Erik hat geschrieben: [...] Aber da würde man in der Tat gerne dieses Heft Livres hebdo no. 954 vom 17.5.2013 haben. Schade, daß sowas in Deutschland immer so asig schwer bis gar nicht zu bekommen ist.
Gruß
Erik
Aber Erik, wer wird denn gleich so pessimistisch sein? Bittet, und es wird euch gegeben. Ich weiß, ein echter Sammler hätte gerne das Originalexemplar, aber dies ist eine Fachzeitschrift für Buchhändler und nicht im freien Verkauf. Meine Buchhändlerin war aber so freundlich, mir den Artikel zu kopieren (mit einem schmalen fehlenden Rand):
Und weil ich weiß, dass nicht jeder hier im Forum Französisch versteht, hab ich das Meiste übersetzt (Da ich von Natur aus faul bin, habe ich einige allgemeine Hintergrundinformationen, die alle, die hier ins Forum kommen, gewiss schon kennen, dabei überschlagen). Für den etwas marktschreierischen Inhalt kann ich nichts, es soll halt die Buchhändler zum Vorbestellen anregen. Aber ich habe eine ganze Reihe von Details erfahren, die ich so noch nicht wusste. Ich hoffe, Euch geht es ebenso.
Wiedergeburt
Asterix, 3. Staffel
Nach einem ersten Leben unter dem Hirtenstab von Goscinny und Uderzo und einem zweiten allein mit Uderzo setzt Asterix nun seinen Weg ohne seine Eltern fort. Hachette bereitet für den 24 Oktober, acht Jahre nach dem vorangegangenen Album, den Start von
Asterix bei den Picten in 23 Ländern vor. „Mindestens“ 1,5 Millionen Exemplare sind für Frankreich angekündigt.
[...] [Der Verlag] Albert-René ist in zwei Etappen unter die Kontrolle von Hachette Livre gekommen, da sich Albert Uderzo entschlossen hatte, diesem die Kontrolle über das Schicksal der Serie anzuvertrauen. Die Verlagsgruppe hält seitdem alle Rechte an den Veröffentlichungen von
Asterix, sowie davon abgeleiterter Produkte. [...] Und das Sahnehäubchen ist, dass Albert Uderzo seine Meinung änderte und Hachette Livre gestattet hat, die Serie mit neuen Autoren fortzusetzen. [...] Die Gruppe hat alles dafür getan, um diese besondere Verantwortung unter den bestmöglichen Bedingungen zu übernehmen.
„Unser gemeinsamer Wunsch ist es, dass die neuen Alben den kunsthandwerklichen Charakter bewahren, der den Erfolg von Asterix ausmacht; dass es Werke von Autoren sind, mit deren Namen versehen. Es kommt nicht in Frage, in ein Zeichenstudio-Konzept, in ein Industrieprodukt abzugleiten“ versichert Isabelle Magnac, Mitglied des internationalen Exekutivkommitees von Hachette Livre und Direktorin der Sparten Enzyklopädien & Kollektionen und Hachette Illustriert. Als Geschäftsführerin von Albert-René bestimmt sie unmittelbar die Strategie von Asterix.
„Wir wollen, dass die neuen Alben selten sind, auf dem Niveau dessen, was bisher veröffentlicht wurde“ präzisiert sie, Die Erscheinungstermine sollen im Abstand
„zwischen zwei und vier Jahren“ liegen, entsprechend dem Arbeitsrhythmus der Autoren, und
„es wird keine Spin-off Produkte geben“ versichert sie.
[...]
Asterix, nach wie vor bei Albert-René, erlebt jetzt also seine dritte Staffel mit einem neuen Autorenduo. Ein kurioser Zufall: Beide sind, ebenso wie Asterix, im Jahr 1959 geboren. Der Texter wurde im Jahr 2011 gefunden. Jean-Yves Ferri, der außerdem auch Zeichner ist, hat mit Kinderzeitschriften begonnen, bevor er durch die Serie
Les fables autonomes und vor allem durch seinen Landpolizisten
Aimé Lacapelle im Magazin
Fluide glacial bekannt wurde. Bei Dargaud erschien das von ihm geschriebene und von Manut Larcenet gezeichnete
Le retour à la terre, sowie das von ihm allein produzierte berühmte
De Gaulle à la plage, dem er Ende des Jahres den Nachfolger
De Gaulle à Londres hinzufügen wird. Schwieriger gestaltete sich die Auswahl des Zeichners des neuen Asterix-Bandes. Thierry Mébarki, einer der Eckpfeiler des Zeichenstudios von Uderzo, und anfänglich als neuer Zeichner vorgestellt, musste aufgeben.
„Er hat mehrere Versuche unternommen, aber der Strich von Albert Uderzo ist ein ganz besonderer“ stellt Isabelle Magnac fest.
„Es ist eine Sache, Asterix für Merchandising-Produkte zu reproduzieren und eine andere, einen ganzen Comic mit seinem erzählerischen Charakter zu gestalten.“ (Er wird die Kolorierung übernehmen.) Im letzten Moment, im August 2012, wurde schließlich Didier Conrad ausgewählt. Er ist langjähriger Mitarbeiter des
Journal de Spirou und Zeichner zahlreicher Alben, darunter, bei Dargaud erschienen, der Serien
Les innomables mit Yann, sowie
Tigresse blanche und
RAJ mit Wilbur. Als Mitarbeiter von Dreamworks hat er auch im Bereich der Animation reiche Erfahrung sammeln können.
„Er hat die Herausforderung in sehr kurzer Frist bewältigt“ bestätigt Isabelle Magnac. Wobei noch die Schwierigkeit der Zusammenarbeit auf Distanz hinzukam, denn der Zeichner lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in Los Angeles.
[...] Hachette hat von seinen Autoren eine Rückbesinnung auf die Grundlagen gefordert,
„eine echte Geschichte mit etwas Neuem, was keine Selbstverständlichkeit ist, denn Asterix und Obelix sind ja schon viel gereist – und das Ganze unter Berücksichtigung des besonderen Humors der Serie, den man sich nicht leicht aneignen kann, da er sehr festgelegt ist“ erklärt Isabelle Magnac. Jetzt, wo das Album
„quasi fertig“ ist, schätzt die Geschäftsführerin von Albert-René, dass Jean-Yves Ferri und Didier Conrad
„trotz der großen Schwierigkeit ihren Vertrag voll und ganz erfüllt“ haben. Er werde
„sehr lustig, sehr sympathisch, sehr werktreu“ sein, freut sie sich.
[...] Albert-René wird von jetzt bis zum Sommer einige Bilder des kommenden Albums durchsickern lassen, um
„den Lesern schon weit im Vorfeld die Sicherheit zu geben, dass es ein echter Asterix wird“, bedeutet Isabelle Magnac. Aber
„es wird keine Vorveröffentlichung geben, um den Überraschungsmoment zu wahren“. Der Verkaufstart wird auf beispiellose Weise im weltweiten Maßstab erfolgen. Asterix wird am Donnerstag, dem 24 Oktober gleichzeitig in 23 Sprachen (Afrikaans, Asturisch, Baskisch, Brasilianisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Gälisch, Galicisch, Italienisch, Katalanisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugisisch, Schottisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch, Ungarisch und Walisisch) erscheinen, zu denen im Dezember noch Chinesisch und Türkisch hinzukommen werden. In Frankreich hat die Marktbearbeitung Anfang April begonnen. Das Album mit 48 Seiten (44 Comic-Seiten) zum Endverkaufspreis von 9,90 € wird von einem besonderen Auslieferdienst profitieren, der unabhängig ist vom wöchendlichen Hachette Auslieferdienst, um mit Hilfe von mehreren zig Lastwagen einen gleichzeitigen Verkaufsstart im ganzen Land sicherzustellen. Zuvor wird eine intensive Werbekampagne anlaufen, verbunden mit dem Netzauftritt
http://www.asterix35.com, der zur internationalen Jugendbuchmesse in Bologne Ende März freigeschaltet wurde. Eine Kampagne speziell für Comicfans wird ab Juni über das Internet gestartet, vor einer
„großen PR-Kampagne mit Plakaten und viel Werbung an den Verkaufsstellen“. Eine Master Class wird es der Presse ermöglichen, drei Wochen vor dem Erscheinungstermin mit den Autoren zusammenzutreffen, gekennzeichnet durch eine Soiree
„für geladene Gäste“. Der deutsche Herausgeber Egmond Ehapa bereitet eine Veranstaltung für die große Öffentlichkeit auf der Frankfurter Buchmesse Anfang Oktober vor. Und so muss es auch sein für einen Titel, der sich zwangsläufig dazu aufdrängt, bei der Schlussbilanz als das meistverkaufte Buch 2013 dazustehen.
Beste Grüße
Christoph