Die bekanntesten Kelten gibt es nur auf dem Papier: Asterix, Obelix, Miraculix und die anderen Bewohner des kleinen unbeugsamen Dorfes gehören zur Volksgruppe der keltischen Gallier.
Die erste Erwähnung der Kelten in einem Asterix-Abenteuer findet bereits in "Asterix und Kleopatra" statt, als Numerobis seinen Schreiber Sekretaris vorstellt, der nach Numerobis' Angaben viele lebende Sprachen beherrscht: neben Lateinisch, Griechisch eben auch Keltisch. Und Stellartoix, der Anführer der Belgier, bezeichnet in "Asterix bei den Belgiern" Majestix, Asterix und Obelix zielsicher als "Kelteken" - zu denen er historisch selbst auch gehört. Und während des Wettkampfes im Zerstören von Römerlagern besteht Asterix dann auch darauf, dass die Legionäre erfahren, dass sie von keltischen Galliern niedergemacht wurden.
Im Asterix-Band "Asterix plaudert aus der Schule" weist eine Fußnote in der Kurzgeschichte "Verbesserungsvorschläge", in der Uderzo Vorschläge seiner Leser aufgreift, darauf hin, dass das Wort "Rix" in "Geht neue Welt entdecken für unseren gallischen Rix!" König auf keltisch bedeute und in der Kurzgeschichte "Olympiade in Lutetia" weist Cäsar seinen Geheimdienstchef Claudius Destructivus an, in die keltische Hauptstadt Lutetia zu reisen um das Olympische Komitee zu beobachten.
Die Kelten waren eine Bevölkerungsgruppe in Alt-Europa, deren Siedlungsgebiet insgesamt vom Atlantik bis Anatolien (heutige Türkei) reichte. Im 6. Jahrhundert vor Christus wurden sie erstmals in griechischen Schriften als Keltoi erwähnt, was so viel wie "die Tapferen" oder "die Kühnen" bedeutet. Um 400 vor Christus begann aufgrund wachsender Spannungen zwischen dem Volk und den Herrschenden die Wanderung der keltischen Stämme, wobei sie bis nach Britannien und Spanien zogen. Andere keltische Gruppen zogen über die damals beinahe unüberwindlichen Alpen in die Poebene nach Italien.
In erbittlichen Kämpfen fochten die Kelten den Herrschaftsanspruch gegen das römische Reich aus. In Mittelitalien stießen sie auf starken Widerstand Roms, in den Donauländern büßten sie ebenfalls ihre Unabhängigkeit ein, ebenso in Spanien und Kleinasien.
Im 1. Jahrhundert v.Chr. schließlich verloren die Kelten auch noch die Herrschaft über ihr Kernland. In sieben Jahren (58-51 v.Chr.) gelang es Cäsar, das freie Gallien zu unterwerfen. 52 v.Chr. fand die einzige gesamtgallische Erhebung unter Führung des Arverners Vercingetorix statt, der Cäsar empfindliche Verluste zufügte. Erst nach einem Sieg bei Alesia konnte dieser Aufstand niedergeschlagen werden. Ausgiebig beschäftigt sich das Asterix-Album "Asterix und der Arvernerschild" mit diesem Thema.
Verschiedene keltischen Stämme zur Zeit Cäsars werden in den Asterix-Abenteuern erwähnt oder haben einen Auftritt: die Helvetier in der heutigen Schweiz, der Stamm der Arverner im Gebiet des Zentralmassivs in Frankreich und die Stämme der Belgen saßen in Nordgallien und zum Teil in Südengland. Weitere Stämme waren die Sequaner östlich und die Häduer westlich der Saone. Nach dem Untergang des Römischen Reiches zogen keltische Stämme von Irland nach Britannien und von Cornwall in die Bretagne.
Viele Relikte aus der Zeit der Kelten sind noch heute in Süddeustschland zu sehen. Eine kleine Übersicht dazu bietet der Themenbereich "Kelten in Deutschland".
Wenn man bedenkt, dass die Nachbarn der Kelten über sie nichts Gutes zu berichten hatten, bietet Julius Cäsar in seinem Werk über den gallischen Krieg, "De Bello Gallico", zumindest interessante Gedanken, unter anderem zu den Druiden, denen er eine detaillierte Beschreibung widmete. Nach dessen Angaben, würden die Druiden sehr verehrt werden und ihre besondere Stellung würde sich auch darin ausdrücken, dass sie weder in den Krieg ziehen noch Steuern zahlen mussten. Da die Schrift nicht für Religion oder Literatur, sondern nur für praktische Zwecke verwendet wurde, ist von ihnen direkt kaum etwas überliefert.
Die Kelten besaßen ein gut entwickeltes Wirtschaftsleben, betrieben Ackerbau, züchteten Schweine und Rinder und konnten in der Metallverarbeitung Kupfer und Zinn verarbeiten. Das wichtigste Metall für sie war allerdings Eisen, das sie Erzbergwerken gewannen und das sie unter anderem für die Waffenproduktion verwendeten. Mit den Rohstoffen betrieben die Kelten ein bis ans Mittelmeer reichendes, weit verzweigtes Handelsnetz.
Im Abenteuer "Asterix und die Goten" wird noch eine andere Deutung des Begriffes erwähnt. Beim Treffen der Druiden im Karnutenwald auf Seite 10 macht man Scherze, ist recht ungezwungen und hebt das eine oder andere Trinkgefäß mit Wein, auch Kelten genannt ("Der Wein im Kelt' verändert die Welt!"). Dieser Kelte entspricht dem Trinkgefäß des bekannten Römer.