Hallo,
gleich heute Morgen habe ich mir natürlich das Buch zum Film und den Comic mit neuem Cover & Poster-Einlage besorgt.
Über das neue Cover gibt es ja nicht mehr viel zu sagen, das kannten wir schon. Das Poster ist nichts anderes, als das (deutsche) Filmplakat auf A3-Format verkleinert. Naja gut, ich hätte mir da schon etwas "Exklusiveres" gewünscht. Aber der Band kostet natürlich auch nicht mehr, als die normalen Bände ohne Poster, insofern kann man das als Zugabe so nehmen, wie es ist.
Das Filmbuch hingegen möchte ich etwas genauer würdigen. Vom Format bzw. der Aufmachung her hat man sich ungefähr an das gehalten, was es schon zu "Asterix und die Wikinger" gab. Dort allerdings gab es zumindest ein eigenes Cover. Hier ist es nur das (französische) Filmplakat. Das ist schon dünn, aber nicht Ehapa's Schuld, denn die Cover sehen in allen Ländern identisch aus, wurden also offenbar von Frankreich aus vorgeschrieben. Besser macht es das nicht.
Wenn man das Heft aufschlägt und sich die Angaben zum Titelbild anschaut, fällt auf, daß dort alle abgebildeten Schauspieler - wenn auch nicht in korrekter Reihenfolge - genannt sind, wobei Alain Delon als einziger Name von einem Kasten umrahmt ist. Das kommt sicher auch aus Frankreich - es ist schon erstaunlich, was die Franzosen für ein Tamtam um diesen Delon machen. Seine Filmographie liest sich auch nicht beeindruckender, als die von Gérard Depardieu.
Als nächstes fällt die Seite mit der Landkarte auf. Diese wurde im Realfilmstyle gestaltet, was ja auch angemessen ist. Bezeichnender Weise liegen die Römerlager hier allerdings gleichmäßiger verteilt, also im Vergleich mit dem Comic weitaus stimmiger, als im Film selbst (von dem wir die ersten 4 1/2 Miuten ja schon kennen). Das wurde wohl ein wenig beschönigt, was isoliert für das Filmbuch betrachtet natürlich gut so ist. Der Text unter der Landkarte entspricht auch nicht dem aus dem Comic, das muß er aber bei solch einem Sonderband natürlich auch nicht.
Inhaltlich ist die Geschichte ohne den Film gesehen zu haben nicht immer leicht nachvollziehbar bzw. es bleiben einige logische Fragen stehen, die im Film möglicherweise (das weiß ich natürlich noch nicht) beantwortet werden. So ist z.B. unklar, warum Asterix und Obelix überhaupt als Athleten teilnehmen, obgleich doch Romantix gewinnen soll und nicht sie oder warum am Anfang gesagt wird, daß nur Römer teilnehmen dürften, es dann aber eine gotische Delegation gibt.
Die Texte sind relativ kurz und simpel geschrieben, das Verhältnis von Text zu direkt aus dem Film stammenden Bildern ist ca. 1:3. Es ist recht offensichtlich, daß sich die (Nach-)Erzählung an ein jüngeres Publikum richtet. Immerhin gelingt es ihr einigermaßen, einen Spannungsbogen zu entwickeln, insbesondere bei der Beschreibung des Wagenrennens, die über mehrere Seiten geht. Auch die Bilder sind weitgehend passend zum Text gewählt.
Etwas unschön ist, daß Michael Schumacher durchweg mit Realnamen genannt wird, nicht mit seinem Filmnamen Schumix. Wenngleich schon klar ist, warum das so geschehen ist, finde ich das für die Atmosphäre störend. Gerade angesichts der starken Herausstellung gerade dieses Charakters, stellt sich die Frage, inwieweit der Text wirklich "nur" eine Übersetzung von Herrn Jöken ist oder doch auch stärker vom französischen Original abweicht. Denn für die Franzosen dürfte weniger Schumacher, als vielmehr Zinedine Zidane, der ja auch einen Gastauftritt hat, interessant sein. Dieser wird aber überhaupt nicht erwähnt. Das jedoch nur als Randnotiz.
Die Story läßt mich sehr an der Qualität des Filmes zweifeln. Nicht, daß man nicht punktuell einige nette Ideen gehabt hätte. Den Eindruck gewinnt man schon. Aber leider scheint es auch, daß Asterix und Obelix tatsächlich zu Statisten degradiert worden sind. Sie werden nach nur 2 offenbar recht kurz abgehandelten Wettkämpfen aufgrund ihres Zaubertrankkonsums disqualifiziert und tauchen in der Geschichte danach kaum mehr als Randfiguren auf, die Romantix trainieren und hier und da eine komische Nummer machen. Das ist schon schade. Vielleicht sind ihre Rollen ja im Film noch etwas umfangreicher. Im Filmbuch jedenfalls ist es mehr als gerechtfertigt, daß Brutus an erster Stelle steht und nicht die uns aus so vielen Comics und Filmen bekannten unbeugsamen Gallier. Sollte sich das in dem Maße auch im Film wiederspiegeln... nun, dann müßte ich meine bisherige Meinung zu den Realfilmen doch ein weiteres Mal bestätigt sehen.
Der 9 Seiten lange Making-of-Teil ist ebenfalls enttäuschend, mehr noch, als er es bei "Asterix und die Wikinger" war. Es gibt quasi keinen redaktionellen Text zu den Dreharbeiten. Lediglich Bildbeschriftungen finden sich zu den (leider z.T. auch noch sehr kleinen) Fotos von den Kulissen und Bauarbeiten sowie Entwurfs- und Konstruktionszeichnungen von Personen, Kostümen und Kulisssen. Einen wirklichen Einblick in die Entstehung des Films geben diese Seiten leider nicht. Daß 9 Seiten am Ende eines Filmbuches nicht mit dem umfangreichen Buch zum 1. Realfilm mithalten können, das ist klar. Aber mehr als das, was uns hier geliefert wurde, hätte ich schon erwartet.
Gruß
Erik