Miraculix, der ehrwürdige Druide des Dorfes, gehört zu den wenigen wichtigen Charakteren, die bei der Vorstellung zu Beginn eines Asterix-Heftes genannt werden. Mit seinem Zaubertrank, der übermenschliche Kräfte verleiht, ist er die Garantie für den gallischen Widerstand des Dorfes und somit auch Ziel römischer Einflussnahme. Allerdings gehören nicht nur das Rezept des Zaubertrankes zu seinem Repertoire, sondern unter anderem auch ein Gegenmittel gegen Vergiftungen, ein Trank, der den Haarwuchs fördert, Enerdschidrinks, heilende Tränke aus einem Edelweiß oder Pülverchen, die übelriechende Dämpfe erzeugen. Sein Name leitet sich im deutschen Abenteuer vom Wort Mirakel ("Wunderwerk") ab, im französischen Original dagegen heißt er "Panoramix", was seiner Rolle in den Asterix-Heften sehr nahe kommt, denn dies bedeutet im Zusammenhang: panorama = Rundblick; sinngemäß: Weitsicht.
Neben Troubadix und Majestix ist er einer der wenigen Dorfbewohner, der einen Umhang trägt. Dies und sein wichtiger Platz im Dorfrat unterstreichen die wichtige Rolle des Druiden. Nebenbei ist er, wie man im Kurzgeschichtenalbum "Asterix plaudert aus der Schule" in der Kurzgeschichte "gallischer Schulanfang" sehen kann, auch ein Lehrer der Kinder des Dorfes. Das alles passt gut zum Bild der Druiden bei den Kelten, die dort hoch angesehen waren. Sie galten als weise, besaßen angeblich magische Kräfte und konnten sogar mit den Göttern sprechen. Ihr Wissen und ihre geheimen Rezepte gaben die Druiden nur mündlich weiter, in Form von langen Gedichten, die ihre Schüler auswendig lernen mussten. Im Film "Asterix und Obelix gegen Cäsar", in dem er vom französischen Schauspieler Claude Piéplu verkörpert wird, erwähnt Miraculix, dass sein Großvater Patriarchix ihm alles das gelehrt habe, was er heute wisse. Im Film "Mission Kleopatra" stellt der französische Schauspieler Claude Rich den Druiden dar und in "Asterix bei den Olympischen Spielen" schlüpft der Darsteller Jean-Pierre Cassel in diese Rolle.
Zudem ist der lange, weiße Bart ein Symbol für Miraculix' Weisheit. Der Druide ist der Einzige im Dorf, der einen solchen Bart trägt. Sein besonderes Werkzeug ist sein Kessel, in dem er seine Tränke zubereitet und seine goldene Sichel, mit der er Mistelzweige abschneidet. Nach Miraculix' Angaben hätten Misteln nur magische Kräfte, wenn man sie mit einer goldenen Sichel schneidet.
In einigen Abenteuern gerät Miraculix über das Brauen des Zaubertrankes hinaus näher in den Mittelpunkt einer Geschichte, zum Beispiel wird er in "Der Kampf der Häuptlinge" durch einen Hinkelsteinwurf von Obelix getroffen und erleidet eine Amnesie, die im Laufe der Geschichte zu einer interessanten Auswahl an Zaubertränken führt. Keine gewichtige Rolle,
aber entscheidend für die vorliegende Geschichte in "Die goldene Sichel" zerbricht die für die Zauberkraft der Misteln sehr wichtige Sichel, was zur Folge hat, dass sich Asterix und Obelix auf den Weg nach Lutetia zu Talentix machen müssen. Und in "Asterix und die Goten" haben es Goten sogar persönlich auf ihn abgesehen. Sie entführen den Druiden und verschleppen ihn in ihr Gebiet um das Rezept des Zaubertrankes zu erfahren. Natürlich weigert sich Miraculix bis zuletzt und setzt schließlich sogar selbst den Zaubertrank selbst um die Goten untereinander in die Asterixinischen Kriege zu verwickeln. Nebenbei erfahren wir, dass Miraculix auch gotisch spricht.Im Film "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" verletzt sich Miraculix bei Schneiden von Misteln auf einem Baum nachhaltig am Fuß, als er das Gleichgewicht verliert und zu Boden stürzt. Dieser Unfall ist der Anlass, generell über seine Zukunft nachzudenken und in Erwägung zu ziehen, einen Nachfolger zu suchen.
Als erfolgreicher Druide ist er auch beim Karnutenwaldtreffen der keltischen Zauberer ein gern gesehener Gast. Als bester Druide gewinnt er in "Asterix bei den Goten" den "Goldenen Hinkelstein", während er in "Der Seher" den "Goldenen Kessel" als Prämie erhält und schließlich im Film "Asterix und Obelix gegen Cäsar" die "Goldene Sichel".
Dass sein Name unter Umständen Assoziationen zu einem in Deutschland bekannten Spaghetti-Fertiggericht erlaubt ("Miracoli" ist der Name eines Nudelgerichtes der Firma "Kraft"), beweist Sekretaris im zweiten Realfilm "Mission Kleopatra", als er in seiner Erinnerung nach dem Namen des Druiden sucht ("Dieses berühmte römische Nudelgericht."). Später wird diese Anspielung nochmals aufgenommen, als Chorus gegenüber Julius Cäsar den Namen der Gallier nennt, die Numerobis zum Bau des Palastes zu Hilfe gerufen hat: "Einer von ihnen heißt Spaghettix!".