Auf den ersten Blick ist die Wahl der Zusammenkunft erstaunlich, bei näherer Betrachtung jedoch wird klar: Während das virtuelle Asterix-Zentrum Deutschlands in Hamburg liegt, kommt der Wohnort von Gregor einem Asterix-Museum am nächsten und war deshalb zurecht ausgewählt worden. Glücklicherweise, muss ich auch sagen, denn die Pandemie, deren Namen ich nicht mehr auszusprechen kann, hätte eine Reise zu anderen europäischen Zielen schwieriger gemacht.
Nach dem Checkin in einer nahe gelegeneren Bauernhofpension, die ich übrigens für zukünftige Museumsbesuche nur empfehlen kann, machten wir uns auf den Weg zu Gregor und konnten schon Niki begrüßen, den österreichischen Teil des internationalen Asterix-Fantreffens. Auf der Terrasse haben wir uns gut akklimatisiert und nach und nach trafen dann die anderen Gallier des Herzens aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien ein, die auch das „International“ im Namen des Treffens ausmachen.
Gregor hatte fürstlich vorgesorgt und warf das erste Grillgut ins Feuer, die der Metzger seines Vertrauens gut ausgewählt hatte. Die Gäste kannten sich größtenteils schon aus vorherigen Treffen, auch deshalb kam schnell eine gute Stimmung auf.
Nach der Stärkung der Physis entgegneten wir der aufkommenden Trägheit mit dem gemeinsamen Wunsch einen ausführlichen Blick auf die Sammlung zu nehmen, die hauptsächlich auf zwei Stockwerke verteilt ist. Was hier im Laufe der Jahrzehnte zusammengekommen ist, ist wahrlich erstaunlich. Drei Gäste durften sogar in den heiligen Räumen der Sammlung nächtigen, also "Nachts im Museum", sozusagen.
Die Gespräche bewegten sich federleicht zwischen verschiedenen Fachgebieten hin und her und nach einem Absacker ging der erste Tag der Zusammenkunft auch schon vorbei.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen entschieden wir uns die 1. gallischen Spiele der Neuzeit auf einem nahe gelegenen Minigolfplatz auszuspielen. Wir waren eine der ersten Gruppen und nach unserem Start motivierten wir andere Einheimische es uns gleichzutun alleine mit unserem Können und der Platz füllte sich nach und nach. Noch vor dem näher kommenden Gewitter haben wir den Platzrekord in neue Höhen geführt und gleichzeitig Volker den Lorbeerkranz für den ersten gallischen Meister überreicht. Aus Gründen der Nachhaltigkeit konvertierten wir den Lorbeerkranz in einen mentalen, immerwährenden Respekt vor seiner einzigartigen Leistung.
Die Anstrengungen der Spiele waren uns allen ins Gesicht geschrieben, sodass wir uns an den süßen Köstlichkeiten der nahen gelegenen Konditorei stärkten. Auch hier war es von Vorteil, dass Gregor als Gastgeber seine engen Kontakte zur einheimischen Wirtschaft nutzte.
Sylke und ich legten anschließend einen kleinen Zwischenstopp in der Pension ein und am Abend trafen wir uns im sehr schönen Ambiente der Außenterrasse des Landhauses Leuters zu lokalen Köstlichkeiten. Unnötig zu erwähnen, dass auch hier die Mensings ihr weites Netz der familiären Bande für allerbeste Bewirtung nutzten.
In einem gemeinsamen Ausklang schwören wir uns ewige Treue und überlegten, ob es uns im nächsten Jahr eher zu den Wikingern oder den Briten zieht. Eine endgültige Entscheidung ist zwar noch nicht getroffen, aber ich habe das Gefühl, dass die derzeitige Pandemie, deren Namen nicht genannt werden darf, auch nächstes Jahr seine viralen Finger ausstreckt.
Insgesamt kann ich sagen, dass das Fantreffen wieder sehr schön war und ich mich sehr auf das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern gefreut habe. Ein ganz besonderer Dank gilt Gregor, der das Treffen perfekt organisierte.
Und aus dem Asterix-Cluster, der uns überregionale Berühmtheit gebracht hätte, scheint nichts geworden zu sein, meine Corona-App zeigt immer noch "Status Grün".
P.S.: Ich soll euch ganz herzlich von Peter grüßen, dem ich auf dem Rückweg einen kurzen Besuch abgestattet habe.
