu sehen ist, und der Zenturio sagt ja auch "trommle nicht so ein Blech".
Ja, das mit der "Blechtrommel" klingt sehr plausibel und wird wahrscheinlich stimmen.
Freund großzügiger Meerschweinchen
Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
- Seite 28, Bild 3 --> Anspielung auf das alte Klischee, dass Seeleute in jedem Hafen eine andere Braut hätten
- Seite 28, Bild 10 --> "sich auf französisch verabschieden", siehe auch "Briten" (Film), "Überfahrt" und "Latraviata"
- Seite 30, Bild 1 --> Irgendwie erinnert mich das an den James-Bond-Film "Die Welt ist nicht genug", wo Q ein Boot hat, dass er benutzen will, wenn er im Ruhestand ist. Ist wohl eher Zufall und keine beabsichtigte Anspielung.
- Seite 31, Bild 7 --> "Dicker" ist hier keine Beleidigung, sondern Jugendsprache
- Seite 33, Bild 1 --> "Liquiditäten" doppeldeutig: flüssig im Sinne von Geld haben, Zahlungsverpflichtungen nachkommen können als auch eine Anspielung auf Wein als Ladung
- Seite 33, Bild 2 --> Kritik an Konsumismus und Meeresverschmutzung
- Seite 33, Bild 4 --> Galeere + Leergut = Galeer-Gut
- Seite 33, Bild 5 --> hier ist Obelix für Asterix auf einmal wieder ein Jugendlicher
- Seite 33, Bild 9 --> "Finesse " ist eine Geschmacksbezeichnung für Weine --> https://de.wikipedia.org/wiki/Finesse
- Seite 34, Bild 3 --> Wasser in Wein gießen --> http://www.medienwerkstatt-online.de/lw ... p?id=10697
- Seite 35, Bild 10--> Wortspiel Freibeuter / Freiberufler
- Seite 28, Bild 10 --> "sich auf französisch verabschieden", siehe auch "Briten" (Film), "Überfahrt" und "Latraviata"
- Seite 30, Bild 1 --> Irgendwie erinnert mich das an den James-Bond-Film "Die Welt ist nicht genug", wo Q ein Boot hat, dass er benutzen will, wenn er im Ruhestand ist. Ist wohl eher Zufall und keine beabsichtigte Anspielung.
- Seite 31, Bild 7 --> "Dicker" ist hier keine Beleidigung, sondern Jugendsprache
- Seite 33, Bild 1 --> "Liquiditäten" doppeldeutig: flüssig im Sinne von Geld haben, Zahlungsverpflichtungen nachkommen können als auch eine Anspielung auf Wein als Ladung
- Seite 33, Bild 2 --> Kritik an Konsumismus und Meeresverschmutzung
- Seite 33, Bild 4 --> Galeere + Leergut = Galeer-Gut
- Seite 33, Bild 5 --> hier ist Obelix für Asterix auf einmal wieder ein Jugendlicher
- Seite 33, Bild 9 --> "Finesse " ist eine Geschmacksbezeichnung für Weine --> https://de.wikipedia.org/wiki/Finesse
- Seite 34, Bild 3 --> Wasser in Wein gießen --> http://www.medienwerkstatt-online.de/lw ... p?id=10697
- Seite 35, Bild 10--> Wortspiel Freibeuter / Freiberufler
Zuletzt geändert von Terraix am 25. Oktober 2019 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
Ja, er sagt ja auch "Ihr mögt sagen, ich bin ein Träumer" ("You may say I'm a dreamer..."). Eindeutige Imagine-Referenz.Nullnullsix hat geschrieben: ↑24. Oktober 2019 14:51Ja. Und die 'Zukunftsvisionen' von Letitbix auf den John-Lennon-Song "Imagine".
Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
Erst jetzt verstehe ich den Namen Surimix: https://de.wikipedia.org/wiki/Surimi
Und Aspix bezieht sich natürlich auf "Aspik".
Und Aspix bezieht sich natürlich auf "Aspik".
Freund großzügiger Meerschweinchen
Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
Ich lese die Comic-Rezensionen von Vermes eigentlich immer, wenn ich bei SPON über sie stolpere - und habe dabei festgestellt, dass er und ich offenbar meisst (nicht immer, aber gefühlt 98%) genau konträr liegen: Was Vermes verreisst, gefällt mir idR recht gut, und was er abfeiert, habe ich mir ganz zu Anfang seiner dortigen Tätigkeit einmal (zum Glück nur gebraucht) gekauft - und dann inkongnito in unseren Gratis-Bücherschrank in der Stadt gestellt; das war so grottenschlecht, das wär mir peinlich gewesen, sowas noch zum Verkauf anzubieten (wen es interessiert: "Bumf" von Joe Sacco).
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
Sehr schön finde ich auch die Doppeldeutigkeit, als Vercingetorix auf Seite 6 Cäsar seine Waffen zu Füßen wirft und Monolitix sagt "Den Rescht kennscht du..." Ja, in der Tat. Den Rest kennen wir, denn damit fängt auch das allererste Album auf Seite 5 an. Sozusagen der Urknall der Asterix-Serie.
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Re: Band 38 / Die Tochter des Vercingetorix
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Das lässt mich hoffen, dass Dir der 38. Asterix-Band gefallen wird
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Re: Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
Insgesamt bin ich noch nicht schlüssig, was ich von dem Band halten soll... Irgendwie ist mir das noch nicht rund genug und es fehlt mir an Tiefe. Auch die ganzen Anspielungen und vermeintlichen Gags sind ja gut und schön, aber ich find sie meist nicht wirklich lustig... - Vermutlich mach ich immer noch den Fehler, mit Goscinny zu vergleichen, bei dem ein 'Gag' eben wirklich witzig war, und sich Anspielungen weniger als 'Selbstzweck' anfühlten, die um ihrer selbst willen gemacht werden, sondern mit dem Plot und/oder den Gags in Zusammenhang standen. Vielleicht blick ich's aber bei Ferri/Conrad auch nur oft nicht: Aznavour zB ist ja ganz nett, aber warum ist er diesmal dabei, warum als Pirat (und nicht als Römer, Averner oder sonstwas) - da fehlt mir der Bezug. Erklärt sich der aus irgend ner Rolle, die er in nem Film gespielt hat, den ich nicht gesehen habe?
Eine Anspielung, die mit Sicherheit keine ist: Der Sohn von Verleihnix sieht für mich aus wie einer meiner deutschen Lieblingsschauspieler, Dietmar Bär. Und zumindest von den Staturen her, könnte er in Verbindung mit Autonatix' Sohn das Tatort-Duo Ballauf/Schenk sein. Ist aber so wohl zu deutsch, um von Conrad/Ferri so gemeint worden zu sein, daher wohl eher eine zufällige Parallele, keine gewollte Anspielung.
Grundsätzlich hat's das neue Team aber auch schwer: Die Fußstapfen von Goscinny sind groß und beim Vergleich mit ihm weiß man letztlich auch nicht, wie Goscinny HEUTE seinen Asterix gestalten würde. Wie 'modern' hätte er ihn sein oder werden lassen, wie sehr doch eher seiner Tradition verhaftet. Immerhin sind seit seinem Tod über 40 Jahre vergangen, die Welt ist eine andere geworden, es bleibt spekulativ, wie sehr Asterix unter Goscinny diese 40 Jahre überstanden hätte. Erschwerend hinzu kommt, dass -insbesondere für Reise-Abenteuer- die Themenauswahl zunehmend schwerer wird, weils soviel eben schon gab und mit jedem Mal weniger wird, was man noch machen kann ohne sich zu wiederholen...
A propos Goscinny: In der heute erschienenen Ausgabe des Magazins kult! ist ein Artikel über ihn - und einer über Asterix drin.
Fazit, wie schon bei den drei letzten Bänden: Ich finde das neue Team macht einen guten Job, mit Luft nach oben aber auch Tendenz nach oben. Dass der 'Asterix-Zauber' zurückkehrt, kriegen sie aber wohl nicht mehr hin. Immerhin: Zeichnerisch gibts nichts auszusetzen und gegenüber den Uderzo-Solos in jedem Fall eine Verbesserung.
Und für mich bisher auch der beste Band des neuen Teams.
PS: Irritiert hat mich ein bißchen, dass das letzte Bild das zeigt, was wohl die grundlegende Inspiration für den Band ausgelöst hat, dies aber nicht erklärt wird. Aber solche Art der Irritation find ich immer schon mal gut.
Eine Anspielung, die mit Sicherheit keine ist: Der Sohn von Verleihnix sieht für mich aus wie einer meiner deutschen Lieblingsschauspieler, Dietmar Bär. Und zumindest von den Staturen her, könnte er in Verbindung mit Autonatix' Sohn das Tatort-Duo Ballauf/Schenk sein. Ist aber so wohl zu deutsch, um von Conrad/Ferri so gemeint worden zu sein, daher wohl eher eine zufällige Parallele, keine gewollte Anspielung.
Grundsätzlich hat's das neue Team aber auch schwer: Die Fußstapfen von Goscinny sind groß und beim Vergleich mit ihm weiß man letztlich auch nicht, wie Goscinny HEUTE seinen Asterix gestalten würde. Wie 'modern' hätte er ihn sein oder werden lassen, wie sehr doch eher seiner Tradition verhaftet. Immerhin sind seit seinem Tod über 40 Jahre vergangen, die Welt ist eine andere geworden, es bleibt spekulativ, wie sehr Asterix unter Goscinny diese 40 Jahre überstanden hätte. Erschwerend hinzu kommt, dass -insbesondere für Reise-Abenteuer- die Themenauswahl zunehmend schwerer wird, weils soviel eben schon gab und mit jedem Mal weniger wird, was man noch machen kann ohne sich zu wiederholen...
A propos Goscinny: In der heute erschienenen Ausgabe des Magazins kult! ist ein Artikel über ihn - und einer über Asterix drin.
Fazit, wie schon bei den drei letzten Bänden: Ich finde das neue Team macht einen guten Job, mit Luft nach oben aber auch Tendenz nach oben. Dass der 'Asterix-Zauber' zurückkehrt, kriegen sie aber wohl nicht mehr hin. Immerhin: Zeichnerisch gibts nichts auszusetzen und gegenüber den Uderzo-Solos in jedem Fall eine Verbesserung.
Und für mich bisher auch der beste Band des neuen Teams.
PS: Irritiert hat mich ein bißchen, dass das letzte Bild das zeigt, was wohl die grundlegende Inspiration für den Band ausgelöst hat, dies aber nicht erklärt wird. Aber solche Art der Irritation find ich immer schon mal gut.
Eigentlich hätte was passieren müssen, als ich auf den Knopf drückte!
Re: Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
Hallo,
Das Problem, das ich aber viel mehr sehe, ist, dass jedenfalls ich der zweiteren These schon nicht mehr zustimmen würde. Dass hier eine Tendenz nach oben zeigt, kann ich nicht mehr erkennen. Und dafür brauche ich gar nicht mit Goscinny zu vergleichen. Nehmen wir mal die grottenschlechte Übersetzung von "Latraviata" weg, dann hat die Geschichte mit der Doppelgängerin jedenfalls nicht weniger Pfiff als das Abhauen von Adrenaline. Die Faxen von Cäsar Junior - übrigens schon ein gefährdeter historischer Abkömmling, der zum Schutz ins Dorf gebracht wurde - hat einiges mehr an Trouble im Dorf verursacht als Adrenaline das geschafft hat. Und in "Asterix und Maestria" ist eine keinesfalls minder durchdachte Geschichte um den Wandel der Zeiten, die Demokratie und die Emanzipation erzählt worden. Da mag man von der Frauenzenturie und Asterix' Lösung des Problems halten was man will: Es war eine Idee dahinter, es gab eine Handlung, die Dorfgallier/innen wurden ausgespielt und die Lösung ist nicht von selbst, sondern durch das Eingreifen des Titelhelden im letzten Moment herbeigeführt worden - und dafür zeichnete nicht Goscinny, sondern Uderzo verantwortlich, der sicherlich kein begnadeter Texter ist. Er war es auch, der eine Reise ins mythische Atlantis erdacht hat. Nein, "Kreuzfahrt" ist ganz sicher nicht mein Lieblingsband und es läge mir fern, ihn in den Himmel zu loben. Aber Atlantis hat als Ort einen Charakter bekommen, ist konkret geworden. Thule bleibt hier nur ein Wort - da es kein Reiseabenteuer ist, mag man das verzeihen. Aber auch "Kreuzfahrt" hat drei Story-Ideen (Obelix' Versteinerung, die Flucht der Sklaventruppe um Spartakis und die Wiederherstellung des verjüngten Obelix), die dann zwar alle abgewürgt und nicht richtig zusammengebracht werden, aber den Protagonisten durchweg mehr glaubwürdigen Handlungsanreiz und auch mehr Aktionen verschaffen, als das "Die Tochter des Vercingetorix" je vermag.
Von der erzählten Geschichte her spielt der neue Band meiner Meinung nach in einer Liga mit "Latraviata" und "Gallien in Gefahr" - vorausgesetzt man stört sich bei letzterem nicht an der Tatsache als solcher, dass Außerirdische auftreten.
Gruß
Erik
ob ersteres wirklich ein Fehler ist, sei mal dahingestellt. Es ist eben nicht irgendeine Serie, sondern Asterix. Und wer die übernimmt, weiß, was die Messlatte ist. Eine andere anzulegen, sich mit Mittelmaß zufriedenzugeben oder dieses gar zum Meisterwerk zu stilisieren, nur weil ein großer Titel darauf prangt, das würde eben Asterix auch nicht gerecht. Denn es hat ja schon seinen Grund, weshalb er in einer Millionenauflage erscheint. Und dieser Grund liegt nicht in den letzten vier Bänden.Nullnullsix hat geschrieben: ↑25. Oktober 2019 17:39Vermutlich mach ich immer noch den Fehler, mit Goscinny zu vergleichen, [...]
Ich finde das neue Team macht einen guten Job, mit Luft nach oben aber auch Tendenz nach oben.
Das Problem, das ich aber viel mehr sehe, ist, dass jedenfalls ich der zweiteren These schon nicht mehr zustimmen würde. Dass hier eine Tendenz nach oben zeigt, kann ich nicht mehr erkennen. Und dafür brauche ich gar nicht mit Goscinny zu vergleichen. Nehmen wir mal die grottenschlechte Übersetzung von "Latraviata" weg, dann hat die Geschichte mit der Doppelgängerin jedenfalls nicht weniger Pfiff als das Abhauen von Adrenaline. Die Faxen von Cäsar Junior - übrigens schon ein gefährdeter historischer Abkömmling, der zum Schutz ins Dorf gebracht wurde - hat einiges mehr an Trouble im Dorf verursacht als Adrenaline das geschafft hat. Und in "Asterix und Maestria" ist eine keinesfalls minder durchdachte Geschichte um den Wandel der Zeiten, die Demokratie und die Emanzipation erzählt worden. Da mag man von der Frauenzenturie und Asterix' Lösung des Problems halten was man will: Es war eine Idee dahinter, es gab eine Handlung, die Dorfgallier/innen wurden ausgespielt und die Lösung ist nicht von selbst, sondern durch das Eingreifen des Titelhelden im letzten Moment herbeigeführt worden - und dafür zeichnete nicht Goscinny, sondern Uderzo verantwortlich, der sicherlich kein begnadeter Texter ist. Er war es auch, der eine Reise ins mythische Atlantis erdacht hat. Nein, "Kreuzfahrt" ist ganz sicher nicht mein Lieblingsband und es läge mir fern, ihn in den Himmel zu loben. Aber Atlantis hat als Ort einen Charakter bekommen, ist konkret geworden. Thule bleibt hier nur ein Wort - da es kein Reiseabenteuer ist, mag man das verzeihen. Aber auch "Kreuzfahrt" hat drei Story-Ideen (Obelix' Versteinerung, die Flucht der Sklaventruppe um Spartakis und die Wiederherstellung des verjüngten Obelix), die dann zwar alle abgewürgt und nicht richtig zusammengebracht werden, aber den Protagonisten durchweg mehr glaubwürdigen Handlungsanreiz und auch mehr Aktionen verschaffen, als das "Die Tochter des Vercingetorix" je vermag.
Von der erzählten Geschichte her spielt der neue Band meiner Meinung nach in einer Liga mit "Latraviata" und "Gallien in Gefahr" - vorausgesetzt man stört sich bei letzterem nicht an der Tatsache als solcher, dass Außerirdische auftreten.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
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Re: Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
Sorry, da geh ich komplett nicht mit. Die Uderzo-Solos sind für mich -mit wenigen Abstrichen- indiskutabel. Ich kann mich auf ne fundierte Diskussion dazu nicht einlassen, weil ich grade die von Dir genannten Bände (Kreuzfahrt, Latraviata, Maestria,...) erfolgreich verdrängt bis vergessen habe, aber der Erinnerung nach setzte das schon nach Fertiglesen der Bände ein und ich hab nie Lust verspürt, diese Bände je wieder in die Hand zu nehmen. Das kann ich so alles von den Ferri/Conrad-Bänden nicht behaupten.
Zur Ehrenrettung von Uderzos Solo-Bänden: Der große Graben hatte nette Momente, Die Odyssee ist sogar erstaunlich gut (weswegen ich da immer noch glaube, dass entweder ein Ghost-Writer dahinter steckt oder ein altes Manuskript von Goscinny mindestens in Fragmenten aufgefunden wurde). Das wars dann aber auch schon: Sohn des und Morgenland werden oft gelobt - für mich zu Unrecht, da sie völlig verkorkstes Timing haben. Und über Gefahr brauchen wir gar nicht erst zu reden, das war ein Statement/Kommentar, keine Geschichte.
Zur Ehrenrettung von Uderzos Solo-Bänden: Der große Graben hatte nette Momente, Die Odyssee ist sogar erstaunlich gut (weswegen ich da immer noch glaube, dass entweder ein Ghost-Writer dahinter steckt oder ein altes Manuskript von Goscinny mindestens in Fragmenten aufgefunden wurde). Das wars dann aber auch schon: Sohn des und Morgenland werden oft gelobt - für mich zu Unrecht, da sie völlig verkorkstes Timing haben. Und über Gefahr brauchen wir gar nicht erst zu reden, das war ein Statement/Kommentar, keine Geschichte.
Eigentlich hätte was passieren müssen, als ich auf den Knopf drückte!
Re: Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
Geht mir sehr ähnlich; Maestria habe ich zwar noch einige Male gelesen (damals bei Erscheinen gekauft, also lange her), aber danach hörte es auf. Ab Kreuzfahrt konnte mich kein Band mehr zu einem dritten Lesen verführen, nach zweimal hats immer gereicht. Einzig einige der Kurzgeschichten und den Reiseführer aus Goscinnys Feder (in Band XXXIV) hab ich noch öfter vorgekramt.Nullnullsix hat geschrieben: ↑25. Oktober 2019 22:23 Sorry, da geh ich komplett nicht mit. Die Uderzo-Solos sind für mich -mit wenigen Abstrichen- indiskutabel. Ich kann mich auf ne fundierte Diskussion dazu nicht einlassen, weil ich grade die von Dir genannten Bände (Kreuzfahrt, Latraviata, Maestria,...) erfolgreich verdrängt bis vergessen habe, aber der Erinnerung nach setzte das schon nach Fertiglesen der Bände ein und ich hab nie Lust verspürt, diese Bände je wieder in die Hand zu nehmen. Das kann ich so alles von den Ferri/Conrad-Bänden nicht behaupten.
Morgenland hatte einige ganz gute Ideen, und den Band finde ich insbesondere zeichnerisch sehr ansprechend (vielleicht sogar der Höhepunkt Uderzoscher Zeichenkunst). Von Story und Humor fand ich nur Odyssee von Uderzo wirklich überzeugend. Der Graben hatte für mich in dem fischartigen Greulix einen so untypischen Bewohner des Asterixkosmos, dass ich in dem seltsamen Dorf samt sie umschliessender Geschichte nie heimisch im Sinne von "das ist ein Asterix-Band" geworden bin. Beim Sohn fand ich den Humor zu sehr mit dem Holzhammer, und über die andern Bände bewahre ich lieber Stillschweigen.
Ferri/Conrad konnten mich bislang nur bei dem Papyrus ansatzweise mitnehmen, aber das lag auch hauptsächlich an dem wie ich finde sehr schönen Schlußgag, über den sich Goscinny sicher diebisch gefreut hätte.
Den neuen hab ich erst seit eben und bislang nur mal kurz anlesen können: Es offenbart sich schon am Anfang eine gewisse Zähigkeit, die mich nicht alles andere vergessen hat lassen, so dass ich unterbrochen habe. Brauche wohl ein etwas entspannteres Setting als zwischen Tür und Angel. Das war viel früher mal ganz anders.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Anspielungen zu Die Tochter des Vercingetorix
Zustimmung dazu und zu deiner Kritik zu den Uderzo-Bänden. Ich finde auch, dass die Uderzo-Bände, abgesehen von den Totalausfällen "Kreuzfahrt", "Latraviata" und "Gallien in Gefahr", durchaus besser sind als ihr Ruf. Nach dem Abtreten des zweifelsohne genialen Goscinny war die Fallhöhe eben einfach zu groß, als dass diese Lücke hätte voll gefüllt werden können, aber sooo einen schlechten Job hat Uderzo unter dem Umständen nicht gemacht. Auf alle Fälle wusste er immer wesentlich eher, eine runde, witzige Geschichte mit historischen und gegenwartsbezogenen Anspielungen zu erzählen als Ferri/Conrad das bislang hinbekommen, auch die Reiseabenteuer "Odyssee" und "Morgenland" waren denen von Goscinny durchaus ebenbürtig und allemal besser als "Pikten" und "Italien".Erik hat geschrieben: ↑25. Oktober 2019 18:47 Hallo,
ob ersteres wirklich ein Fehler ist, sei mal dahingestellt. Es ist eben nicht irgendeine Serie, sondern Asterix. Und wer die übernimmt, weiß, was die Messlatte ist. Eine andere anzulegen, sich mit Mittelmaß zufriedenzugeben oder dieses gar zum Meisterwerk zu stilisieren, nur weil ein großer Titel darauf prangt, das würde eben Asterix auch nicht gerecht.Nullnullsix hat geschrieben: ↑25. Oktober 2019 17:39Vermutlich mach ich immer noch den Fehler, mit Goscinny zu vergleichen, [...]
Ich finde das neue Team macht einen guten Job, mit Luft nach oben aber auch Tendenz nach oben.
So sehe ich das auch, der Band war zwar nicht besonders handlungsreich, aber hatte ein paar sehr gute Gags und ging in die richtige Richtung. Diese haben sie mit den letzten zwei Bänden leider wieder verloren.Ferri/Conrad konnten mich bislang nur bei dem Papyrus ansatzweise mitnehmen, aber das lag auch hauptsächlich an dem wie ich finde sehr schönen Schlußgag, über den sich Goscinny sicher diebisch gefreut hätte.