Corona ...
Moderator: Comedix
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Re: Corona ...
Ok. Also 8 Intensivbetten für so viele Menschen finde ich jetzt schon sehr sehr wenig, muss ich sagen ... Wünsche dir alles Gute!
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
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Re: Corona ...
Ich stelle fest, dass ich mein verändertes Verhalten beibehalten habe und es prinzipiell auch gar nicht so schlecht finde:
- keine Hand geben, sondern Kopfnicken reicht (einige Arztpraxen hier gehen schon seit Jahren so vor)
- Abstand halten in Menschenschlangen (ist auch hilfreich bei schwülen Temperaturen, vor allem, wenn der Mensch in der Schlange vor mir das Hemd von gestern angezogen hat)
- Vermeidung von Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen (selbst wenn hier mein Stammkino wieder öffnen würde, würde ich derzeit eher Netflix oder Amazon Prime bevorzugen)
- Unbehagen mich in ein Flugzeug zu setzen oder mich an einem Ort aufzuhalten, der am Wochenende bei schönem Wetter viel frequentiert wird. Fahrradtouren und Kanufahren sind bevorzugte Freizeitgestaltungen.
- ich sitze im Restaurant am liebsten draußen (so ein Glück, dass gerade Sommer ist)
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Re: Corona ...
Vielen Dank, Marco, für den Beitrag! Mir geht es ähnlich wie dir, ich erkenne auch immer wieder ein verändertes Verhalten an mir selbst. Ich bin jedenfalls gespannt auf das erste Treffen mit gewissen Verwandten und den Schwiegereltern meines Bruders, die alle von Begrüssungs-Umarmungen und -küssen mehr als nur etwas begeistert sind. Hoffentlich ändert sich da was
Aber ernsthaft, ich glaube, gerade in Bezug auf die Wegwerfmentalität hat sich einiges getan, und allgemein das überlegtere Einkaufen. Darum und auch wegen dem neuen Miteinander, etwa Leuten, die für ältere Mitmenschen einkaufen gehen, hoffe ich mal, dass wir es schaffen, aus dieser Krise auch zumindest teilweise eine Chance zu machen. Ich denke, daneben sind die Idioten, die jetzt Corona-Parties veranstalten eine Minderheit, und erst recht (andernfalls müsste man dann doch an der geistigen Gesundheit zweifeln) Leute wie dieser Hildmann ...
Aber ernsthaft, ich glaube, gerade in Bezug auf die Wegwerfmentalität hat sich einiges getan, und allgemein das überlegtere Einkaufen. Darum und auch wegen dem neuen Miteinander, etwa Leuten, die für ältere Mitmenschen einkaufen gehen, hoffe ich mal, dass wir es schaffen, aus dieser Krise auch zumindest teilweise eine Chance zu machen. Ich denke, daneben sind die Idioten, die jetzt Corona-Parties veranstalten eine Minderheit, und erst recht (andernfalls müsste man dann doch an der geistigen Gesundheit zweifeln) Leute wie dieser Hildmann ...
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Re: Corona ...
Yep; ich geh jetzt nur noch einmal die Woche Lebensmittel einkaufen, um möglichst selten Kontakt zu haben; leider habe ich abgesehen vom ***-Fach im Kühlschrank kein Gefrierbehältnis, so dass ich auch nicht grossartig für Notzeiten Einfrieren kann, sonst ginge ich wohl noch seltener. MNS ist für mich unangenehm (musste auch schon zweimal in einem Laden diese wegen akuter Atemnot kurz abnehmen, um mein Spray zu nehmen - ohne das Spray wäre ich beim ersten Mal wohl gelyncht worden, so haben die Leute geguckt, beim zweiten Mal hats wohl keiner mitbekommen), aber in geschlossenen öffentlichen Räumen definitiv ein Muss - draussen halte ich Abstand und meide Orte, wo man keinen Abstand halten kann.Comedix hat geschrieben: ↑21. Juli 2020 16:10 Das Tragen des MNS finde ich beim Einkaufen ziemlich lästig, aber ich sehe, dass es einen Nutzen hat. Das ist aber der Grund, warum ich mein Einkaufsverhalten auf ein Mindestmaß reduziert habe, auch bei Lebensmitteln. Der Deutsche an sich ist ein Gewohnheitstier und ich finde, dass es die Verantwortlichen offensichtlich ganz gut gemacht haben.
Leute wie "dieser Hildmann" (Attila, is klar - die Geißel Gottes!) sind schlicht und ergreifend Nazis, und da muss man über sowas wie "geistige Gesundheit" erst gar nicht diskutieren. Von mir aus können die alle [Wunsch gelöscht; Comedix]
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Corona ...
Schade; meinen Wunsch bleibt aber trotz Löschung bestehen...
Die Löschung nehme ich zum Anlass, bei Gelegenheit sogar eine Kerze zur Beförderung seiner Erfüllung anzuzünden...
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Re: Corona ...
@Sorgen vor 2. Welle: Ich halte die 2. Welle für absolut unausweichlich. Sie macht mir aber weniger Sorgen als ein erneuter Lockdown. Sagen wir so: Um Corona zu stoppen, gehen die Lockerungen zu weit. Um den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruch zu stoppen, gehen sie aber nicht weit genug. Der Versuch, zu balancieren und beides zu schaffen, wird mit jeder Woche, die vergeht, schwieriger.Iwan hat geschrieben: ↑21. Juli 2020 09:31 Um mal wieder das Thema hier aufleben zu lassen: Wie kommt ihr denn so mit den wieder gelockerten Bestimmungen zurecht? Und habt ihr Sorgen vor einer zweiten Welle? Oder wie sieht es bei euch aus?
Wie ich höre, sind die Bestimmungen in Deutschland immer noch unendlich viel schärfer als in der Schweiz, wo man erst seit Kurzem im öffentlichen Verkehr Masken tragen muss und jetzt die ersten Unis damit herausrücken, dass die Leute im neuen Semester Masken tragen müssen.
@Flugzeug: Ich habe überhaupt keine Sorge, mich in einem Flugzeug anzustecken. Schließlich gibt es Masken, die auch den Träger schützen (sind nicht die handelsüblichen, sondern teurer, aber wer sich einen Flug leistet, sollte das Geld dann schon auch noch haben), und die man den Flug über einfach auf lassen kann.
Ich mache trotzdem keine Flugreise, weil ich ja damit rechnen muss, am Zielland in Quarantäne gesteckt zu werden. Gäbe es eine Garantie, dass man im Zweifelsfall nach Hause geschickt wird, also nicht gegen seinen Willen dort festgehalten werden kann, dann würde ich Flugreisen machen. Andererseits haben wir im Lockdown ja gesehen, dass selbst eine staatliche Garantie nichts wert ist. Der Staat braucht bloß einen Notfall zu verkünden, und schon sind die ganzen Rechte für die Katz und man sitzt irgendwo fest.
Diesen Wunsch kann ich nur unterschreiben! Was das angeht, hat sich tatsächlich Vieles verbessert - ich war auch nie ein Freund dieser "Küsschen-Mentalität".Iwan hat geschrieben: ↑21. Juli 2020 16:32 Vielen Dank, Marco, für den Beitrag! Mir geht es ähnlich wie dir, ich erkenne auch immer wieder ein verändertes Verhalten an mir selbst. Ich bin jedenfalls gespannt auf das erste Treffen mit gewissen Verwandten und den Schwiegereltern meines Bruders, die alle von Begrüssungs-Umarmungen und -küssen mehr als nur etwas begeistert sind. Hoffentlich ändert sich da was
Da bin ich Pessimist. Man sieht ja an den Wochenenden in den Großstädten, die es immer mal wieder in die Nachrichten schaffen, wohin die Reise geht. Genauso bei "Rave-Partys" in Berlin, kürzlich am "Ballermann" oder auch, als in Großbritannien die Strände und Pubs wieder eröffnet wurden. Und wo war das, in Berlin? Als ein paar hundert Leute versuchten, eine Quarantäne-Absperrung zu durchbrechen?Iwan hat geschrieben: ↑21. Juli 2020 16:32 Aber ernsthaft, ich glaube, gerade in Bezug auf die Wegwerfmentalität hat sich einiges getan, und allgemein das überlegtere Einkaufen. Darum und auch wegen dem neuen Miteinander, etwa Leuten, die für ältere Mitmenschen einkaufen gehen, hoffe ich mal, dass wir es schaffen, aus dieser Krise auch zumindest teilweise eine Chance zu machen. Ich denke, daneben sind die Idioten, die jetzt Corona-Parties veranstalten eine Minderheit, und erst recht (andernfalls müsste man dann doch an der geistigen Gesundheit zweifeln) Leute wie dieser Hildmann ...
Ich stimme dir zu, dass das eine Minderheit ist, selbst wenn man die wirren Hildmann-Jünger dazu rechnet, aber diese Minderheit wird immer aggressiver, und wenn dann noch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Lockdowns (womöglich ein zweites Mal!) dazu kommen... nun, das ist genau das, wovor ich gewarnt hatte. Derzeit sind die Verluste durch den Lockdown noch deutlich geringer als durch Corona, und wenn es bald mal gelingen würde, die Krankheit zu überwinden, dann wäre der in D eingeschlagene Weg richtig gewesen. Aber ich sehe das noch lange nicht, und die Zeit arbeitet gegen diesen Weg. Zudem federn wir derzeit noch alles mit Unmengen von Schulden ab, aber die Konkurse und Pleiten stehen ja schon Schlange, und mit ihnen die Arbeitslosigkeit (wie hoch ist die derzeit in den USA? 40 Mio!?! - das ist 1/8 der Gesamtbevölkerung, das wären in D 10 Mio! Selbst halb so viele würden den vielgepriesenen "gesellschaftlichen Zusammenhalt" höchstwarscheinlich baden gehen lassen). Dazu kommt die Zunahme der Gewalt gegen Frauen und Kinder usw. usf. Jedenfalls sehe ich überall, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt schwindet, und zwar sogar ziemlich rapide.
Fazit: Die ganze Sache steht immer noch total am Anfang, und abgerechnet wird üblicherweise am Schluss, wie das Sprichwort sagt. Ich bin da pessimistisch und glaube nach wie vor, dass das übel ausgehen wird - übler als die Krankheit an sich. Aber hoffen wir mal, dass ich mich irre.
Re: Corona ...
Die aktuellen Hotspots hier im Kreis sind aus privaten Feiern, wohl Hochzeitsfeiern, entstanden. Und diese Lockerung hat wirtschaftlich nun gerade nicht gerade grosse Relevanz - ich verstehe nicht, warum die Landesregierung die nicht schon wieder in Frage stellt. Mein Landkreis lag wochenlang bei 0 Neuinfektionen, nun liegen wir im bundesweiten Ranking seit einer Woche auf den vorderen Plätzen - exakt mit Verstreichen der Inkubationszeit nach der Freigabe solcher Feiern bis 150 Personen. In Bayern hätten wir die Schmerzgrenze bereits erreicht, die zu regionalen Lockdowns führt.
In Restaurants gelten weiter die strengen Auflagen (inkl. maximal zwei Haushalte an einem Tisch), aber die Feiern lässt man ohne irgendeine Auflage zu! Und obwohl man sieht, dass das eine Scheiß-Idee war, wird sie nicht unverzüglich korrigiert!
Herr Laschet, Herr Laumann: sechs, setzen!
In Restaurants gelten weiter die strengen Auflagen (inkl. maximal zwei Haushalte an einem Tisch), aber die Feiern lässt man ohne irgendeine Auflage zu! Und obwohl man sieht, dass das eine Scheiß-Idee war, wird sie nicht unverzüglich korrigiert!
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Re: Corona ...
Da bin ich weniger pessimistisch. Mitte der 90er hatten wir 4,5 Mio. Arbeitslose; Mitte der 2000er knapp 5 Mio. (http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bbIV31.pdf) - auseinandergebrochen ist Deutschland daran nicht. Die USA sind aktuell bei 11,1% Arbeitslosigkeit und waren zwischenzeitlich bei 14,7% (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 42916.html). Arbeitslosenquoten jenseits der 10% haben wir im Ruhrgebiet durchgängig seit den 80er Jahren (http://www.ruhrgebiet-regionalkunde.de/ ... p=0,7.html) und trotzdem gibt es hier weder einen Massenexodus noch tägliche Straßenschlachten oder absurde (Selbst-)Mordraten. Das heißt nicht, dass das alles einfach wird. Aber es gibt eben auch Grund für mehr Optimismus als Pessimismus.Hedonix hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 13:43 Zudem federn wir derzeit noch alles mit Unmengen von Schulden ab, aber die Konkurse und Pleiten stehen ja schon Schlange, und mit ihnen die Arbeitslosigkeit (wie hoch ist die derzeit in den USA? 40 Mio!?! - das ist 1/8 der Gesamtbevölkerung, das wären in D 10 Mio! Selbst halb so viele würden den vielgepriesenen "gesellschaftlichen Zusammenhalt" höchstwarscheinlich baden gehen lassen).
Die größere Gefahr als in den tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen sehe ich darin, dass es Gruppen gibt, die aus verschiedenen Gründen die Gesellschaft lieber spalten als den Zusammenhalt zu fördern und dass es zudem Menschen gibt, die gesellschaftlichen Zusammenhalt für einen träumerischen Begriff halten und stattdessen lieber "Jeder kämpft für sich selbst" spielen. Zusammenhalt muss man wollen und man muss daran arbeiten - ansonsten fliegt eine Gesellschaft auch ganz ohne Pandemie im Luxus und Vollbeschäftigung auseinander.
Re: Corona ...
Ich persönlich kann großen Feiern nichts abgewinnen - meinetwegen bräuchte es weder Après-Ski noch Karneval und auch keine solchen Hochzeitsfeiern. Für mich wäre es kein Verlust, wenn all das für immer abgeschafft werden würde, genau wie z.B. das Oktoberfest oder die Bundesligaspiele (zumindest die mit Publikum).WeissNix hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 13:52 Die aktuellen Hotspots hier im Kreis sind aus privaten Feiern, wohl Hochzeitsfeiern, entstanden. Und diese Lockerung hat wirtschaftlich nun gerade nicht gerade grosse Relevanz - ich verstehe nicht, warum die Landesregierung die nicht schon wieder in Frage stellt. Mein Landkreis lag wochenlang bei 0 Neuinfektionen, nun liegen wir im bundesweiten Ranking seit einer Woche auf den vorderen Plätzen - exakt mit Verstreichen der Inkubationszeit nach der Freigabe solcher Feiern bis 150 Personen. In Bayern hätten wir die Schmerzgrenze bereits erreicht, die zu regionalen Lockdowns führt.
In Restaurants gelten weiter die strengen Auflagen (inkl. maximal zwei Haushalte an einem Tisch), aber die Feiern lässt man ohne irgendeine Auflage zu! Und obwohl man sieht, dass das eine Scheiß-Idee war, wird sie nicht unverzüglich korrigiert!
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Aber es geht eben nicht nur nach mir und die enormen Besucherzahlen solcher Veranstaltungen zeigen, dass es einen Haufen Leute gibt, die sowas mögen.
Wenn man Corona eindämmen will, muss man das trotzdem verbieten, da hast du Recht. Aber wie ich auch schon geschrieben hatte, gibt es eben auch noch andere Prioritäten als die Seuche. Und derartige Veranstaltungen dauerhaft zu verbieten wird eben für großen Unfrieden (und in der Summe eben doch auch für größere wirtschaftliche Einbußen) sorgen, denn es schon schwer nachvollziehbar, wieso das eine gehen soll und das andere nicht, und schönreden kann man sich letztlich alles.
Deine Schulnote würde stimmen, wenn die Coronabekämpfung das einzige wäre, worum es geht. Aber in den Augen vieler Leute (die nunmal auch Wähler sind) ist das ja nicht so. Wobei man natürlich sagen muss, dass die große Mehrheit derzeit noch meint, dass die Coronabekämpfung das Wichtigste sei. Aber die Zustimmung sinkt schon. Bei einer richtigen 2. Welle würde sich das wieder ändern, aber gerade der Erfolg sorgt dafür, dass es eben nicht so ist.
Ok, die Zahlen sind wieder gesunken - erstmal. Meine Zahl (hab nochmal recherchiert) ist die Zahl der Leute, die während Corona ihren Job verloren haben - aber viele davon haben schon einen neuen gefunden, die Zahl der tatsächlich gleichzeitig Arbeitslosen ist so, wie du es sagst. Was nicht enthält, wie gut der neue Job bezahlt ist und wie sicher er und alle anderen Jobs sind (gerade, wenn Lockdowns kommen/weitergehen).Michael_S. hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 20:35 [...]
Da bin ich weniger pessimistisch. Mitte der 90er hatten wir 4,5 Mio. Arbeitslose; Mitte der 2000er knapp 5 Mio. (http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bbIV31.pdf) - auseinandergebrochen ist Deutschland daran nicht. Die USA sind aktuell bei 11,1% Arbeitslosigkeit und waren zwischenzeitlich bei 14,7% (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 42916.html). Arbeitslosenquoten jenseits der 10% haben wir im Ruhrgebiet durchgängig seit den 80er Jahren (http://www.ruhrgebiet-regionalkunde.de/ ... p=0,7.html) und trotzdem gibt es hier weder einen Massenexodus noch tägliche Straßenschlachten oder absurde (Selbst-)Mordraten. Das heißt nicht, dass das alles einfach wird. Aber es gibt eben auch Grund für mehr Optimismus als Pessimismus.
Die größere Gefahr als in den tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen sehe ich darin, dass es Gruppen gibt, die aus verschiedenen Gründen die Gesellschaft lieber spalten als den Zusammenhalt zu fördern und dass es zudem Menschen gibt, die gesellschaftlichen Zusammenhalt für einen träumerischen Begriff halten und stattdessen lieber "Jeder kämpft für sich selbst" spielen. Zusammenhalt muss man wollen und man muss daran arbeiten - ansonsten fliegt eine Gesellschaft auch ganz ohne Pandemie im Luxus und Vollbeschäftigung auseinander.
Wenn ich das richtig sehe, stammst du aus dem Ruhrgebiet? Bei uns in Bayern gilt das, gerade im Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt, schon seit Langem als größte Baustelle Deutschlands. Zu Unrecht, wenn ich dich richtig verstehe. Dennoch ist es schon so, dass der Zusammenhalt immer dann gesunken ist, wenn die wirtschaftliche Lage schwierig war. Und nachdem ja auch Fachleute meinen, dass Corona (in/für Deutschland) die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg sei, ist hier auf jeden Fall mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen zu rechnen, das fängt wie gesagt gerade erst an.
Zudem hast du deine eigene Hoffnung ja selbst zunichte gemacht:
Zusammenhalt muss man wollen und man muss daran arbeiten und dass es Gruppen gibt, die aus verschiedenen Gründen die Gesellschaft lieber spalten - damit ist schon gesagt, was aus dem gesellschaftlichen Zusammenhalt wird. Das sehe ich nämlich genauso wie du. Lösen könnte das nur ein Wirtschaftswunder, aber wo das herkommen soll, ist mir derzeit völlig schleierhaft. Deshalb meine pessimistische Haltung.
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Re: Corona ...
Eine persönliche Haltung spiegelt meines Erachtens einen ganz wichtigen Aspekt des menschlichen Charakters wider. Es muss sowohl Pessimisten, als auch Optimisten und Realisten geben. Nur wenn ein Austausch der Mahner, Visionäre und Gegenwärtigen stattfindet, finden wir einen Weg in die Zukunft, den die meisten Menschen gewillt sind mitzugehen. Ansonsten lassen wir zu viele zurück, die dann in ihrer eigenen Realität leben oder - das ist genauso schlecht - das Streben nach einem besseren Leben als die vorherige Generation gänzlich aufgegeben haben.Hedonix hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 22:32Zusammenhalt muss man wollen und man muss daran arbeiten und dass es Gruppen gibt, die aus verschiedenen Gründen die Gesellschaft lieber spalten - damit ist schon gesagt, was aus dem gesellschaftlichen Zusammenhalt wird. Das sehe ich nämlich genauso wie du. Lösen könnte das nur ein Wirtschaftswunder, aber wo das herkommen soll, ist mir derzeit völlig schleierhaft. Deshalb meine pessimistische Haltung.
Jede industrielle Revolution ging mit einem gesellschaftlichen Wandel daher. Und die Abstände zwischen den Entwicklungen werden immer kürzer. Wir befinden uns gerade auf dem Weg zum nächsten Entwicklungssprung. Ich glaube, dass das bedingungslose Grundeinkommen und eine veränderte gesellschaftliche Wahrnehmung des Begriffes "Arbeit" in Zusammenhang mit notwendigen Veränderungen des Sozialstaates in weniger als 50 Jahren kommen werden. Ich bin mir sehr sicher, dass Corona diese unabdingbare Veränderung beschleunigt hat. Ich setze sehr auf die Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen. Nimmt man den Menschen den Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit, dann gibt es auch keine intrinsische Motivation. Dazu muss man die Menschen aus der Komfortzone holen. Allerdings ist der Gedanke des Forderns und Förderns, der hinter dem SGB II steht, meines Erachtens gescheitert.
Ich bin mir auch sicher, dass etwas gegen den ungleich verteilten Reichtum getan werden muss. Steueroasen, Abschreibungen und Sparmodellmöglichkeiten für Reiche, die nur der Geldvermehrung dienen, müssen geschlossen und vermögende Menschen mehr an der gesellschaftlichen Pflicht beteiligt werden. Auch während der Pandemie hat man gesehen, dass Firmen gerne Gewinne einstreichen, aber Verluste auf Kosten der Gesellschaft abgewälzt werden. Ich möchte keinen Sozialismus und bin überzeugt davon, dass der Kapitalismus uns die meisten gesellschaftlichen Fortschritte beschert hat (siehe auch Yuval Noah Harari, "Eine kurze Geschichte der Menschheit"). Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu zerstörerischem Handeln wie kein anderes Lebewesen. Und die Menschheit steht jetzt an einem Punkt, an dem sie entscheiden muss, welchen Weg sie von hier aus gehen will.
Auch wenn es sich jetzt für manchen blöd anhört: Ich bin überzeugt davon, dass Gene Roddenberry mit der beschriebenen Gesellschaft der Zukunft, nämlich standhafte Humanität in den Vordergrund zu stellen, Mangel und Kriege zu beseitigen und das ständige Streben nach mehr Reichtum durch andere Werte zu ersetzen, die beste aller Visionen hatte. Wir werden bis dahin immer wieder mit kleinen Rückschlägen leben müssen.
Auch wenn es derzeit den Anschein hat, als würden sich viele Staaten der Weltgemeinschaft wieder auf Einzelinteressen konzentrieren, so halte ich das nur für eine Phase. Es wird die Erkenntnis kommen, dass wir nur gemeinsam und mit Nachhaltigkeit die Menschheit voran bringen können. Corona hat uns sowohl die positiven Seiten der Gemeinschaft gezeigt, als auch die negativen Seiten. Leider bekommen die negativen Aspekte durch wenige Protagonisten in den sozialen Medien und durch marktschreierische Artikel und Berichte der Presse und im TV einen zu großen Anteil, der nicht dem Wunsch der meisten Menschen entspricht.
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Re: Corona ...
Genauso sehe ich das auch.Michael_S. hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 20:35 Die größere Gefahr als in den tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen sehe ich darin, dass es Gruppen gibt, die aus verschiedenen Gründen die Gesellschaft lieber spalten als den Zusammenhalt zu fördern und dass es zudem Menschen gibt, die gesellschaftlichen Zusammenhalt für einen träumerischen Begriff halten und stattdessen lieber "Jeder kämpft für sich selbst" spielen. Zusammenhalt muss man wollen und man muss daran arbeiten - ansonsten fliegt eine Gesellschaft auch ganz ohne Pandemie im Luxus und Vollbeschäftigung auseinander.
Und es ist absolut nicht nachzuvollziehen, warum man den Superreichen, die Ihre ganze Kohle sowieso auf Generationen hinaus nicht ausgeben können, mal ein wenig davon abknöpft. Die würden es im täglichen leben gar nicht merken, und es könnte Abermillionen anderern Menschen damit zu einem erträglicheren Leben verholfen werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... _Deutschen
Allein der Umstand, dass zB BMW zu Beginn der Corona-Krise noch rund 800 Millionen Gewinnbeteiligung an ein einziges Geschwisterpaar ausgeschüttet hat, aber in Form von Kurzarbeitergeld und anderen Staatsbeihilfen Millionen an Steuergeldern abgreift, ist zum Speien (man könnte es auch als eine neue unverständliche Quandtentheorie bezeichnen)! Oder dass ein rassistischer Kotzbrocken wie Tönnies mit einem Privatvermögen von mindestens einer halben Milliarde, aber mutmasslich deutlich höher, nun Schadensersatz vom Steuerzahler einfordert, obwohl wegen seinem Betrieb und den darin herrschenden Zuständen eine ganze Region enormen Schaden davongetragen hat, lässt mich an unserem System und Werten verzweifeln.
Oder warum ausgerechnet Ungarn ohne (im Vergleich zu Italien und Spanien) nennenswerte Coronaschäden die höchste Sofortförderung der EU für ebendiese Schäden in Höhe von von fast 5 Milliarden abgreift, obwohl ausgerechnet Ungarn das unsolidarischste und undemokratischste Land der gesamten EU ist? Ich hoffe, das EU-Parlament schiebt dem noch als letzte Kontroillinstanz einen Riegel vor!
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Re: Corona ...
Sag' du es mir. Ich habe ganz bewusst oben etwas überspitzt von Straßenschlachten usw. geredet, da ich nicht weiß, wie dein Bild einer intakten Gesellschaft überhaupt aussieht. Es wird einfach sein, Anforderungen an den sozialen Zusammenhalt zu formulieren, die das Ruhrgebiet nicht erfüllt - und es wird auch möglich sein, Anforderung zu formulieren, die Bayern nicht erfüllt. Die für mich spannende Frage ist hier, aus welcher Motivation heraus und mit welcher Begründung man diese Anforderungen formuliert. Es gibt zweifellos Dinge, wo sich seit Generationen und über Kontinente und Kulturen hinweg gezeigt hat, dass sie wichtig für ein gutes Zusammenleben sind. Aber es gibt ebenso zweifellos Dinge, die zwar eine völlig berechtigte, aber doch eher persönliche Wunschvorstellung einer mehr oder minder großen Gruppe sind, bei der es schwierig wird, Millionen Menschen dahinter zu vereinen. Und dann kommt es eben darauf an, ob man diese Wünsche so formuliert und vertritt, dass sie eine Gesellschaft in die gewünschte Richtung verändern, oder dass sie sie (vorsätzlich oder unbewusst) spalten. Dass für letzteres mitunter 140 Zeichen reichen, kann man heutzutage ja leider viel zu oft beobachten.
Da bin ich ganz bei dir. Wir müssen uns noch auf einiges einstellen.Hedonix hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 22:32 Dennoch ist es schon so, dass der Zusammenhalt immer dann gesunken ist, wenn die wirtschaftliche Lage schwierig war. Und nachdem ja auch Fachleute meinen, dass Corona (in/für Deutschland) die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg sei, ist hier auf jeden Fall mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen zu rechnen, das fängt wie gesagt gerade erst an.
Nein. Ich habe gesagt, was passieren könnte. Aber es liegt an dir und mir und allen anderen, ob es wirklich so passiert.Hedonix hat geschrieben: ↑22. Juli 2020 22:32 Zudem hast du deine eigene Hoffnung ja selbst zunichte gemacht:
Zusammenhalt muss man wollen und man muss daran arbeiten und dass es Gruppen gibt, die aus verschiedenen Gründen die Gesellschaft lieber spalten - damit ist schon gesagt, was aus dem gesellschaftlichen Zusammenhalt wird.
Mir ist eher schleierhaft, wieso das nur ein Wirtschaftswunder lösen können soll. Klar, Geld verdeckt viele Probleme und wer genug Geld hat, um sechs Wochen pro Jahr in Urlaub zu fahren, der hat halt sechs Wochen weniger Zeit zuhause an der Spaltung der Gesellschaft zu arbeiten, aber nach einer nachhaltigen Lösung klingt das für mich nicht. Aber damit sind wir wieder beim Anfang dieses Postings: Solange wir nicht sicher sein können, überhaupt dieselbe Vorstellung von einer intakten Gesellschaft zu haben, können wir auch nicht sagen, ob wir da schon sind oder wie wir dahin kommen. Ich bin mir nur relativ sicher, dass es ein Irrweg ist, allein auf wirtschaftliches Wachstum zu setzen.
Re: Corona ...
Das fängt doch damit an, dass man sein Gegenüber einen guten Tag wünscht.Michael_S. hat geschrieben: ↑23. Juli 2020 20:38 Die für mich spannende Frage ist hier, aus welcher Motivation heraus und mit welcher Begründung man diese Anforderungen formuliert. Es gibt zweifellos Dinge, wo sich seit Generationen und über Kontinente und Kulturen hinweg gezeigt hat, dass sie wichtig für ein gutes Zusammenleben sind....
In meiner Jugend zB war es völlig selbstverständlich, dass man zB beim Betreten des Wartezimmers eines Arztes, der Umkleide in einem Sportverein oder was auch immer die Anwesenden pauschal grüsste und es dann von nahezu allen - ausser dem ein oder anderen gelegentlichen Stinkstiefel - zurückschallte. Das gibts nicht mehr - wenn ich wo reinkomme und grüsse, grüssen auch aus einem gut gefüllten Raum vielleicht mal ein oder zwei zurück, Reinkommende grüssen höchst selten - da erschrickt man fast schon, wenn es doch mal passiert. Im Sportverein ganz schlimm: Da kommen manche rein, 10-15 Leute drin - und es werden wenige ausgesuchte Leute mit Namen begrüsst, statt pauschal einmal alle in die Runde wie das früher üblich war.
Und da fängts doch eigentlich schon an mit dem guten Zusammenleben... bzw. hat es vor Jahren schon aufgehört!
Statt dessen wählen die Leute sozialdarwinistische Selbstdarsteller wie Trump, Bolsonaro, Orban, Putin oder Bibi (Kaczinski lässt ja Marionetten vom Volk wählen) - bei denen ich auch nicht weiss, ob ein Mafiaboss nicht letztendlich doch mehr Moral haben könnte, lassen Flüchtende im Meer ersaufen und applaudieren volksverhetzenden Nazis in den sozialen Medien.
Da frage ich mich, ob ich mit diesem Teil der Bevölkerung überhaupt zusammen leben will!
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Re: Corona ...
Ich bin völlig mit euch einig! Ich denke allerdings, das Problem ist weniger, wenn man NUR auf wirtschaftliches Wachstum setzt, sondern wenn dieses Wachstum nicht alle gleichmäßig erreicht - was ja nie der Fall sein wird.
Ich glaube, man sieht das gerade in extremis in den USA, wo ja offenbar viele Leute, wenn sie ihren Job verlieren, auch gleichzeitig keine Krankenkasse mehr haben und aus jeder sozialen Sicherung rausfallen. Das sollte auf gar keinen Fall passieren. Ich glaube, was die Corona-Krise so speziell gemacht hat, war, dass durch die ganzen Lockdown-Maßnahmen für sehr viele Leute ihr gesamtes Leben komplett umgekrempelt wurde und viele keine oder nicht ausreichende Rücklagen hatten, um das zu überstehen. Man kann die Situation insofern fas mit der Zeit des ersten Wirtschaftswunders vergleichen, als durch den Zweiten Weltkrieg das Leben eigentlich aller Menschen in Europa komplett umgekrempelt wurde. Es gab auch damals in Deutschland einige, die beträchtliche Vermögen durch den Krieg gerettet haben und die es schafften, danach auf beiden Füßen zu landen, während die weitaus meisten irgendwie überleben mussten. Klar, heute gibt es keine Ruinen, und die Sozialsysteme funktionieren wesentlich besser, aber zu einem gewissen Grad kann man doch vergleichen.
Im Übrigen kann man natürlich nur hoffen, dass jetzt der neu beschlossene Aufbaufonds der EU vom Parlament dann auch so korrigiert wird, dass die rechtsstaatlichen Prinzipien und das Soziale stärker gewichtet werden. Um eben Leute wie Orban in ihre Schranken zu weisen. Da man ja dankbar für jede kleine Gnade sein soll, ein Denkanstoß: Stellt euch mal diese Verhandlungen vor, wenn die Türkei Mitglied wäre und Sultan Erdogan mit am Tisch säße ...
Ich glaube, man sieht das gerade in extremis in den USA, wo ja offenbar viele Leute, wenn sie ihren Job verlieren, auch gleichzeitig keine Krankenkasse mehr haben und aus jeder sozialen Sicherung rausfallen. Das sollte auf gar keinen Fall passieren. Ich glaube, was die Corona-Krise so speziell gemacht hat, war, dass durch die ganzen Lockdown-Maßnahmen für sehr viele Leute ihr gesamtes Leben komplett umgekrempelt wurde und viele keine oder nicht ausreichende Rücklagen hatten, um das zu überstehen. Man kann die Situation insofern fas mit der Zeit des ersten Wirtschaftswunders vergleichen, als durch den Zweiten Weltkrieg das Leben eigentlich aller Menschen in Europa komplett umgekrempelt wurde. Es gab auch damals in Deutschland einige, die beträchtliche Vermögen durch den Krieg gerettet haben und die es schafften, danach auf beiden Füßen zu landen, während die weitaus meisten irgendwie überleben mussten. Klar, heute gibt es keine Ruinen, und die Sozialsysteme funktionieren wesentlich besser, aber zu einem gewissen Grad kann man doch vergleichen.
Im Übrigen kann man natürlich nur hoffen, dass jetzt der neu beschlossene Aufbaufonds der EU vom Parlament dann auch so korrigiert wird, dass die rechtsstaatlichen Prinzipien und das Soziale stärker gewichtet werden. Um eben Leute wie Orban in ihre Schranken zu weisen. Da man ja dankbar für jede kleine Gnade sein soll, ein Denkanstoß: Stellt euch mal diese Verhandlungen vor, wenn die Türkei Mitglied wäre und Sultan Erdogan mit am Tisch säße ...
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Re: Corona ...
Doch, zumindest der politische Anstand ist seit dem Auftreten der sogenannten "AfD" zu einer Ruine verkommen.
BTW, ich frage mich angesichts bundesweit wieder ansteigender Infektionszahlen, warum zumindest bei bereits positiven Befunden die angeordnete Quarantäne nicht überwacht wird? Es gäbe doch technische Möglichkeiten wie zB eine elektronische Fussfessel als dem mildesten Mittel einer solchen Überwachung, wenn man die Leute zum Schutz der Allgemeinheit schon nicht irgendwo einsperren möchte... für zwei Wochen sollte das doch verhältnismässig sein; wenn die ihre Wohnung eh nicht verlassen dürfen, gäbe es auch keine datunschutzrechtlichen Bedenken, dass aufgezeichnet wird, wo sie sich in der Zeit aufgehalten haben. Ausserdem wissen Apple oder Alphabet/Google das doch sowieso! OK, in den Wohnsilo-Hotspots nutzt Überwachung per GPS nix, da wurde aber auch bereits in der Vergangenheit der ganze Block unter überwachte Quarantäne gestellt, selbst wenn nur eine Wohneinheit betroffen war...
Und Reiserückkehrer, zumal aus Risikogebieten, nicht verpflichtenden Tests zu unterziehen halte ich für grob fahrlässig!
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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