SteinölNach Miraculix' Angaben gehört Steinöl zu den wichtigen Bestandteilen, ohne die der Zaubertrank nicht hergestellt werden kann. Deshalb wartet er sehnsüchtig und sehr angespannt zu Beginn des Abenteuers "Die Odyssee" auf den Händler Epidemais, der diese seltene Ware beim Lieferanten Himmelschorus in Jerusalem bezieht. Als Epidemais das Öl, das auch Naphta genannt wird, wider Erwarten nicht dabei hat, brechen Asterix und Obelix gemeinsam mit dem Druidenspion Nullnullsix nach Mesopotamien auf, um selbst das "Petra oleum" zu kaufen.

Als Asterix und Obelix in Jerusamlem bei Samson Himmelschorus kein Steinöl bekommen, weil die Römer alle Vorräte verbrannt hätten, erhalten sie vom Händler den Tipp, das Steinöl in der Gegend von Babylon in Mesopotamien zu suchen, was nach seinen Angaben etwa 30 Tagesmärsche durch die Wüste wären. Nach einem Abstecher am Toten Meer ziehen Asterix und Obelix in die Wüste, wo sie auf rivalisierende Wüstenstämme treffen. Als sie fast der Mut verlässt und Idefix nach Wasser gräbt, findet er auf Seite 40 eine Ölquelle.

Nachdem Asterix einen Wasserschlauch damit gefüllt hat, machen sie sich von Tyrus aus mit Epidemais wieder auf den Heimweg nach Gallien. Unterwegs gelingt es Nullnullsix jedoch den Steinölvorrat aus dem Schlauch ins Meer zu schütten, wonach es so angeblich zur ersten Ölpest vor der Bretagne gekommen sei. Völlig entmutigt macht sich nun Asterix Gedanken, wer er den Dorfbewohnern beibringen solle, dass sie kein Steinöl mehr hätten. Jedoch hatte Miraculix inzwischen die Möglichkeit gefunden, den Bestandteil des Steinöls im Zaubertrank durch Roterübensaft zu ersetzen - genauso wirksam und geschmacklich absolut eine Verbesserung!

Das bis an die Erdoberfläche hervorquellende Erdöl, welches durch die Aufnahme von Sauerstoff asphaltartige Stoffe bildete, wurde schon vor 12.000 Jahren im vorderen Orient, vor allem in Mesopotamien, als Bitumen entdeckt. Die Menschen lernten die Eigenschaften dieses Naturprodukts zu nutzen: So erhielt man durch das Vermischen von Erdöl mit Sand, Schilf und anderen Materialien ein Produkt zur Abdichtung von Schiffsplanken.

Von den Babyloniern stammt das Wort "naptu" (von nabatu = leuchten) für Erdöl, welches in der Bezeichnung "Naphtha" gegenwärtig noch Bestand hat. Dieser Ausdruck deutet darauf hin, dass schon früh das Erdöl zu Beleuchtungszwecken diente. Die Babylonier waren es auch, die wichtige Straßen und Zufahrten zu Kultstätten mit einer dünnen Asphaltschicht abdeckten.

Das Wort Petroleum ist übrigens römischen Ursprungs: "oleum petrae", zu Deutsch: Stein- oder Felsöl. Dies geht auf Entdeckungen der Römer in Ägypten zurück, wo sie in einem Gebirgszug am Golf von Sues Erdöl aus dem Gebirge austreten sahen. Man vermutet, dass schon die römische Armee Erdöl als Schmierstoff für Achsen und Räder gebrauchte.