Lucky Luke

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Moderator: Comedix

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bdhk
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71368Beitrag bdhk »

Egmont-Shop. Ab 10 Euro versandkostenfrei, musst Dir also noch einen zweiten Band mitbestellen ;-)

A propos:
Nullnullsix hat geschrieben: 17. Januar 2021 03:12 ...irritierend find ich aber, dass auf dieser Seite:

https://www.egmont-shop.de/lucky-luke-n ... pfahl.html

...der Vermerk ist: "nicht mehr lieferbar". Das klingt so endgültig, ich würde da eher ein "zur Zeit nicht lieferbar" erwarten.
Und kaum zwei Jahre und eine Preiserhöhung später sind sie alle verfügbar, 15 bis 101, auch der mysteriöse Martha Pfahl.
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WeissNix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71369Beitrag WeissNix »

bdhk hat geschrieben: 7. November 2022 19:14 Egmont-Shop. Ab 10 Euro versandkostenfrei, musst Dir also noch einen zweiten Band mitbestellen ;-)
Wo ich doch eigentlich alle habe, die mich reizten... :-D
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Erik
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71516Beitrag Erik »

Hallo,
Erik hat geschrieben: 15. Oktober 2022 11:09der dort angegebene Termin Dezember 2022 scheint nicht mehr aktuell zu sein. Im Comicforum schrieb nun ein User, der Band erscheine im Oktober 2022. So ist er auch im Egmont-Shop angekündigt, für den 21.10.2022. Wäre ja erfreulich, wenn man den vorgezogen hätte und so zumindest zum 6-monatigen Erscheinungsrhythmus zurückkehren würde.
tja, zu schön, um wahr zu sein, war das mal wieder. Das Erscheinungsdatum des Bandes 04 der neuen Gesamtausgabe hat sich im Egmont Shop auf den 19.12.2022 verschoben. Er ist also noch immer nicht erschienen.

Immerhin wird Band 05 nun schon angekündigt für Juni 2023:
https://www.egmont-shop.de/lucky-luke-gesamtausgabe-05/

Damit wäre man immerhin mal wieder grob bei einem 6-Monatsrhythmus, wenn es denn bei dem Termin bliebe.

Gruß
Erik
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WeissNix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71518Beitrag WeissNix »

WeissNix hat geschrieben: 7. November 2022 19:19 Wo ich doch eigentlich alle habe, die mich reizten... :-D
Bis auf den inzwischen hier schon fast zum running gag mutierten Galgenstrick latürnich*... da hab ich jetzt doch mal bestellt :-D


* Gruss an dieser Stelle an Brando1988 ;-)
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Erik
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71860Beitrag Erik »

Hallo,

Band 4 der neuen Gesamtausgabe ist übrigens diese Woche erschienen. Mein Exemplar ist am Mittwoch, den 11.01.2023, per Post angekommen.

Gruß
Erik
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WeissNix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71864Beitrag WeissNix »

Den letzten Band von JUL fand ich jetzt doch besser als erwartet - wenngleich er an "Ein Cowboy in Paris" mE nicht heranreicht.

Bin jetzt auch in Sachen Alben mit Goscinny-Beteiligung soweit ich das überblicke komplett, wobei ich die ersten 14, die damals bei Koralle erschienen waren, vor ein paar Jahren in der Egmont-Ausgabe des limitierten Sammelschubers gekauft habe, da ich die bis auf ein, zwei Ausnahmen alle noch nicht hatte. Kann mir jemand sagen, ob die Übersetzungen für die Neuausgaben bei Ehapa/Egmont überarbeitet wurden und wenn ja, welche in der Sammelschuber-Ausgabe verwendet wurden (die alte von Koralle oder eine ggf. neuere)?
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Nullnullsix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71869Beitrag Nullnullsix »

Die 'Nostalgie-Edition' der Bände 1-14 von Ehapa hat inhaltlich nichts mehr von Koralle. Da sind die 'ganz normalen' Ehapa-Alben drin, also Übersetzung und Lettering wie die entsprechenden Nachdrucke mit neuer Nummer. - Nein, halt: Ich glaube, eine Seite Info-Text zu den jeweiligen Bänden ist noch drin. Von Volker Hamann, wenn ichs recht erinner'. Aber die war in den Koralle-Bänden natürlich auch nicht drin, damals... ;-)
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Nullnullsix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71871Beitrag Nullnullsix »

Erik hat geschrieben: 1. Januar 2022 16:21 Hallo,
Nullnullsix hat geschrieben: 1. Januar 2022 15:38Und ja: Ist wohl eine posthume VÖ, wobei möglich ist, dass die Geschichte auch erst posthum gezeichnet wurde:
es gibt allerdings eine Vinyl-Schallplatte dieses Titels von 1967, die als "Livre disque" erschienen ist, also Schallplatte mit integriertem Textteil (hier von 12 Farbseiten):
https://www.institut-goscinny.org/bibli ... ent-train/

Es ist also möglich, dass der Comic bereits damals in dieser Livre Disque enthalten war und nur erst später in Albenform veröffentlicht wurde. Oder es war entsprechend wie bei "Ballade des Daltons", dass es urspürnglich nur das Hörspiel (bei "Ballade des Daltons" natürlich den Film) gab und später dann darauf basierend eine Comic-Fassung erstellt wurde, die Goscinny nicht mehr direkt getextet hat, die aber auf seiner Arbeit am Hörspiel beruhte. (...)
Hab soeben Bilder gefunden vom 'integriertem Textteil'. Zwar korrespondieren die 6 Seiten der Comic-Fassung sehr schön mit den 12 Farbseiten des Platten-Booklets, dieses enthält aber tatsächlich illustrierten Text und nicht die Comic-Version.
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Erik
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71877Beitrag Erik »

Hallo Oliver,
Nullnullsix hat geschrieben: 15. Januar 2023 03:10Hab soeben Bilder gefunden vom 'integriertem Textteil'. Zwar korrespondieren die 6 Seiten der Comic-Fassung sehr schön mit den 12 Farbseiten des Platten-Booklets, dieses enthält aber tatsächlich illustrierten Text und nicht die Comic-Version.
danke für die abschließende Klärung dieser Frage in dem Sinne, in dem wir es ja ohnehin schon vermutet hatten. Damit dürfte es dann als feststehend anzusehen sein, dass Goscinny mit dem Szenario der Comicfassung dieser Geschichte nichts mehr zu tun hatte. Er ist und bleibt "nur" der geistige Urheber der Geschichte. Ob sie gleichwohl in den Goscinny-Schuber gehört hätte, muss jeder für sich entscheiden. Die Parallelität zum "Daisy Town"-Comicband hätte aber stark dafür gesprochen.

Gruß
Erik
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Nullnullsix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71878Beitrag Nullnullsix »

Hier mal die Bilder, die ich gefunden hab:
1064755029.jpg
1064755945.jpg
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WeissNix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71885Beitrag WeissNix »

Nullnullsix hat geschrieben: 14. Januar 2023 23:33 Die 'Nostalgie-Edition' der Bände 1-14 von Ehapa hat inhaltlich nichts mehr von Koralle...
Danke für die Info.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71952Beitrag Erik »

Hallo,

den 4. Band der neuen Lucky Luke Gesamtausgabe habe ich nun weitestgehend durchgelesen. Zu den enthaltenen Comics muss ich nicht viel schreiben. Sie sind ja altbekannt und legendär, insbesondere natürlich der Band "Vetternwirtschaft", in dem die von René Goscinny geschaffenen Dalton-Cousins ihre offizielle Einführung und Charakterisierung erhalten - wenngleich sie in einer Nebenrolle bereits im vorherigen Band "Lucky Luke gegen Joss Jamon" haben; das hatte ich nicht mehr erinnert, sofern mir die Chronologie seinerzeit überhaupt so bewusst gewesen sein sollte.

Erwähnenswert ist darüber hinaus noch der Kurzcomic "Lucky Luke und Androkels", welches einer der in diesem Thread bereits diskutierten "Risque-Tout"-Comics ist. Dieser ist in der regulären Albenreihe noch unveröffentlicht (wohl aber in der alten Gesamtausgabe enthalten), weshalb ich ihn auch noch nicht kannte. Ein weiterer, nur halbseitiger Kurzcomic "Serenade in Silvertown", der Teil eines Preisausschreibens war, ist lediglich als Abbildung (aber mit auf Deutsch übersetzten Texten) enthalten. Dieser wurde im Comicforum von dem hiesigen Mitglied Nullnullsix (dort unterdessen "ZAQ") erwähnt. Er soll demnach sowohl in ZACK als auch in der alten Lucky Luke Gesamtausgabe schon abgedruckt worden sein. Hier in der neuen Gesamtausgabe ist er - eben als Abbildung im Einleitungstext - lediglich in s/w abgedruckt. Aber man kann ihn vielleicht auch nicht als "richtige" Lucky Luke-Geschichte werten.

Ein paar mehr Worte ist vielleicht das "Drumherum" der in diesem Band der neuen Gesamtausgabe enthaltenen Lucky Luke Comics wert. Der Band beginnt zunächst einmal ungewöhnlich bzw. mit einer Überraschung, denn noch vor dem Einleitungstext, sogar vor dem Impressum, ist ein zweiseitiger Comic "1000 Verwendungen eines Cowboyhutes" abgedruckt. Dieser ist kein Lucky Luke-Comic, sondern handelt von einem kleinen Mann namens "Singin' Sam" mit überdimensionlem Hut, der sich als Goldsucher vorstellt (eine visuell sehr ähnliche Figur taucht allerdings in der Geschichte "Der Falsche Mexikaner" auf). Bedauerlicherweise fehlt es in dem Band zu diesem von Horst Berner übersetzten Kurzcomic an einer klaren Autorenangabe. Auf der Seite vor seinem Beginn sind die Unterschriften von Morris und Goscinny abgedruckt. Ob dies bedeuten soll, dass sie die Autoren des Comics sind oder sich - in dieser Weise auf einer farblich abgesetzten Seite vorangestellt - auf das Buch insgesamt bezieht, wird aber nicht ganz klar. Was tendenziell für ihre gemeinsame Autorenschaft spricht, ist, dass im Impressum zu diesem Comic steht "(c) Morris/Goscinny/Dupuis, 2022. Allerdings wird er insoweit in einer Reihe mit "Lucky Luke und Androkles" und "Der falsche Mexikaner" genannt - wobei letzterer ja mit Sicherheit nicht aus der Feder Goscinnys stammt. Auf dem Abbildungsnachweis auf Seite 7 des Buches steht zu dieser Illustration: "Kurzgeschichte aus dem Spirou-Magazin Nummer 1000 vom 3. Juni 1957". Eine Autorennennung findet sich auch hier nicht. Klarheit schafft erst ein Blick in die Reddition Nr. 38. In der dortigen Goscinny-Bibliographie wird diese Kurzgeschichte nämlich unter "Kurzgeschichten in SPIROU" aufgelistet.

Insofern ist es sehr schön, dass diese thematisch zu Lucky Luke gut passende Geschichte in die Gesamtausgabe als Bonus Einzug gefunden hat. Eine eindeutige Autorennennung wäre aber eigentlich ein Muss gewesen.

Und dies ist auch - weiterhin - meine Kritik an der Präsentation der Lucky Luke-Geschichten. Diesen vorangestellt sind jeweils die französischen Coverzeichnungen, gefolgt von einer Erscheinenshistorie des französischen Originals und der deutschen Übersetzungen. An sich ist das gut gemacht. Es fehlt jedoch - gerade wieder in diesem Band, wo das nicht selbstverständlich ist - eine klare Zuordnung, welcher Band von welchem Szenaristen stammt. Dem Einleitungstext kann man zwar entnehmen, dass "Der falsche Mexikaner" sowie "Lucky Luke und Androkles" von Morris getextet sind sowie "Lucky Luke gegen Joss Jamon" und "Vetternwirtschaft" von Goscinny. Aber das sollte sich auch aus dem Comicteil selbst ergeben und nicht nur aus der Lektüre des sehr umfangreichen redaktionellen Beiwerks.

Ein weiterer (wenn auch sehr kleiner) Kritikpunkt ist die teilweise eher versteckte Nennung deutscher Titel der Comics. Die abgebildeten Cover enthalten ja nur den französischen Titel. Dass die grafisch entsprechenden deutschen Cover nicht abgedruckt sind, halte ich für sich genommen für verschmerzbar. Den bibliografischen Angaben ist aber jeweils auch nur der französische Titel in Fettdruck vorangestellt. Die bislang verwendeten deutschen Titel sind teilweise nicht einheitlich. So ist die Geschichte "Lucky Luke et la bande de Joss Jamon" früher sowohl unter dem Titel "Terror in Frontier City" als auch unter dem Titel "Lucky Luke gegen Joss Jamon" veröffentlicht worden. In diesem Fall ist zwar auf der ersten Comicseite ein Titelbalken vorangestellt. Das ist aber bei dem Band "Les Cousins Dalton", der auf Deutsch als "Die 4 Daltons", "Die Daltons schlagen wieder zu" und "Vetternwirtschaft" Veröffentlichung gefunden hat, nicht der Fall. Welchen deutschen Titel die Geschichte in dieser Ausgabe tragen soll, erfährt man nur aus der Inhaltsangabe auf dem Backcover des Buches sowie der Fußzeile neben der Seitenzahl. Für eine Gesamtausgabe, die keine Wünsche offen lassen will, hätte ich eine klare, der Geschichte jeweils vorangestellte deutsche Betitelung schöner gefunden.

Sehr erfreulich sind wieder die hochinformativen und reichlich bebilderten redaktionellen Einleitungstexte von Christelle & Bertrand Pissavy-Yvernault zu dem Werdegang der Autoren und dem Entstehen der Comicgeschichten sowie von Volker Hamann zur deutschen Geschichte von Lucky Luke. Letzterer wendet sich nunmehr der (ersten) Zeit des Cowboys im ZACK-Magazin zu, wobei sehr viele (vielleicht sogar alle) Coverillustrationen des Magazins mit Lucky Luke bis 1974 (wenn auch recht klein) abgebildet sind. Das einzige Problem(chen) mit dem Text ist natürlich, dass er zeitlich gesehen nicht zu dem Inhalt dieses Gesamtausgaben-Bandes passt. Denn er behandelt die Zeit von 1969 bis Ende 1974, während die Comics in diesem Band sowie der aus dem Französischen übersetzte Einleitungstext den Entstehungszeitraum 1956 bis 1957 betreffen. Da in ZACK allerdings teilweise auch diese alten Comics zum Abdruck kamen, erscheint das gleichwohl vertretbar. Ein Zurückstellen der Veröffentlichung der Texte von Volker Hamann, bis die Gesamtausgabe in ein paar Bänden bei den Anfang 1970 erschienenen Geschichten angekommen ist, wäre wohl auch nicht schöner gewesen.

Der Einleitungstext von Christelle & Bertrand Pissavy-Yvernault ist - mit teils seitenfüllenden Abbildungen - knapp 50 Seiten lang. Er ordnet unter anderem die Entstehung der einzelnen, in dem Band enthaltenen Comics ein und liefert Hintergründe zu Inspirationsquellen von Thematiken und einzelnen Szenen. Auch die Bedeutung einzelner Entwicklungen innerhalb der Lucky Luke-Reihe wird immer wieder schlaglichtartig hervorgehoben. So wird der Leser etwa darauf hingewiesen, dass es durchaus eine Neuerung von "Der falsche Mexikaner" war, dass die Indianer eine Hauptrolle spielen, oder dass der Gegenspieler in "Lucky Luke gegen Joss Jamon" der letzte (oder einer der letzten) der ernsten und weniger tollpatschigen oder sonst komischen Antagonisten war. All dies vergrößert den Lesegenuss durchaus, wenn man etwas Background zu der Entstehungsgeschichte und ein paar Einordnungen an der Hand hat.

Interessant war auch gerade, die Hintergrundgeschichte zu "Der falsche Mexikaner" zu lesen. So habe ich zum einen erfahren, dass es der Wunsch von Morris war, diesen Band noch allein zu fertigen, weil er zu ihm schon seit Monaten ein Konzept in der Schublade hatte und er Goscinny sogar in einem Brief versichert hat, dass nach dessen Veröffentlichung die Zusammenarbeit aber fortgesetzt werden solle. Zum anderen ist dort ausgeführt, dass Goscinny zwar nicht Autor des Bandes war, jedoch wesentliche Ideen dazu beigesteuert hat. Insbesondere soll die Rolle der Indianer auf seinen Vorshclag zurückgehen, während Morris Geschichten mit Indianern eigentlich eher abgeneigt gewesen sein soll; wenn er "seinen" Textern insoweit auch keine Vorgaben gemacht oder Vetos eingelegt habe.

Dieser Einleitungstext schließt nun auch weitestgehend die Lücke, die derjenige im letzten Band noch - wie von mir seinerzeit kritisiert - gelassen hatte, zu den Kurzgeschichten, namentlich denjenigen aus "Risque-Tout". Zu diesen wird u.a. (wenn natürlich auch ohne Quellenangabe) ausgeführt, dass "Grabuge à Pancake Valley" und "Lucky Luke contre Androclés" von Morris seien, "Voleurs de cheveaux" (dt. "Pferdediebe") von Goscinny. Es wird explizit gesagt, dass dies das zweite Szenario für Lucky Luke von Goscinny gewesen sei.

Damit verbindet sich allerdings ein - m.E. eher schwerer wiegender - Kritikpunkt an der Gesamtausgabe: Sie bringt die Geschichte offensichtlich nicht in streng chronologischer Reihenfolge. Denn alle drei "Risque-Tout"-Comics sind nach dem Einleitungstext erschienen, bevor "Der falsche Mexikaner" (bzw. frz. "Alerte aux Pieds-Bleus") herauskam. Demgegenüber ist am Ende von Gesamtausgabe Band 3 nur "Dicke Luft in Pancake Valley" abgedruckt, am Anfang dieses Bandes nur "Lucky Luke und Androkles". Die Geschichte "Pferdediebe" fehlt also in dem Band. Ich bin zwar sehr zuversichtlich, dass sie in dem nächsten Band nachgeholt wird, so dass die Gesamtausgabe zumindest komplett sein wird. Einen chronologisch richtigen Abdruck ersetzt das in der Gesamtausgabe, die keine Wünsche offen lassen will, aber nicht (wenngleich ich natürlich ein gewisses Maß an Verständnis dafür habe, dass der Inhalt immer mit den Druckbögen hinkommen muss und eine Kürzung des Einleitungstextes auch nicht schön gewesen wäre).

Summa summarum ist dies aber - vorausgesetzt, die "Pferdediebe" werden nicht endgültig ausgelassen, was ich eigentlich nicht glaube - eine sehr schöne Fortsetzung der Gesamtausgabe, die viel Lust auf Band 5 macht, mit dem dann wohl endgültig der Abdruck der Comics des goldensten Lucky Luke-Zeitalters beginnen wird.

Gruß
Erik
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Nullnullsix
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71955Beitrag Nullnullsix »

Erik hat geschrieben: 22. Januar 2023 13:14 (...) Ein weiterer, nur halbseitiger Kurzcomic "Serenade in Silvertown", der Teil eines Preisausschreibens war, ist lediglich als Abbildung (aber mit auf Deutsch übersetzten Texten) enthalten. Dieser wurde im Comicforum von dem hiesigen Mitglied Nullnullsix (dort unterdessen "ZAQ") erwähnt. Er soll demnach sowohl in ZACK als auch in der alten Lucky Luke Gesamtausgabe schon abgedruckt worden sein. Hier in der neuen Gesamtausgabe ist er - eben als Abbildung im Einleitungstext - lediglich in s/w abgedruckt. Aber man kann ihn vielleicht auch nicht als "richtige" Lucky Luke-Geschichte werten. (...)
Müsste nachgucken, aber ich glaube, die bisherigen Abdrucke waren auch nicht farbig, wie es wohl auch keine frz. Farb-Version dieses Halbseiters gibt. Und, nein, das ist keine wirkliche Geschichte. Wenn ich's recht erinnere, ist der Halbseiter ein 'Rätsel', das von den Lesern zu lösen war. - Um eine Geschichte zu sein, müsste die (Auf-)Lösung ja Teil der Geschichte sein... ;-)
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 71957Beitrag bdhk »

Erik hat geschrieben: 22. Januar 2023 13:14der Kurzcomic "Lucky Luke und Androkels" [...] ist in der regulären Albenreihe noch unveröffentlicht (wohl aber in der alten Gesamtausgabe enthalten), weshalb ich ihn auch noch nicht kannte.

Allerdings in dem etwas unseligen Sonderband "Paradise Gulch und andere Kurzgeschichten", der eine der 40 Bände von "Lucky Luke - Das Goldene Zeitalter (1955-1977)" ist.
Erik hat geschrieben: 22. Januar 2023 13:14Dem Einleitungstext kann man zwar entnehmen, dass "Der falsche Mexikaner" sowie "Lucky Luke und Androkles" von Morris getextet sind sowie "Lucky Luke gegen Joss Jamon" und "Vetternwirtschaft" von Goscinny. Aber das sollte sich auch aus dem Comicteil selbst ergeben und nicht nur aus der Lektüre des sehr umfangreichen redaktionellen Beiwerks.
In die o.g. Anthologie hat Androkles hingegen ausdrücklich deshalb Eingang gefunden, weil es ein Goscinny-Werk sei.
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Re: Lucky Luke

Beitrag: # 72075Beitrag Erik »

Hallo,
Nullnullsix hat geschrieben: 22. Januar 2023 16:24Und, nein, das ist keine wirkliche Geschichte. Wenn ich's recht erinnere, ist der Halbseiter ein 'Rätsel', das von den Lesern zu lösen war.
Ja, das ist richtig, "Serenade in Sivertwon" war ein Preisausschreiben. Der "Rätsel"-Text ist in der neuen Gesamtausgabe auch mit übersetzt. Das "Rätsel" ist allerdings alles andere als schwer und löst sich beim Lesen praktisch schon selbst auf. Die Preisfrage ist, was als nächstes passieren wird. So beinhaltet das letzte Panel denn auch die Frage "Und nun? Was wird gleich passieren?". Die Lösung wurde offenbar in einer späteren Ausgabe des Spirou-Magazins abgedruckt. Jedenfalls ist ein übersetzter Textschnipsel - allerdings ohne Quellenangabe - mit einer kurz formulierten Lösung abgedruckt.

Gleich zu Beginn, im zweiten Panel, sagt der Antagonist, Kaktus Kid genannt, er wolle seinen "Sechsschüssigen" sprechen lassen. Dann feuert er auf das Fass, in dem sich Lucky Luke vermeintlich versteckt hat, wobei sechsmal "Peng" dort steht. Danach kommt Lucky Luke aus einem Erdloch unterhalb des Fasses, das nun sechs Einschusslöcher aufweist, hervor und bedroht Kaktus Kid mit seinem Revolver. - Durch den vorherigen Gebrauch des Wortes "Sechsschüssiger" für den Revolver sollte dieses "Rätsel" den Lesern wohl keine Schwierigkeiten bereiten.

Ganz anders ist das lustigerweise mit einem weiteren von Morris gezeichneten Bildrätsel aus Spirou. Es zeigt einen Cowboy auf einem Pferd - nicht Lucky Luke, aber gut in den Kontext passend. Darin sollen sich vier Fehler verborgen haben. Ein Tipp im Text besagt, dass drei Fehler im Sattel- und Zaumzeug des Pferdes stecken und der vierte in seiner Haltung.
Cowboy-Rätsel.jpg

Ich habe nur zwei Fehler gefunden (wohl weil ich mich mit Pferden nicht auskenne). Es ist recht offensichtlich, dass der Sattel falsch herum sitzt, mit dem Sattelknauf hinten. Ebenso ist recht deutlich, dass die Beinhaltung des Pferdes ungeeignet zur Fortbewegung ist. Beide Vorder- und Hinterbeine müssten weitgehend parallel sein. Eventuell könnte noch gemeint sein, dass die Steigbügel keine sichtbare Verbindung zum Sattel haben. Und vielleicht sitzen die Scheuklappen auch so eng, dass das Pferd quasi blind ist. Aber eine Lösung ist hier nicht abgedruckt und sie scheint mir deutlich weniger offensichtlich als die von "Serenade in Silvertown".

Gruß
Erik
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