Asterix und der Greif - eure Meinung
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Heute kann man in den Feuilletons der Presse allerhand Kritiken zum neuen Asterix-Band lesen und die fallen durchgängig positiv aus, was bei Vorgänger-Alben nicht immer so war. Gelobt werden die guten Zeichnungen und die Übersetzung von Klaus Jöken, der wiedermal viel Kreativität beweisen musste, um die Gags und Anspielungen auch für die deutschen Leser nachvollziehbar zu machen. Die Rheinische Post sieht das neue Abenteuer sogar unter den besten Alben ever, was sicher etwas gewagt ist. Der phasenweise schwächelnde Plot wird in den Rezensionen nicht verschwiegen, aber von „absolutem Müll“ wie hier zu lesen war, ist bei den versammelten Kritikern keine Rede, ganz im Gegenteil, und das sehe ich auch so.
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Mea culpa. Da hast Du latürnich Recht. Aber wenn man so hört, wie das früher mit Übersetzungen lief, dass diese wieder zurück übersetzt wurden, wundert mich das schon. Aber vielleicht war dieser Gegensatz ja auch Absicht.
- Michael_S.
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Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Ich möchte den neuen Band erst noch ein paar Tage "verdauen" und mehrfach lesen, bevor ich mir ein umfassenders Urteil bilde, aber mein erster Eindruck geht in dieselbe Richtung, die zum Teil hier im Forum und auch in der Presse zu lesen ist: Solide Kost mit einigen gelungenen Szenen, aber kein wirklich großer Wurf.
Zum einen fehlt mir die Tiefe. Es stecken wahnsinnig viele Ansätze in dem Band, aber keiner scheint mir wirklich ausgeschöpft zu werden. Zum Beispiel kommt ja gegen Ende raus, dass der Geograph eigene Interessen verfolgte und die Suche nach dem Greif für ihn nur ein Vorwand war, um Gold zu sammeln. Modernes Thema! Militärische Operationen unter einem mehr oder minder harmlosen Vorwand, bei denen es im Hintergrund um knallharte Interessen an Bodenschätzen geht. Wow! Aber was macht der Band draus? Ein bis zwei Andeutungen im Laufe der Geschichte, dass der Geograph eigene Interessen haben könnte, dann wird er durch Zufall enttarnt und dann - nichts. Keine Wendung, keine Reaktion, die Geschichte geht einfach weiter, als wäre diese Sache nicht gewesen. In meinen Augen ziemlich verschenktes Potenzial. Und das trifft auf viele andere Aspekte auch zu. Zum Beispiel der Rollentausch zwischen Männern und Frauen. Es ist (zumindest meinem bisherigen Eindruck nach) wirklich nur ein Tausch, bei dem man mehr oder minder immer dort, wo man in älteren Bänden einen Mann erwarten würde eine Frau sieht und umgekehrt. Aber ansonsten macht er nichts, trägt nicht zur Geschichte bei, sorgt für keine Wendung, erzeugt keine Spannung. Schade um die Idee. Zumal es ja nicht an der Dichte des Stoffs gescheitert ist. Es gibt immer wieder leichten Leerlauf mit einzelnen Bildern, die für meinen Geschmack hätten entfallen können oder zumindest kleiner sein können. Dann wäre auch mehr Platz gewesen, ein paar andere Details auszuarbeiten (oder die Panels aus der Ankündigung mit in die Geschichte aufzunehmen).
Zum anderen nervt mich ein wenig das (schon in den anderen Bänden des neuen Duos) zu beobachtende, geradezu zwanghafte Verhalten, alte Gags und Szenen zu kopieren. Ein komplett weißes Panel gefolgt von einem nur mit Sprechblasen; Pfeile die den Weg weisen; ein losstürmender Obelix, der von Asterix festgehalten wird - das kennen wir alles aus früheren Bänden und war dort jeweils genial. Aber Wiederholungen gefallen eben nicht immer.
Allerdings es gibt durchaus auch gelungene Szenen. Cäsar hat mir gut gefallen, sowohl mit der historisch korrekten Anspielung auf die Einhörern zu Beginn als auch mit der brutal trockenen Pointe auf der letzten Seite. Die List der Römer, die Hauptstreitmacht in den Nebel zu schicken und mit nur einer handvoll Leute woanders hin zu ziehen hat auch mich überlistet. Und auf Seite 14 ist mir erst beim späteren, erneuten Durchblättern aufgefallen, dass die Zelte der Legionäre endlich mal so aussehen, wie Legionärszelte tatsächlich aussehen sollten (ja, ich weiß, historische Korrektheit ist kein universeller Maßstab, aber mir gefällt es). Und einen gelungenen, kleinen Twist gab es in meinen Augen immerhin auch: Den ganzen Band über wurde mehr oder minder gut suggeriert, die Prophezeiung, dass der kleinste Gallier für die Rettung sorgt, bezieht sich auf Asterix, aber dann kommt es doch anders. Das war dann zwar auch nicht völlig überraschend, aber mich hat es dennoch erfreut.
Zum einen fehlt mir die Tiefe. Es stecken wahnsinnig viele Ansätze in dem Band, aber keiner scheint mir wirklich ausgeschöpft zu werden. Zum Beispiel kommt ja gegen Ende raus, dass der Geograph eigene Interessen verfolgte und die Suche nach dem Greif für ihn nur ein Vorwand war, um Gold zu sammeln. Modernes Thema! Militärische Operationen unter einem mehr oder minder harmlosen Vorwand, bei denen es im Hintergrund um knallharte Interessen an Bodenschätzen geht. Wow! Aber was macht der Band draus? Ein bis zwei Andeutungen im Laufe der Geschichte, dass der Geograph eigene Interessen haben könnte, dann wird er durch Zufall enttarnt und dann - nichts. Keine Wendung, keine Reaktion, die Geschichte geht einfach weiter, als wäre diese Sache nicht gewesen. In meinen Augen ziemlich verschenktes Potenzial. Und das trifft auf viele andere Aspekte auch zu. Zum Beispiel der Rollentausch zwischen Männern und Frauen. Es ist (zumindest meinem bisherigen Eindruck nach) wirklich nur ein Tausch, bei dem man mehr oder minder immer dort, wo man in älteren Bänden einen Mann erwarten würde eine Frau sieht und umgekehrt. Aber ansonsten macht er nichts, trägt nicht zur Geschichte bei, sorgt für keine Wendung, erzeugt keine Spannung. Schade um die Idee. Zumal es ja nicht an der Dichte des Stoffs gescheitert ist. Es gibt immer wieder leichten Leerlauf mit einzelnen Bildern, die für meinen Geschmack hätten entfallen können oder zumindest kleiner sein können. Dann wäre auch mehr Platz gewesen, ein paar andere Details auszuarbeiten (oder die Panels aus der Ankündigung mit in die Geschichte aufzunehmen).
Zum anderen nervt mich ein wenig das (schon in den anderen Bänden des neuen Duos) zu beobachtende, geradezu zwanghafte Verhalten, alte Gags und Szenen zu kopieren. Ein komplett weißes Panel gefolgt von einem nur mit Sprechblasen; Pfeile die den Weg weisen; ein losstürmender Obelix, der von Asterix festgehalten wird - das kennen wir alles aus früheren Bänden und war dort jeweils genial. Aber Wiederholungen gefallen eben nicht immer.
Allerdings es gibt durchaus auch gelungene Szenen. Cäsar hat mir gut gefallen, sowohl mit der historisch korrekten Anspielung auf die Einhörern zu Beginn als auch mit der brutal trockenen Pointe auf der letzten Seite. Die List der Römer, die Hauptstreitmacht in den Nebel zu schicken und mit nur einer handvoll Leute woanders hin zu ziehen hat auch mich überlistet. Und auf Seite 14 ist mir erst beim späteren, erneuten Durchblättern aufgefallen, dass die Zelte der Legionäre endlich mal so aussehen, wie Legionärszelte tatsächlich aussehen sollten (ja, ich weiß, historische Korrektheit ist kein universeller Maßstab, aber mir gefällt es). Und einen gelungenen, kleinen Twist gab es in meinen Augen immerhin auch: Den ganzen Band über wurde mehr oder minder gut suggeriert, die Prophezeiung, dass der kleinste Gallier für die Rettung sorgt, bezieht sich auf Asterix, aber dann kommt es doch anders. Das war dann zwar auch nicht völlig überraschend, aber mich hat es dennoch erfreut.
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Hallo,
Was ist gleich das Ziel der Römer? Eine wilde, gefährliche Kreatur zu fangen und lebendig nach Rom zu bringen für eindrucksfolle Zirkusspiele. Wenn die drei Oberrömer ihre ganze Truppe ins Verderben schicken, wie sollen sie das dann noch bewerkstelligen? Mit der Hanvoll Leute bekommen sie nicht einmal einen Käfig gebaut, geschweige denn hunderte Kilometer nach Rom transpoeritert.
Gruß
Erik
darauf konnte man als Leser auch nicht kommen; denn diese "List" ist so strunzdämlich, dass sie auf keine vergorene Stutenhaut geht.Michael_S. hat geschrieben: ↑22. Oktober 2021 21:06Die List der Römer, die Hauptstreitmacht in den Nebel zu schicken und mit nur einer handvoll Leute woanders hin zu ziehen hat auch mich überlistet.
Was ist gleich das Ziel der Römer? Eine wilde, gefährliche Kreatur zu fangen und lebendig nach Rom zu bringen für eindrucksfolle Zirkusspiele. Wenn die drei Oberrömer ihre ganze Truppe ins Verderben schicken, wie sollen sie das dann noch bewerkstelligen? Mit der Hanvoll Leute bekommen sie nicht einmal einen Käfig gebaut, geschweige denn hunderte Kilometer nach Rom transpoeritert.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Wo kann man denn so ein paar neckische Details, die einem so auffallen, reinschreiben? Hier? Oder braucht es dafür einen dedizierten Thread, à la "griffioen kleine observaties" im niederländischen Teil? Außerdem fände ich eine Zusammenstellung der Zitate früherer Bände ganz schön.
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Ich habe den neuen Band jetzt zweimal gelesen, und er hat mich nicht wirklich überzeugt. Dass er der beste des neuen Teams sein soll, wie anscheinend einige Feuilletons schreiben, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Abgesehen von diversen Schwächen des Plots, die hier ja schon von mehreren Foristen angemerkt wurden, lässt mich das Album vor allem ziemlich ratlos zurück, was sein Thema betrifft: Was soll/will das für eine Geschichte sein?
Ein Reiseabenteuer? Die lebten bislang davon, dass sie in klar definierbaren Gegenden spielten und bestimmte nationale Eigenheiten/Klischees eines am jeweiligen Ort in der Gegenwart real existierenden Staats/Volks parodiert haben. Aber hier: eine Geschichte, die anscheinend irgendwo in Osteuropa (oder Sibirien?) spielen soll, aber keinerlei Bezug zu heutigen Eigenheiten, Traditionen etc. herstellt. Die Kinder auf S. 11, die mit einer Matroschka spielen, reichen mir als Russland-Anspielung jedenfalls nicht aus. Warum diese Zurückhaltung? Für mich sieht es fast aus wie eine Geschichte, die sich schlicht nicht traut, eine Parodie zu sein. Warum? Weil es Ärger erzeugen könnte, aktuelle politische Entwicklungen in Osteuropa auf die Schippe zu nehmen? Weil eine wie auch immer geartete political correctness das Spiel mit nationalen Klischees nicht (mehr) erlaubt? Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert mich das - umso mehr, als bei dem sarmatischen Team in "Italien" eigentlich schon ganz lustige Ansätze für eine Russland-Parodie vorhanden waren ("Bei Marx!").
Eine Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Themen? Was denn?
- Emanzipation/Diversität? Mit einer Amazonen-Truppe und Männern, die den Haushalt machen?! Wie abgeschmackt ist das denn bitte im Jahr 2021, 30 Jahre nach "Maestria"!
- Corona-Pandemie? Die wenigen Anspielungen, die es darauf gibt ("Abstand halten!") scheinen mir eher dem Übersetzer zu verdanken zu sein.
- Fake-News? Ja, in Ansätzen. Aber wenn ich ehrlich bin, kommen die Äußerungen von Fakenius nicht weniger abstrus rüber als so Manches, was in diesem Abenteuer als real gehandelt wird (z.B. ein tiefgefrorener Dinosaurier, der nach vielen Mio. Jahren noch genauso frisch aussieht wie zu Lebzeiten). Da hätte man jedenfalls deutlich mehr draus machen können - auch wenn die Streitereien zwischen Globulus und Ausdimaus (toller Name!) noch mit das Witzigste am neuen Band sind. Auch hier haben Conrad und Ferri ja schon gezeigt, dass sie es besser können: Der Papyrus des Cäsar ist für mich eine über weite Strecken wirklich gelungene Auseinandersetzung mit der Kommunikationsrevolution, mit der die neue Story bei Weitem nicht mithalten kann.
Einfach eine gute Geschichte? Nein, wirklich nicht. Dazu gibt es zu viele logische Brüche, zu wenig ausgearbeitete Charaktere und zu wenig Handlung. Anders als bei "Italien" konnte ich auch nicht wirklich über einzelne Szenen lachen. Tatsächlich bin ich gestern während der ersten Lektüre eingenickt...
Die Zeichnungen finde ich übrigens zum Teil schon gelungen, auch wenn Conrad bestimmte Sachen anscheinend nie überzeugend umsetzen wird - insbesondere bei Asterix misslingen ihm regelmäßig die Augen und der Halsansatz, weshalb der von hinten irgendwie immer gestaucht wirkt. Aber die Landschaften oder das Trio der drei römischen Anführer lassen sich schon sehen.
Dass die Römer bei der (zeichnerisch nicht wirklich nachvollziehbaren) Flutung der Brücke tatsächlich ums Leben kommen, hatte ich nicht so gesehen und finde es zumindest nicht zwingend. Die Kommentare der Zurückbleibenden können auch einfach nur die Trauer darüber zum Ausdruck bringen, dass ihre Kameraden fortgeschwemmt worden sind. Immerhin schwimmen diese im letzten Bild auf S. 26, soweit ersichtlich, auf ihren Schilden davon - und letztlich führen ja alle Flüsse nach Rom
Ich werde den neuen Band sicher noch öfter lesen. Vielleicht gefällt er mir dann besser. Aber fürs erste kann ich maximal 2 von 5 Punkten geben.
Abgesehen von diversen Schwächen des Plots, die hier ja schon von mehreren Foristen angemerkt wurden, lässt mich das Album vor allem ziemlich ratlos zurück, was sein Thema betrifft: Was soll/will das für eine Geschichte sein?
Ein Reiseabenteuer? Die lebten bislang davon, dass sie in klar definierbaren Gegenden spielten und bestimmte nationale Eigenheiten/Klischees eines am jeweiligen Ort in der Gegenwart real existierenden Staats/Volks parodiert haben. Aber hier: eine Geschichte, die anscheinend irgendwo in Osteuropa (oder Sibirien?) spielen soll, aber keinerlei Bezug zu heutigen Eigenheiten, Traditionen etc. herstellt. Die Kinder auf S. 11, die mit einer Matroschka spielen, reichen mir als Russland-Anspielung jedenfalls nicht aus. Warum diese Zurückhaltung? Für mich sieht es fast aus wie eine Geschichte, die sich schlicht nicht traut, eine Parodie zu sein. Warum? Weil es Ärger erzeugen könnte, aktuelle politische Entwicklungen in Osteuropa auf die Schippe zu nehmen? Weil eine wie auch immer geartete political correctness das Spiel mit nationalen Klischees nicht (mehr) erlaubt? Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert mich das - umso mehr, als bei dem sarmatischen Team in "Italien" eigentlich schon ganz lustige Ansätze für eine Russland-Parodie vorhanden waren ("Bei Marx!").
Eine Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Themen? Was denn?
- Emanzipation/Diversität? Mit einer Amazonen-Truppe und Männern, die den Haushalt machen?! Wie abgeschmackt ist das denn bitte im Jahr 2021, 30 Jahre nach "Maestria"!
- Corona-Pandemie? Die wenigen Anspielungen, die es darauf gibt ("Abstand halten!") scheinen mir eher dem Übersetzer zu verdanken zu sein.
- Fake-News? Ja, in Ansätzen. Aber wenn ich ehrlich bin, kommen die Äußerungen von Fakenius nicht weniger abstrus rüber als so Manches, was in diesem Abenteuer als real gehandelt wird (z.B. ein tiefgefrorener Dinosaurier, der nach vielen Mio. Jahren noch genauso frisch aussieht wie zu Lebzeiten). Da hätte man jedenfalls deutlich mehr draus machen können - auch wenn die Streitereien zwischen Globulus und Ausdimaus (toller Name!) noch mit das Witzigste am neuen Band sind. Auch hier haben Conrad und Ferri ja schon gezeigt, dass sie es besser können: Der Papyrus des Cäsar ist für mich eine über weite Strecken wirklich gelungene Auseinandersetzung mit der Kommunikationsrevolution, mit der die neue Story bei Weitem nicht mithalten kann.
Einfach eine gute Geschichte? Nein, wirklich nicht. Dazu gibt es zu viele logische Brüche, zu wenig ausgearbeitete Charaktere und zu wenig Handlung. Anders als bei "Italien" konnte ich auch nicht wirklich über einzelne Szenen lachen. Tatsächlich bin ich gestern während der ersten Lektüre eingenickt...
Die Zeichnungen finde ich übrigens zum Teil schon gelungen, auch wenn Conrad bestimmte Sachen anscheinend nie überzeugend umsetzen wird - insbesondere bei Asterix misslingen ihm regelmäßig die Augen und der Halsansatz, weshalb der von hinten irgendwie immer gestaucht wirkt. Aber die Landschaften oder das Trio der drei römischen Anführer lassen sich schon sehen.
Dass die Römer bei der (zeichnerisch nicht wirklich nachvollziehbaren) Flutung der Brücke tatsächlich ums Leben kommen, hatte ich nicht so gesehen und finde es zumindest nicht zwingend. Die Kommentare der Zurückbleibenden können auch einfach nur die Trauer darüber zum Ausdruck bringen, dass ihre Kameraden fortgeschwemmt worden sind. Immerhin schwimmen diese im letzten Bild auf S. 26, soweit ersichtlich, auf ihren Schilden davon - und letztlich führen ja alle Flüsse nach Rom
Ich werde den neuen Band sicher noch öfter lesen. Vielleicht gefällt er mir dann besser. Aber fürs erste kann ich maximal 2 von 5 Punkten geben.
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
[quote=Latürnich post_id=67885 time=1634935989
Ein Reiseabenteuer? Die lebten bislang davon, dass sie in klar definierbaren Gegenden spielten und bestimmte nationale Eigenheiten/Klischees eines am jeweiligen Ort in der Gegenwart real existierenden Staats/Volks parodiert haben. Aber hier: eine Geschichte, die anscheinend irgendwo in Osteuropa (oder Sibirien?) spielen soll, aber keinerlei Bezug zu heutigen Eigenheiten, Traditionen etc. herstellt. Die Kinder auf S. 11, die mit einer Matroschka spielen, reichen mir als Russland-Anspielung jedenfalls nicht aus. Warum diese Zurückhaltung? Für mich sieht es fast aus wie eine Geschichte, die sich schlicht nicht traut, eine Parodie zu sein. Warum? Weil es Ärger erzeugen könnte, aktuelle politische Entwicklungen in Osteuropa auf die Schippe zu nehmen? Weil eine wie auch immer geartete political correctness das Spiel mit nationalen Klischees nicht (mehr) erlaubt? Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert mich das - umso mehr, als bei dem sarmatischen Team in "Italien" eigentlich schon ganz lustige Ansätze für eine Russland-Parodie vorhanden waren ("Bei Marx!").
[/quote]
Die Political Correctness wird wohl der Hauptgrund sein, dass hier nicht eindeutig ein reeles Volk parodiert wird. In einem Interview hat Ferrie auch mal erwähnt, dass Reiseabenteuer heutzutage schwieriger werden, umzusetzen. Unabhängig davon, dass die neuen Alben qualitativ nicht an die Goscinny Sachen rankommen, liegt es wohl auch an unserer heutigen Empörungsgesellschaft, dass auch Parodien immer seichter werden, weil man Angst hat, irgendwo anzuecken. Es gibt ja sogar hier im Forum einen Thread, wo ein User Asterix Rassismus vorwirft, weil unsere dunkelhäutigen Mitmenschen unvorteilhaft dargestellt werden.
Ein Reiseabenteuer? Die lebten bislang davon, dass sie in klar definierbaren Gegenden spielten und bestimmte nationale Eigenheiten/Klischees eines am jeweiligen Ort in der Gegenwart real existierenden Staats/Volks parodiert haben. Aber hier: eine Geschichte, die anscheinend irgendwo in Osteuropa (oder Sibirien?) spielen soll, aber keinerlei Bezug zu heutigen Eigenheiten, Traditionen etc. herstellt. Die Kinder auf S. 11, die mit einer Matroschka spielen, reichen mir als Russland-Anspielung jedenfalls nicht aus. Warum diese Zurückhaltung? Für mich sieht es fast aus wie eine Geschichte, die sich schlicht nicht traut, eine Parodie zu sein. Warum? Weil es Ärger erzeugen könnte, aktuelle politische Entwicklungen in Osteuropa auf die Schippe zu nehmen? Weil eine wie auch immer geartete political correctness das Spiel mit nationalen Klischees nicht (mehr) erlaubt? Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert mich das - umso mehr, als bei dem sarmatischen Team in "Italien" eigentlich schon ganz lustige Ansätze für eine Russland-Parodie vorhanden waren ("Bei Marx!").
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Die Political Correctness wird wohl der Hauptgrund sein, dass hier nicht eindeutig ein reeles Volk parodiert wird. In einem Interview hat Ferrie auch mal erwähnt, dass Reiseabenteuer heutzutage schwieriger werden, umzusetzen. Unabhängig davon, dass die neuen Alben qualitativ nicht an die Goscinny Sachen rankommen, liegt es wohl auch an unserer heutigen Empörungsgesellschaft, dass auch Parodien immer seichter werden, weil man Angst hat, irgendwo anzuecken. Es gibt ja sogar hier im Forum einen Thread, wo ein User Asterix Rassismus vorwirft, weil unsere dunkelhäutigen Mitmenschen unvorteilhaft dargestellt werden.
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Ja, seh ich soweit sehr ähnlich; mich deucht mehr und mehr, dass Goscinny nicht nur ein Meister des Humors, sondern vielmehr noch ein Meister darin war, auf rund 45 Seiten wunderbar in sich runde, griffige Geschichten ohne Längen zu erzählen. Und darin dann auch noch en passant unglaublich viele Gags und Anspielungen jedweden Anspruchs unterzubringen. Ferri hat immer gute Ansätze, schafft es dann aber nicht, diese flüssig in eine entsprechend geforderte Zahl Seiten zu giessen. Auch wirken Gags nicht selten aufgesetzt und nicht wie nebenbei fallengelassen, wie ich das bei Goscinnys Asterix immer wieder empfinde.Michael_S. hat geschrieben: ↑22. Oktober 2021 21:06 Zum einen fehlt mir die Tiefe. Es stecken wahnsinnig viele Ansätze in dem Band, aber keiner scheint mir wirklich ausgeschöpft zu werden.
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Zum anderen nervt mich ein wenig das (schon in den anderen Bänden des neuen Duos) zu beobachtende, geradezu zwanghafte Verhalten, alte Gags und Szenen zu kopieren.
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Allerdings es gibt durchaus auch gelungene Szenen. Cäsar hat mir gut gefallen, sowohl mit der historisch korrekten Anspielung auf die Einhörern zu Beginn als auch mit der brutal trockenen Pointe auf der letzten Seite....Und einen gelungenen, kleinen Twist gab es in meinen Augen immerhin auch: Den ganzen Band über wurde mehr oder minder gut suggeriert, die Prophezeiung, dass der kleinste Gallier für die Rettung sorgt, bezieht sich auf Asterix, aber dann kommt es doch anders. Das war dann zwar auch nicht völlig überraschend, aber mich hat es dennoch erfreut.
Und wenn ich weiter oben nach dem ersten Lesen schrieb, der Plot sei stimmig, so gilt das nur für die Idee und den folgenden Ablauf - aus jedem einzelnen Aspekt hätte man mehr herausholen können. Sei es Feminismus, Fakenews, vorgetäuschte Einmarschbegründungen, Eigenheiten der fremden Bevölkerung (wohl auf dem Altar der pc geopfert) - alles verschenkt. Schade.
Ich weiss nicht, ob Ferri dafür mehr Platz braucht, oder ob er es einfach nicht kann. Denn sonst gibts von ihm auf Deutsch nur die Kooperation mit Manu Larcenet ("Die Rückkehr aufs Land", im Original 6 Alben voller zweizeiliger Strips, die aber mehr oder weniger zusammenhängend einem kontinuierlichen roten Faden folgen, aber in erster Linie einzelne Cartoon-Strips sind) - und da wird diese Fähigkeit nicht gefordert.
Ja, das ist für mich nach wie vor der (mit Abstand) beste Band der beiden.Latürnich hat geschrieben: ↑22. Oktober 2021 22:53 Auch hier haben Conrad und Ferri ja schon gezeigt, dass sie es besser können: Der Papyrus des Cäsar ist für mich eine über weite Strecken wirklich gelungene Auseinandersetzung mit der Kommunikationsrevolution, mit der die neue Story bei Weitem nicht mithalten kann.
Die Zeichnungen entwickeln sich etwas von reinen Uderzo-Kopien weg und erregen grundsätzlich bei mir wenig Anstoß, ist nicht mein Hauptaugenmerk bei der Beurteilung eines Albums. Conrad liefert solide ab, diesmal waren mir besonders am Anfang die Panels viel zu vollgequetscht, was natürlich mit Ferris Problemen, mit dem Platz auszukommen, zu tun haben kann. Aber trotzdem, gibt bei mir Punktabzug.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Hallo,
meinen Ersteindruck zu diesem Band hatte ich ja vorgestern bereits kurz mitgeteilt. Da von meinen Vorrezensenten viele kritische Aspekte bereits zutreffend beschrieben wurden, möchte ich sie nicht alle wiederholen, sondern mich auf einige Aspekte beschränken, die wesentlich zu meiner - eher negativen, wenn auch nicht vernichtenden - Gesamtmeinung beigetragen haben.
Die Grundidee der Reise finde ich nicht schlecht, wobei das Reiseziel - wie allerdings auch bei älteren Bänden, wie "Normannen" zuvor - geografisch sehr offen angelegt ist und damit für mögliche künftige Reisen einiges "erschlägt". Andererseits könnte man auch herauslesen, dass künftige Reisen nicht mehr in bestimmte Länder, sondern - wie bereits in "Pikten" und "Italien" angelegt - eher zu dem Namen nach historischen, der Gestaltung nach aber rein fiktiven Völkern gehen sollen. Das verschafft dem Autor bei der Gestaltung viele Freiheiten, lässt die Reisen aber gegenüber solchen in heute bestehende Länder einen wesentlichen Reiz verlieren. Parodien auf mit diesen verbundene Klischees sind so kaum noch möglich. Vielleicht ist Asterix nach vielen Reisen aber was das angeht auch ohnehin weitgehend ausgeschöpft.
Sehr bedauerlich fand ich, dass die Hin- und Rückreise als solche quasi nicht stattfand. Es war eher wie in "Graben" - ein Abenteuer im Nahbereich eines Dorfes, das nur eben nicht das der unbeugsamen Gallier ist. Frühere Reiseabenteuer haben immer eine gewisse Balance gehalten zwischen der Darstellung der Reise und dem Geschehen vor Ort. Dass hier auf den Reiseteil verzichtet wird, fällt besonders deshalb negativ auf, weil gerade eine Reise in ein so entferntes Land am Rande der damals bekannten Welt, ja weder alltäglich noch selbstverständlich ist. Dies sieht man bereits daran, dass Asterix, Obelix, Idefix und Miraculix hier mit dem Schlitten auf ein sonst nicht genutztes Transportmittel zurückgreifen. Eher zu verschmerzen wäre das Fehlen der Reise, wenn diese hätte geopfert werden müssen, um mehr Platz für die Entwicklung der Geschichte vor Ort zu haben. Dies ist jedoch nicht der Fall, da diese ohnehin weithin unspektakulär und eher langweilig verläuft.
Weitgehend schwach fand ich auch die Ausgestaltung der Sarmaten. Diese hatte allerdings zunächst gut angefangen. Die Vorstellung der Sarmaten-Dorfbewohner auf Seite 11, Bild 3, mit den Pendants zu den Dorfgalliern und Obelix' Kommentar nach Begrüßung seines eigenen "Gegenstücks", der Kleine erinnere ihn an jemanden, fand ich durchaus vielversprechend. Leider hat dann kein einziger der Sarmaten einen Tiefgang oder spezifische Charaktereigenschaften erhalten. Außer Terrine und Ötküsine kommen eigentlich keine männlichen Sarmaten mehr vor. Die Sarmatinnen sprechen im Grunde auch nur durch ihre Anführerin Matrjoschkowa und Casanowa, die wohl auf Partneruche ist - weshalb ausgerechnet unter den Galliern, bleibt unklar. Völlig unklar bleibt auch Matrjoschkowa's Haltung. Sie befehligt ein Amazonenheer und hält von Asterix zunächst wenig. Nur missmutig gestattet sie, dass dieser sowie Obelix mitkommt. Gleichwohl setzt sie im ganzen weiteren Geschehen keine einzige eigene Idee um. Im Gegenteil, auf Seite 31 oben lässt sie sich ohne weiteres von Asterix beim Angriffsbefehl unterbrechen, um dann heulend gegen einen Baum gelehnt zu sagen: "Die hören einfach nicht zu!" - Wer hört wobei nicht zu? Wieso ist sie als Heerführerin darauf angewiesen, dass Asterix ihr zuhört? Sie wirkt hier wie ein hilfloses Mädchen, was zu ihrer Rolle aber nun gar nicht passt.
Die Darstellung der matriarchalischen Sarmaten-Gesellschaft fand ich insgesamt etwas aufgesetzt, weil sie weder für die Geschichte einen Zweck erfüllt noch konsequent ausgeführt ist. Es schien mir beim Lesen eher so, als sollte, nachdem sich in "Maestria" letztlich für das gallische Dorf und die Römer die Rückkehr zur patriarchalische Gesellschaft durchgesetzt hat, nun endlich und zwar mit dem Holzhammer der Erfolg einer frauengeführten Gesellschaft gezeigt werden, um dem Zeitgeist zu entsprechen. Dabei bleibt die Darstellung der Frauen in Rüstungen aber ansonsten stereotyp. Alle haben lange Haare, tragen Schmuck und mehrere haben anscheinend gefärbte Lippen. Die kontinuierliche Bezeichnung als "Mädels" untereinander trägt auch nicht unbedingt zu dem Eindruck stolzer, reifer Amazonen-Kriegerinnen bei.
Auch die Darstellung der Gallier lässt zu wünschen übrig. Miraculix kommt als dritter menschlicher Reisegefährte mit, wird dann aber mit einer Erkältung gleich wieder nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Weshalb hat er nicht von dem Zaubertrank genommen, der diese - wie wir aus "Morgenland" wissen - kurieren kann? (Dass der Zaubertrabnk eingefroren ist, haben die Gallier erst später erfahen.). Seine Versuche, Zaubertrank mit alternativen Zutaten zuzubereiten - welche dem weisesten aller Druiden dann auch noch misslingen -, sind eher wenig hilfreich für die Entwicklung der Geschichte. Da das Geschehen um Terrine und die Römer sich längst weit vom Dorf weg verlagert hat, würde ein erfolgreiches Herstellen des Zaubertrankes kaum noch etwas bringen. Um die Befreiung von Kalaschnikowa geht es dann ja schon längst nicht mehr; dieses Problem erledigt sich ja von selbst und wird nach Seite 28, Bild 5, nicht mehr weiter verfolgt. Das Einfrieren des Zauebrtranks mit der bislang völlig unbekannten Folge des irreversiblen Wirkungsverlustes erscheint doch ein wenig wie die Einführung des Kryptonit von einem anderen Stern. Asterix' Feldflasche war schon bei den Wikingern und hat auch in Aremorica gewiss schon viele sehr kalte Winter mitgemacht. Nie ist das Problem des Einfrierens des Zaubertranks aufgetreten. Wenn der Zaubertrank einen niedrigen Gefrierpunkt hätte, müsste dieses Problem ja auch bekannt sein. Miraculix wusste zwar anscheinend davon, hat aber keine Vorkehrungen in Gestalt der Mitnahme von Kräutern zum Brauen neuen Zaubertranks getroffen, obgleich er das Reiseziel kannte. Logisch ist das nicht, sondern eher eine Hilfskrücke beim Versuch, den Zaubertrank aus dem Spiel zu nehmen, um Spannung zu erzeugen.
Dass auch Asterix und Obelix wenig charaktergerecht handeln, ist bereits - zuvor auch schon kurz von mir - gesagt worden. Zugestehen muss man den Autoren allerdings, dass Asterix auch in früheren Situationen schon eher zu heimlicher Strategie als zum Frontalangriff - auch mit Zaubertrank - gegriffen hat. So sind Obelix und er in "Gladiator" zunächst aus dem Circus Maximus geflohen, anstatt Troubadix aus seiner Zelle im Keller direkt zu befreien, und haben einen heimlichen Weg in die Arena gewählt. Auch in "Lorbeeren" sind sie nicht etwa durch den Haupteingang in den Palast gestürmt, weil Asterix Sorge vor der Schlagkraft der Palastwachen hatte. Der Unterschied ist nur, dass man in "Greif" zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hat, Asterix hätte einen Plan. Einmal, nachdem er eher zufällig den Einfall mit dem Wegspülen der Römer am Wasserfall hatte, auf Seite 31 Bild 2, erwähnt er, dass sein Plan sei, die Römer nach und nach zu schwächen. Wie er das vor hat und welche Zeitschiene ihm dabei vorschwebt, wird nicht gesagt. Asterix hat das Heft des Handelns schlicht nicht in der Hand, er hat keine größere Idee, tritt, um es kurz zu sagen, nicht gewitzt oder clever auf, sondern passiv und abwartend. Auch sein Auftreten gegenüber den Sarmatinnen ist eher kleinlaut. Erst will er ihnen etwas von "gallischer Diplomatie" zeigen - wobei sein Plan dahinter völlig unklar bleibt. Daheim rund ums Dorf und bei seinen anderen Abenteuern hat er die Konflikte mit den Römern schließlich auch in aller Regel nicht mit Diplomatie gelöst. Und eine "robuste Form" der Diplomatie will er ja - insoweit verständlich - zum Schutz der Geisel nicht einsetzen. Wozu dann also die Vorsprache bei den Römern? Dachte er wirklich, dass die auf sein "Bitte bitte"-Sagen oder verbale Drohungen hin die Geisel freilassen? Dann soll es nach Obelix' Faux-Pas um die Rettung der gallischen Ehre gehen. Und selbst diese gelingt ja am Ende eigentlich nur dadurch, dass rein zufällig Idefix mit der Wolfsmeute zur rechten Zeit am rechten Ort ist.
Auch Obelix hat seine frühere Eigenschaft, für die Pointen zu sorgen, weitgehend verloren. Exemplarisch sieht man das an der Szene Seite 32, Bild 4. Die Römer der Patrouille haben Angst vor dem Grummeln, das - wie wir später erfahren - Obelix' Magen war. Sie rätseln, ob dies der Greif ist oder eine andere Monstrosität. Dann springt Obelix auf sie. Ein typisch obelixinischer Ausspruch wäre jetzt: "Wo ist hier eine Monstrosität?" oder "Welche Monstrosität?" oder "Kann man Monstrositäten essen?". Stattdessen sagt er: "Das war für die Monstrosität.", womit er klar zum Asudruck bringt, dass er sich angesprochen fühlt. Weshalb tut er das hier? Auf Seite 9 kippt er, nachdem er zuvor geäußert hatte, dass er Hunger hatte, sein Essen weg, nachdem er gehört hat, dass es aus vergorener Stutenmilch bestehe. Weshalb eigentlich? Ich hatte immer angenommen, dass er fremdländischen Kulturen und insbesondere der Küche gegenüber aufgeschlossen sei. Probiert hatte er anscheinend nicht. Und es war ja nun auch kein Hund drin (wie bei den Indianern). Selbst Obelix' (zweit-)liebste Beschäftigung darf er jedenfalls vor den Augen der Leser fast nicht ausführen: das Verprügeln von Römern. Neben dem Sprung auf die Nachpatrouille gibt es nur ein einziges Bild - Seite 33, Bild 6 - wo Obelix Römer verhaut. Hierbei sieht man ihn von hinten. In allen anderen Szenen sieht man nur fertig verprügelte Römer, die Sterne sehen. Das gilt selbst für Seite 36, Bild 7, wo Asterix auf einem schon bewusstlosen Römer herumspringt. Die finale Schlacht selbst wurde in den Nebel verlegt, so dass der Leser nichts davon sieht. Ich bin mir nicht sicher, ob dies Conrad Arbeit ersparen sollte oder es auch Ausfluss der political correctness ist. Vielleicht will man nicht in den Bereich der Gewaltverherrlichung gelangen, um den Comic für jüngere Leser (und deren besorgte Eltern) verträglicher zu halten? Das Herumspringen von Asterix auf dem Kopf des Legionärs spricht allerdings etwas gegen diese Theorie.
Ein positiver Lichtblick waren in diesem Album hingegen die Römer, die nach meinem Dafürhalten die heimlichen Stars sind. Brudercus, Globulus und Ausdimaus haben nicht nur gelungene Namen bekommen, sondern auch individuelle Charaktere. Ihre Streitigkeiten sind durchaus spaßig und die Geschichten um den Zyklopen, die Giraffe und andere vergangene Expeditionen schöne Running Gags bis hin zur letzten Albumseite. Aber auch die Römertruppe um Fakenius hat eine Vielzahl durchaus witziger slapstickartiger Kommentare parat. Eine besondere Komik liegt dabei m.E. darin, dass dem Namen und Verhalten nach hier Verschwörungstheoretiker und Faktenleugner am Werke sind, die sich - in ihrer antiken Welt - aber teilweise näher an der bzw. zumindest nicht weiter entfernt von der Realität bewegen als die zu ihrer Zeit aktuellen "Mainstream-Medien". Das sieht man etwa auf Seite 23 unten, wenn sie die Erklärung der Mysterien der Welt allein mit den Göttern infrage stellen und auf der nächsten Seite die ranghöheren Römer über die Frage streiten, ob die Erde einen Rand hat und Brudercus den Mythos des Riesen Atlas als gesetztes Wissen präsentiert. Man könnte dies zwar als Verharmlosung von Verschwörungstheoretikern deuten. Ich denke aber nicht, dass dies die gewollte Lesart ist. Vielmehr sitzen in antiker Zeit alle in einem Boot, weil Fakten und (Irr-)Gaube in Ermangelung von verlässlichen Informationen allgemein ineinander übergehen. Nervig und übertrieben mit ihren Werbebotschaften sind allerdings die beiden skythischen Fremdenführer.
Der Umgang mit den Römern ist - wie schon meine Vorredner dargestellt haben - ein problematischer Punkt. Man sieht nicht, wie welche zu Tode kommen. Und der Ausspruch "Alle Flüsse führen nach Rom" von Brudercus soll wohl andeuten, dass die Legionäre wieder nach Hause gespült werden. Allerdings erscheint es sehr unrealistisch, dass durchnässte Personen in einer Umgebung, sie so kalt ist, dass sämtlicher Zaubertrank eingefroren ist, es ohne Vorräte die weite Strecke bis nach Hause schaffen können. Sie werden schlicht innerhalb kurzer Zeit erfrieren. So deutlich wird dies in diesem Band wohl das erste Mal. Andererseits spielt dies nicht in der Realität. Wenn Personen meterweit "fliegen" und dann landen können, ohne sich die Knochen zu brechen oder Schlimmeres und wenn ein Pikte sich in einen Eisblock einfrieren und wieder auftauen lassen kann, ohne zu versterben, dann mag es wohl sein, dass auch diese Römer heil in ihrer Heimat wieder ankommen.
Nach den einzelnen Personengruppen nun zum Greif und damit der Geschichte. Die Grundidee mag, wie eingangs gesagt, nicht schlecht sein. Sie hat mit der Anknüpfung an Cäsar's Erwähnung des Einhorns in seinem Werk "De bello gallico" allerdings von vorneherein ein Grundproblem: Asterix spielt nicht in der Realität. In seiner Welt gibt es im Karnutenwald Einhörner, wie wir aus "Papyrus" wissen, Drachen, wie wir aus "Maestria" und "Pikten" (wenn man Fafnie mal in diese Kategorie miteinordnen will) wissen, fliegende Kühe jedenfalls auf der entlegenen Atlantis-Insel nach "Obelix auf Kreuzfahrt", beschwörbare Schlangen in "Morgendland" und Tiere, die sich sehr menschlich verhalten - einen Gehstock benutzen, sich Streiche spielen -, wie in "Sichel" zu sehen. Auch jenseits der Druiden-/Fakir- und nun auch Schamanen-Zauberei ist es also eine Welt mit fantastischen Elementen. In dieser wäre die Existenz eines Greifen, von Zyklopen und Riesenkraken durchaus nicht unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund ist die Reise der Römer objektiv betrachtet also von vorneherein viel weniger aussichtlos und irrgläubig als es den Anschein haben mag. Das würde es aber natürlich noch nicht gehindert haben, die Geschichte in sich schlüssig, temporeich und witzig zu erzählen, was nicht geglückt ist. - Dass der Greif hier nicht in seiner mythologischen Gestalt auftritt, kommt hingegen wenig überraschend und ist auch keinen Kritikpunkt wert. Die Verehrung der Sarmaten dieses Geschöpf betreffend ist dann allerdings weniger überzeugend. Das Gebiet, welches sie ihm zuschreiben, betreten sie außer den Schamanen nicht, weil es so heilig ist. Zugleich weiß Terrine, dass es den Greif als lebendes Geschöpf nicht gibt. Vermittelt er seinem eigenen Volk bewusste einen Irrglauben? Er hat jedenfalls keinen Trick auf Lager, um es zu vermeiden, dass die Römer diesen heiligen Ort entweihen. Ebenso erheben die Sarmatinnen keinen Einspruch dagegen, dass Asterix und Obelix den Ort betreten. Der Schutz dieses heiligen Ortes vor dem Eindringling - dessentwegen Terrine Miraculix aus sehr weiter Ferne um Hilfe bittet - scheint kein Risiko für eine einzelne gefangene Kriegerin wert zu sein. Anders ist der Geiselaustausch mit der Führung der Römer zum heiligen Ort nicht zu verstehen. Das ist wenig schlüssig. - Dass die Auflösung in Gestalt eines konservierten Dinosauriers in einem See, der zumindest im Frühling taut (und dementspreched wohl auch sonst kaum ganz durchgefroren ist), wenig überzeugend ist, wurde bereits mehrfach von anderen gesagt. Hinzu kommt, dass es auch sehr abwegig erscheint, dass der Grieche Rigoros einen solchen Dinosaurier als Geschöpf mit Flügeln, halb Adler, halb Löwe mit Pferdeohren, beschrieben hätte.
Eher kein Problem habe ich damit, dass die Römer nicht als echte Bedrohung für die Gallier ausgestaltet sind. Das waren sie auch in vielen anderen Bänden nicht und müssen es nicht sein. Viele auch gute Asterix-Bände leben vielmehr durch die Komik als durch Spannung. Eher lächerliche Gegner gab es insofern häufig. Dass hier über weite Strecken zu wenig passiert und die Gallier einmal mehr stark in der Beobachterrolle sind - ein Problem, das schon in "Papyrus" bestand - ist eher einer der Gründe für die Schwäche der Geschichte. Das war zwar auch in "Korsika" nicht anders. Aber dort wurden die Korsen sehr gekonnt karikiert. Die Gallier waren damit in einer interressanten Umgebung mit interessanten Personen unterwegs. Dies ist hier kaum der Fall.
Zuletzt seien noch die Piraten angesprochen. Ihr Auftreten in einem sehr kleinen Panel auf Seite 46 fand ich sehr unmotiviert und ausgesprochen überflüssig. Für mich hat dies gezeigt, dass Ferri und Conrad das Auftreten der Piraten in jedem Band als unverrückbares Dogma ansehen und nicht den Mut hatten, sie in einer Geschichte, in die sie einfach nicht hineinpassen, mal wegzulassen. Sie tauchen oft genug auf, weshalb können sie nicht einen Band lang pausieren? Hier hätte ich mir tatsächlich gewünscht, dass die neuen Autoren sich die Freiheit genommen hätten, sich von (vermeintlich) fest gefügten Asterix-Grundsätzen zu trennen; das Weglassen des Festbanketts (und selbst das hat es in Bd. 34 ja mehr oder minder gegeben) wäre eine andere Nummer.
Soviel zum neuen, schwachen Band. Ich nehme nicht an, dass in absehbarer Zeit ein anderer Autor sich an einer Fortsetzung der Reihe versuchen würde. Zu wünschen wäre es Asterix jedoch.
Gruß
Erik
meinen Ersteindruck zu diesem Band hatte ich ja vorgestern bereits kurz mitgeteilt. Da von meinen Vorrezensenten viele kritische Aspekte bereits zutreffend beschrieben wurden, möchte ich sie nicht alle wiederholen, sondern mich auf einige Aspekte beschränken, die wesentlich zu meiner - eher negativen, wenn auch nicht vernichtenden - Gesamtmeinung beigetragen haben.
Die Grundidee der Reise finde ich nicht schlecht, wobei das Reiseziel - wie allerdings auch bei älteren Bänden, wie "Normannen" zuvor - geografisch sehr offen angelegt ist und damit für mögliche künftige Reisen einiges "erschlägt". Andererseits könnte man auch herauslesen, dass künftige Reisen nicht mehr in bestimmte Länder, sondern - wie bereits in "Pikten" und "Italien" angelegt - eher zu dem Namen nach historischen, der Gestaltung nach aber rein fiktiven Völkern gehen sollen. Das verschafft dem Autor bei der Gestaltung viele Freiheiten, lässt die Reisen aber gegenüber solchen in heute bestehende Länder einen wesentlichen Reiz verlieren. Parodien auf mit diesen verbundene Klischees sind so kaum noch möglich. Vielleicht ist Asterix nach vielen Reisen aber was das angeht auch ohnehin weitgehend ausgeschöpft.
Sehr bedauerlich fand ich, dass die Hin- und Rückreise als solche quasi nicht stattfand. Es war eher wie in "Graben" - ein Abenteuer im Nahbereich eines Dorfes, das nur eben nicht das der unbeugsamen Gallier ist. Frühere Reiseabenteuer haben immer eine gewisse Balance gehalten zwischen der Darstellung der Reise und dem Geschehen vor Ort. Dass hier auf den Reiseteil verzichtet wird, fällt besonders deshalb negativ auf, weil gerade eine Reise in ein so entferntes Land am Rande der damals bekannten Welt, ja weder alltäglich noch selbstverständlich ist. Dies sieht man bereits daran, dass Asterix, Obelix, Idefix und Miraculix hier mit dem Schlitten auf ein sonst nicht genutztes Transportmittel zurückgreifen. Eher zu verschmerzen wäre das Fehlen der Reise, wenn diese hätte geopfert werden müssen, um mehr Platz für die Entwicklung der Geschichte vor Ort zu haben. Dies ist jedoch nicht der Fall, da diese ohnehin weithin unspektakulär und eher langweilig verläuft.
Weitgehend schwach fand ich auch die Ausgestaltung der Sarmaten. Diese hatte allerdings zunächst gut angefangen. Die Vorstellung der Sarmaten-Dorfbewohner auf Seite 11, Bild 3, mit den Pendants zu den Dorfgalliern und Obelix' Kommentar nach Begrüßung seines eigenen "Gegenstücks", der Kleine erinnere ihn an jemanden, fand ich durchaus vielversprechend. Leider hat dann kein einziger der Sarmaten einen Tiefgang oder spezifische Charaktereigenschaften erhalten. Außer Terrine und Ötküsine kommen eigentlich keine männlichen Sarmaten mehr vor. Die Sarmatinnen sprechen im Grunde auch nur durch ihre Anführerin Matrjoschkowa und Casanowa, die wohl auf Partneruche ist - weshalb ausgerechnet unter den Galliern, bleibt unklar. Völlig unklar bleibt auch Matrjoschkowa's Haltung. Sie befehligt ein Amazonenheer und hält von Asterix zunächst wenig. Nur missmutig gestattet sie, dass dieser sowie Obelix mitkommt. Gleichwohl setzt sie im ganzen weiteren Geschehen keine einzige eigene Idee um. Im Gegenteil, auf Seite 31 oben lässt sie sich ohne weiteres von Asterix beim Angriffsbefehl unterbrechen, um dann heulend gegen einen Baum gelehnt zu sagen: "Die hören einfach nicht zu!" - Wer hört wobei nicht zu? Wieso ist sie als Heerführerin darauf angewiesen, dass Asterix ihr zuhört? Sie wirkt hier wie ein hilfloses Mädchen, was zu ihrer Rolle aber nun gar nicht passt.
Die Darstellung der matriarchalischen Sarmaten-Gesellschaft fand ich insgesamt etwas aufgesetzt, weil sie weder für die Geschichte einen Zweck erfüllt noch konsequent ausgeführt ist. Es schien mir beim Lesen eher so, als sollte, nachdem sich in "Maestria" letztlich für das gallische Dorf und die Römer die Rückkehr zur patriarchalische Gesellschaft durchgesetzt hat, nun endlich und zwar mit dem Holzhammer der Erfolg einer frauengeführten Gesellschaft gezeigt werden, um dem Zeitgeist zu entsprechen. Dabei bleibt die Darstellung der Frauen in Rüstungen aber ansonsten stereotyp. Alle haben lange Haare, tragen Schmuck und mehrere haben anscheinend gefärbte Lippen. Die kontinuierliche Bezeichnung als "Mädels" untereinander trägt auch nicht unbedingt zu dem Eindruck stolzer, reifer Amazonen-Kriegerinnen bei.
Auch die Darstellung der Gallier lässt zu wünschen übrig. Miraculix kommt als dritter menschlicher Reisegefährte mit, wird dann aber mit einer Erkältung gleich wieder nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Weshalb hat er nicht von dem Zaubertrank genommen, der diese - wie wir aus "Morgenland" wissen - kurieren kann? (Dass der Zaubertrabnk eingefroren ist, haben die Gallier erst später erfahen.). Seine Versuche, Zaubertrank mit alternativen Zutaten zuzubereiten - welche dem weisesten aller Druiden dann auch noch misslingen -, sind eher wenig hilfreich für die Entwicklung der Geschichte. Da das Geschehen um Terrine und die Römer sich längst weit vom Dorf weg verlagert hat, würde ein erfolgreiches Herstellen des Zaubertrankes kaum noch etwas bringen. Um die Befreiung von Kalaschnikowa geht es dann ja schon längst nicht mehr; dieses Problem erledigt sich ja von selbst und wird nach Seite 28, Bild 5, nicht mehr weiter verfolgt. Das Einfrieren des Zauebrtranks mit der bislang völlig unbekannten Folge des irreversiblen Wirkungsverlustes erscheint doch ein wenig wie die Einführung des Kryptonit von einem anderen Stern. Asterix' Feldflasche war schon bei den Wikingern und hat auch in Aremorica gewiss schon viele sehr kalte Winter mitgemacht. Nie ist das Problem des Einfrierens des Zaubertranks aufgetreten. Wenn der Zaubertrank einen niedrigen Gefrierpunkt hätte, müsste dieses Problem ja auch bekannt sein. Miraculix wusste zwar anscheinend davon, hat aber keine Vorkehrungen in Gestalt der Mitnahme von Kräutern zum Brauen neuen Zaubertranks getroffen, obgleich er das Reiseziel kannte. Logisch ist das nicht, sondern eher eine Hilfskrücke beim Versuch, den Zaubertrank aus dem Spiel zu nehmen, um Spannung zu erzeugen.
Dass auch Asterix und Obelix wenig charaktergerecht handeln, ist bereits - zuvor auch schon kurz von mir - gesagt worden. Zugestehen muss man den Autoren allerdings, dass Asterix auch in früheren Situationen schon eher zu heimlicher Strategie als zum Frontalangriff - auch mit Zaubertrank - gegriffen hat. So sind Obelix und er in "Gladiator" zunächst aus dem Circus Maximus geflohen, anstatt Troubadix aus seiner Zelle im Keller direkt zu befreien, und haben einen heimlichen Weg in die Arena gewählt. Auch in "Lorbeeren" sind sie nicht etwa durch den Haupteingang in den Palast gestürmt, weil Asterix Sorge vor der Schlagkraft der Palastwachen hatte. Der Unterschied ist nur, dass man in "Greif" zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hat, Asterix hätte einen Plan. Einmal, nachdem er eher zufällig den Einfall mit dem Wegspülen der Römer am Wasserfall hatte, auf Seite 31 Bild 2, erwähnt er, dass sein Plan sei, die Römer nach und nach zu schwächen. Wie er das vor hat und welche Zeitschiene ihm dabei vorschwebt, wird nicht gesagt. Asterix hat das Heft des Handelns schlicht nicht in der Hand, er hat keine größere Idee, tritt, um es kurz zu sagen, nicht gewitzt oder clever auf, sondern passiv und abwartend. Auch sein Auftreten gegenüber den Sarmatinnen ist eher kleinlaut. Erst will er ihnen etwas von "gallischer Diplomatie" zeigen - wobei sein Plan dahinter völlig unklar bleibt. Daheim rund ums Dorf und bei seinen anderen Abenteuern hat er die Konflikte mit den Römern schließlich auch in aller Regel nicht mit Diplomatie gelöst. Und eine "robuste Form" der Diplomatie will er ja - insoweit verständlich - zum Schutz der Geisel nicht einsetzen. Wozu dann also die Vorsprache bei den Römern? Dachte er wirklich, dass die auf sein "Bitte bitte"-Sagen oder verbale Drohungen hin die Geisel freilassen? Dann soll es nach Obelix' Faux-Pas um die Rettung der gallischen Ehre gehen. Und selbst diese gelingt ja am Ende eigentlich nur dadurch, dass rein zufällig Idefix mit der Wolfsmeute zur rechten Zeit am rechten Ort ist.
Auch Obelix hat seine frühere Eigenschaft, für die Pointen zu sorgen, weitgehend verloren. Exemplarisch sieht man das an der Szene Seite 32, Bild 4. Die Römer der Patrouille haben Angst vor dem Grummeln, das - wie wir später erfahren - Obelix' Magen war. Sie rätseln, ob dies der Greif ist oder eine andere Monstrosität. Dann springt Obelix auf sie. Ein typisch obelixinischer Ausspruch wäre jetzt: "Wo ist hier eine Monstrosität?" oder "Welche Monstrosität?" oder "Kann man Monstrositäten essen?". Stattdessen sagt er: "Das war für die Monstrosität.", womit er klar zum Asudruck bringt, dass er sich angesprochen fühlt. Weshalb tut er das hier? Auf Seite 9 kippt er, nachdem er zuvor geäußert hatte, dass er Hunger hatte, sein Essen weg, nachdem er gehört hat, dass es aus vergorener Stutenmilch bestehe. Weshalb eigentlich? Ich hatte immer angenommen, dass er fremdländischen Kulturen und insbesondere der Küche gegenüber aufgeschlossen sei. Probiert hatte er anscheinend nicht. Und es war ja nun auch kein Hund drin (wie bei den Indianern). Selbst Obelix' (zweit-)liebste Beschäftigung darf er jedenfalls vor den Augen der Leser fast nicht ausführen: das Verprügeln von Römern. Neben dem Sprung auf die Nachpatrouille gibt es nur ein einziges Bild - Seite 33, Bild 6 - wo Obelix Römer verhaut. Hierbei sieht man ihn von hinten. In allen anderen Szenen sieht man nur fertig verprügelte Römer, die Sterne sehen. Das gilt selbst für Seite 36, Bild 7, wo Asterix auf einem schon bewusstlosen Römer herumspringt. Die finale Schlacht selbst wurde in den Nebel verlegt, so dass der Leser nichts davon sieht. Ich bin mir nicht sicher, ob dies Conrad Arbeit ersparen sollte oder es auch Ausfluss der political correctness ist. Vielleicht will man nicht in den Bereich der Gewaltverherrlichung gelangen, um den Comic für jüngere Leser (und deren besorgte Eltern) verträglicher zu halten? Das Herumspringen von Asterix auf dem Kopf des Legionärs spricht allerdings etwas gegen diese Theorie.
Ein positiver Lichtblick waren in diesem Album hingegen die Römer, die nach meinem Dafürhalten die heimlichen Stars sind. Brudercus, Globulus und Ausdimaus haben nicht nur gelungene Namen bekommen, sondern auch individuelle Charaktere. Ihre Streitigkeiten sind durchaus spaßig und die Geschichten um den Zyklopen, die Giraffe und andere vergangene Expeditionen schöne Running Gags bis hin zur letzten Albumseite. Aber auch die Römertruppe um Fakenius hat eine Vielzahl durchaus witziger slapstickartiger Kommentare parat. Eine besondere Komik liegt dabei m.E. darin, dass dem Namen und Verhalten nach hier Verschwörungstheoretiker und Faktenleugner am Werke sind, die sich - in ihrer antiken Welt - aber teilweise näher an der bzw. zumindest nicht weiter entfernt von der Realität bewegen als die zu ihrer Zeit aktuellen "Mainstream-Medien". Das sieht man etwa auf Seite 23 unten, wenn sie die Erklärung der Mysterien der Welt allein mit den Göttern infrage stellen und auf der nächsten Seite die ranghöheren Römer über die Frage streiten, ob die Erde einen Rand hat und Brudercus den Mythos des Riesen Atlas als gesetztes Wissen präsentiert. Man könnte dies zwar als Verharmlosung von Verschwörungstheoretikern deuten. Ich denke aber nicht, dass dies die gewollte Lesart ist. Vielmehr sitzen in antiker Zeit alle in einem Boot, weil Fakten und (Irr-)Gaube in Ermangelung von verlässlichen Informationen allgemein ineinander übergehen. Nervig und übertrieben mit ihren Werbebotschaften sind allerdings die beiden skythischen Fremdenführer.
Der Umgang mit den Römern ist - wie schon meine Vorredner dargestellt haben - ein problematischer Punkt. Man sieht nicht, wie welche zu Tode kommen. Und der Ausspruch "Alle Flüsse führen nach Rom" von Brudercus soll wohl andeuten, dass die Legionäre wieder nach Hause gespült werden. Allerdings erscheint es sehr unrealistisch, dass durchnässte Personen in einer Umgebung, sie so kalt ist, dass sämtlicher Zaubertrank eingefroren ist, es ohne Vorräte die weite Strecke bis nach Hause schaffen können. Sie werden schlicht innerhalb kurzer Zeit erfrieren. So deutlich wird dies in diesem Band wohl das erste Mal. Andererseits spielt dies nicht in der Realität. Wenn Personen meterweit "fliegen" und dann landen können, ohne sich die Knochen zu brechen oder Schlimmeres und wenn ein Pikte sich in einen Eisblock einfrieren und wieder auftauen lassen kann, ohne zu versterben, dann mag es wohl sein, dass auch diese Römer heil in ihrer Heimat wieder ankommen.
Nach den einzelnen Personengruppen nun zum Greif und damit der Geschichte. Die Grundidee mag, wie eingangs gesagt, nicht schlecht sein. Sie hat mit der Anknüpfung an Cäsar's Erwähnung des Einhorns in seinem Werk "De bello gallico" allerdings von vorneherein ein Grundproblem: Asterix spielt nicht in der Realität. In seiner Welt gibt es im Karnutenwald Einhörner, wie wir aus "Papyrus" wissen, Drachen, wie wir aus "Maestria" und "Pikten" (wenn man Fafnie mal in diese Kategorie miteinordnen will) wissen, fliegende Kühe jedenfalls auf der entlegenen Atlantis-Insel nach "Obelix auf Kreuzfahrt", beschwörbare Schlangen in "Morgendland" und Tiere, die sich sehr menschlich verhalten - einen Gehstock benutzen, sich Streiche spielen -, wie in "Sichel" zu sehen. Auch jenseits der Druiden-/Fakir- und nun auch Schamanen-Zauberei ist es also eine Welt mit fantastischen Elementen. In dieser wäre die Existenz eines Greifen, von Zyklopen und Riesenkraken durchaus nicht unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund ist die Reise der Römer objektiv betrachtet also von vorneherein viel weniger aussichtlos und irrgläubig als es den Anschein haben mag. Das würde es aber natürlich noch nicht gehindert haben, die Geschichte in sich schlüssig, temporeich und witzig zu erzählen, was nicht geglückt ist. - Dass der Greif hier nicht in seiner mythologischen Gestalt auftritt, kommt hingegen wenig überraschend und ist auch keinen Kritikpunkt wert. Die Verehrung der Sarmaten dieses Geschöpf betreffend ist dann allerdings weniger überzeugend. Das Gebiet, welches sie ihm zuschreiben, betreten sie außer den Schamanen nicht, weil es so heilig ist. Zugleich weiß Terrine, dass es den Greif als lebendes Geschöpf nicht gibt. Vermittelt er seinem eigenen Volk bewusste einen Irrglauben? Er hat jedenfalls keinen Trick auf Lager, um es zu vermeiden, dass die Römer diesen heiligen Ort entweihen. Ebenso erheben die Sarmatinnen keinen Einspruch dagegen, dass Asterix und Obelix den Ort betreten. Der Schutz dieses heiligen Ortes vor dem Eindringling - dessentwegen Terrine Miraculix aus sehr weiter Ferne um Hilfe bittet - scheint kein Risiko für eine einzelne gefangene Kriegerin wert zu sein. Anders ist der Geiselaustausch mit der Führung der Römer zum heiligen Ort nicht zu verstehen. Das ist wenig schlüssig. - Dass die Auflösung in Gestalt eines konservierten Dinosauriers in einem See, der zumindest im Frühling taut (und dementspreched wohl auch sonst kaum ganz durchgefroren ist), wenig überzeugend ist, wurde bereits mehrfach von anderen gesagt. Hinzu kommt, dass es auch sehr abwegig erscheint, dass der Grieche Rigoros einen solchen Dinosaurier als Geschöpf mit Flügeln, halb Adler, halb Löwe mit Pferdeohren, beschrieben hätte.
Eher kein Problem habe ich damit, dass die Römer nicht als echte Bedrohung für die Gallier ausgestaltet sind. Das waren sie auch in vielen anderen Bänden nicht und müssen es nicht sein. Viele auch gute Asterix-Bände leben vielmehr durch die Komik als durch Spannung. Eher lächerliche Gegner gab es insofern häufig. Dass hier über weite Strecken zu wenig passiert und die Gallier einmal mehr stark in der Beobachterrolle sind - ein Problem, das schon in "Papyrus" bestand - ist eher einer der Gründe für die Schwäche der Geschichte. Das war zwar auch in "Korsika" nicht anders. Aber dort wurden die Korsen sehr gekonnt karikiert. Die Gallier waren damit in einer interressanten Umgebung mit interessanten Personen unterwegs. Dies ist hier kaum der Fall.
Zuletzt seien noch die Piraten angesprochen. Ihr Auftreten in einem sehr kleinen Panel auf Seite 46 fand ich sehr unmotiviert und ausgesprochen überflüssig. Für mich hat dies gezeigt, dass Ferri und Conrad das Auftreten der Piraten in jedem Band als unverrückbares Dogma ansehen und nicht den Mut hatten, sie in einer Geschichte, in die sie einfach nicht hineinpassen, mal wegzulassen. Sie tauchen oft genug auf, weshalb können sie nicht einen Band lang pausieren? Hier hätte ich mir tatsächlich gewünscht, dass die neuen Autoren sich die Freiheit genommen hätten, sich von (vermeintlich) fest gefügten Asterix-Grundsätzen zu trennen; das Weglassen des Festbanketts (und selbst das hat es in Bd. 34 ja mehr oder minder gegeben) wäre eine andere Nummer.
Soviel zum neuen, schwachen Band. Ich nehme nicht an, dass in absehbarer Zeit ein anderer Autor sich an einer Fortsetzung der Reihe versuchen würde. Zu wünschen wäre es Asterix jedoch.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Tatsächlich wird die Political Correctness heute manchmal etwas übertrieben. Für den neuen Asterix möchte ich aber ein kleines Gegenbeispiel anführen. Denkt mal an die beiden Panel auf Seite 36 oben, wo sich drei Römer im Nebel unterhalten:
-„Dagegen war der Feldzug gegen die Germanen ein Spaziergang!“
-„Stimmt, die Wandalen, erinnert ihr euch?“
-„Ja klar! Raue Burschen, aber immer korrekt!“
Dieser Satz spielt für mich schon ein wenig auf die oft zitierten grausamen, aber stets bürokratisch einwandfrei abgewickelten Kriegsverbrechen der deutschen Armeen in den beiden Weltkriegen an, wenn nicht sogar auf das berühmte Himmler-Zitat zum deutschen Völkermord „Dies durchgehalten zu haben und immer anständig geblieben“.
Aber es gibt zum Schluss noch einen oben drauf, wenn der Römer ergänzt:
„Bei den Sachsen war auch nicht alles schlecht!“
Diese Anspielung auf den rechtsnationalen Volksmund „ Bei den Nazis/ bei Hitler war auch nicht alles schlecht“ ist gerade im Bezug auf die AFD-Erfolge in Sachsen erstens brillant vom Übersetzer und zweitens ganz schön starker Tobak!
-„Dagegen war der Feldzug gegen die Germanen ein Spaziergang!“
-„Stimmt, die Wandalen, erinnert ihr euch?“
-„Ja klar! Raue Burschen, aber immer korrekt!“
Dieser Satz spielt für mich schon ein wenig auf die oft zitierten grausamen, aber stets bürokratisch einwandfrei abgewickelten Kriegsverbrechen der deutschen Armeen in den beiden Weltkriegen an, wenn nicht sogar auf das berühmte Himmler-Zitat zum deutschen Völkermord „Dies durchgehalten zu haben und immer anständig geblieben“.
Aber es gibt zum Schluss noch einen oben drauf, wenn der Römer ergänzt:
„Bei den Sachsen war auch nicht alles schlecht!“
Diese Anspielung auf den rechtsnationalen Volksmund „ Bei den Nazis/ bei Hitler war auch nicht alles schlecht“ ist gerade im Bezug auf die AFD-Erfolge in Sachsen erstens brillant vom Übersetzer und zweitens ganz schön starker Tobak!
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
LL zeigt doch gerade, dass Hommagen eine Möglichkeit sein können, einer etwas ausgelutschten Reihe (selbst Jul hat mich mit seinem dritten LL-Szenario nicht mehr so überzeugen können wie noch in seinen ersten beiden) neues Leben einzuhauchen. Es wäre zu hoffen, dass die aktuellen Rechteinhaber dieser Frage aufgeschlossen gegenüberstehen.
Und auch bei den Spirou+Fantasio-Spezial-Bänden, die inzwischen allerdings sehr zahlreich geworden sind, gibt es einige Perlen (aber auch viel Mist).
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Hallo,
Gruß
Erik
eine noch so gute Hommage wäre für mich kein Ersatz für gute reguläre (d.h. dann auch kanonische) Asterix-Geschichten. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht zusätzlich gerne die eine oder andere gute Hommage lesen würde. Das sind für mich nur eben zwei grundverschiedene Dinge.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Dann muss der Zeichner wohl auf Speed gewesen sein, denn der zweite von mir angenommene mögliche Grund fällt nach Lektüre dieses Artikels, der offenbart, dass Conrad in Austin, TX, lebe, ja weg:WeissNix hat geschrieben: ↑22. Oktober 2021 14:17 Mir scheinen viele Panels völlig überfrachtet, sie wirken auf mich eher wie Wimmelbilder. Entweder war der Zeichner auf Speed, oder der Lockdown (in F ja teilweise mit rigoros!er Ausgangssperre) hat ihm statt des Himmels die Decke auf den Kopf (mit anschliessender Migraene!) fallen lassen, so dass sich das klaustrophobe Grundfeeling in einer Pariser Mansarde dieser Zeit auf die Panels übertragen konnte. Dazu kommen dann auch noch zu viele/große Sprechblasen, die manches Panel völlig zumüllen.
Comedix hat geschrieben: ↑23. Oktober 2021 10:40 [*]Wer ist Didier Conrad, der auch den neuen "Asterix" gezeichnet hat? - Meinung - SZ.de
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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- Michael_S.
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Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Diese Kritik halte ich gleich aus mehreren Gründen für völlig überzogen:Erik hat geschrieben: ↑22. Oktober 2021 21:18darauf konnte man als Leser auch nicht kommen; denn diese "List" ist so strunzdämlich, dass sie auf keine vergorene Stutenhaut geht.Michael_S. hat geschrieben: ↑22. Oktober 2021 21:06Die List der Römer, die Hauptstreitmacht in den Nebel zu schicken und mit nur einer handvoll Leute woanders hin zu ziehen hat auch mich überlistet.
Was ist gleich das Ziel der Römer? Eine wilde, gefährliche Kreatur zu fangen und lebendig nach Rom zu bringen für eindrucksfolle Zirkusspiele. Wenn die drei Oberrömer ihre ganze Truppe ins Verderben schicken, wie sollen sie das dann noch bewerkstelligen? Mit der Hanvoll Leute bekommen sie nicht einmal einen Käfig gebaut, geschweige denn hunderte Kilometer nach Rom transpoeritert.
1. Die Römer gehen davon aus, dass der Greif eine Mischung aus Löwe und Adler ist. Nichts spricht dafür, dass sie annehmen, dass es sich dabei um ein übermäßig großes Tier (im Sinne von "größer als ein Löwe") handelt. Sonst hätten sie wohl auch mehr als nur einen Jäger mitgenommen. Von daher sollte die kleine Menge Legionäre problemlos reichen, um einen geeigneten Käfig zu bauen und zu transportieren.
2. Im Basislager sind noch weitere Soldaten zurückgeblieben, die den Transport nach Rom unterstützen können.
3. In der Asterix-Welt wird praktisch nie davon ausgegangen, dass irgendeine Tätigkeit mit dem Verlust von Menschenleben endet. Von daher darf man wohl davon ausgehen, dass auch der Marsch in den Nebel nicht darauf ausgelegt war, dass die Soldaten niemals wieder auftauchen.
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Re: Asterix und der Greif - eure Meinung
Als ich klein war, bin ich zu meiner Kita Erzieherin gegangen und habe ihr lachend erzählt: "In dem neuen Asterix Film (Briten) haut der Obelix einen Römer so doll, dass der ganz weit in den Himmel fliegt und nicht mehr runterkommt."
Antwort: "Das ist aber nicht schön. Dann sieht er ja seine Eltern niemals wieder."
Ihr könnt euch meinen Gesichtsausdruck sicher vorstellen. Ich glaube die Kids sehen die Folgen dieses Wegspülens der Römer eigentlich nicht so eng. Allerdings ist das für uns eben ein wenig merkwürdig, weil wir es so kennen, dass es in der Regel auch für die einfach Legionäre gut ausgeht bzw sie vorerst in Ruhe gelassen werden und am Ende noch völlig demoliert irgend einen witzigen Spruch auf Lager haben.
Am merkwürdigsten finde ich aber immer noch diesen Psycho Asterix, der auf diesen bewusstlosen Römer rumspringt. Sowas hab es zwar schon bei den Briten, aber irgendwie hatte der Springer damals nicht diesen irren Blick. Ich weiß nicht, ob das bei den Kids so sympathisch rüberkommt.
Antwort: "Das ist aber nicht schön. Dann sieht er ja seine Eltern niemals wieder."
Ihr könnt euch meinen Gesichtsausdruck sicher vorstellen. Ich glaube die Kids sehen die Folgen dieses Wegspülens der Römer eigentlich nicht so eng. Allerdings ist das für uns eben ein wenig merkwürdig, weil wir es so kennen, dass es in der Regel auch für die einfach Legionäre gut ausgeht bzw sie vorerst in Ruhe gelassen werden und am Ende noch völlig demoliert irgend einen witzigen Spruch auf Lager haben.
Am merkwürdigsten finde ich aber immer noch diesen Psycho Asterix, der auf diesen bewusstlosen Römer rumspringt. Sowas hab es zwar schon bei den Briten, aber irgendwie hatte der Springer damals nicht diesen irren Blick. Ich weiß nicht, ob das bei den Kids so sympathisch rüberkommt.