Das ist richtig so. Man hatte Asterix in die ersten Pilothefte als Verlegenheitslösung eingefügt. Niemand hat mit dem großen Erfolg gerechnet, auch nicht damit, dass hier eine Neuauflage stattfinden würde. Daher konnte es passieren, dass die Originalzeichnung für die Seite schlichtweg verloren gegangen ist, als man sich zum Nachdruck in Heftform entschied. Auf die Schnelle war nur eine miese Reproduktion aus dem Pilote-Heft möglich. Später wurde die Seite dann sauber neu gezeichnet. Daher gibt es die Seite in wenigstens drei Fassungen, das Original in Pilote, die Reproduktion in den Veröffentlichungen danach und später die Fassung von Marcel. Ich habe versucht, die Originalseite in Pilote möglichst gut zu reproduzieren, nur ist das Papier in den letzten 60 Jahren nicht besser geworden. Es ist heute natürlich möglich, die Farben zu eliminieren, dass nur noch die Tuschezeichnung übrig ist. Und dann die Originalfarben, die bekannt sind, neu einzufügen.bdhk hat geschrieben: 14. Juni 2023 13:32 Laut Deutsche Comicforschung 2017 wurde für die erste französische Albumausgabe die Seite (schlecht) aus Pilote reproduziert und erst später durch die neue Version ersetzt. Dazu passt, dass die ersten deutschen Veröffentlichungen in Lupo 1966 und MV 1968 noch die alte Version enthielten (in besagter sichtlich schlechterer Qualität).
Ich habe hierzu folgenden Text, in deutscher Übersetzung, gefunden:
Seite 31 von Asterix dem Gallier.
Laut Olivier Andrieus „Das Buch von Asterix dem Gallier“ ging diese Seite für die Veröffentlichung des Albums verloren und wurde 1970 von Marcel Uderzo (Alberts Bruder) neu gezeichnet.
Nach meiner Untersuchung der verschiedenen Ausgaben verschwand diese Seite zwischen der Veröffentlichung in Pilote (59) und der Veröffentlichung des Albums (61). Der Verleger entschied sich damals für die Verwendung der Bilder aus der Vorveröffentlichung, was zu einer schlechten Qualität dieser Seite in den nachfolgenden Ausgaben führte, bis er 1967 Uderzo für die Deluxe-Ausgabe der ersten drei Abenteuer bat, diese berühmte Seite zu überarbeiten, um sie mit dem Rest des Albums zu harmonisieren. Mitten in der Asterix-Manie bat der überarbeitete Uderzo wahrscheinlich seinen Bruder, den er kurz zuvor als Assistent eingestellt hatte, die Leitung zu übernehmen. Und natürlich wurde diese Arbeit in späteren Ausgaben verwendet.
Als besondere Koinzidenz habe ich heute das Buch mit den Originalzeichnungen von Uderzo und dem Original-Manuskript von Goscinny bekommen. Die betreffende "Originalzeichnung" ist offensichtlich die von Marcel. Was mich verwundert ist, dass nicht nur die kolorierte Originalseite verloren gegangen ist, sondern also auch die Originaltuschezeichnung. Ich habe aber immer gedacht, dass die Originalskizze durch die Tusche vernichtet wird, die Orginaltusche dann durch die Kolorierung verloren geht. Es scheint so zu sein, dass für die Kolorierung eine Kopie gefertigt wird, sonst könnten die Originaltuschezeichnungen nicht mehr existieren. Oder hat jemand gerade in Erinnerung, wie das genau abläuft?